Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 24. April 2021

Impressionen der Projektvorstellung „Gartenstadt“  Eiche

Am 14.4. wurde in Eiche eine Projektstudie zur Bebauung der ca. 17-18 ha großen Fläche zwischen der Kita „Regenbogen“, dem Solarpark und der Kirche vorgestellt. Ein Architekturbüro, beauftragt von den zwei Eigentürmern, der Gesobau AG, d.h. dem Land Berlin zu Händen der Berliner Wasserbetriebe und der Dong Xuan Hausbau GmbH, stellte ein modernes, grünes, möglichst autofreies Konzept eines neuen Quartiers vor.

In der „Gartenstadt“ sollen ungefähr 870 Wohneinheiten entstehen, die grob um einen zentralen Platz angeordnet sind und dem ländlichen Charme möglichst gerecht werden sollen. Ein Wohnungsmix aus Reihenhäusern, Senioren-WGs, Co-Working-Spaces / Gemeinschaftsräumen, 1 – 5 Zimmerwohnungen, Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern wurde dabei konzipiert, das Novum stellt die „Unsichtbarkeit“ von Autos und die große Anzahl der Gärten dar. Zu jeder Wohnung gehört ein entsprechend großer Garten, zusätzlich gibt es Gemeinschaftsgärten und einige grüne Freiräume zur Naherholung und sozialem Miteinander. Klimafreundliche Gemeinschaft und sozialer Austausch im Grünen ist der Kerngedanke, mit dem ein neues Mobilitätskonzept gelebt werden soll.

Angelehnt an die Berliner Bemühungen soll der Verkehr überwiegend per Rad, ÖPNV und Carsharing erfolgen. Parallel zum Solarpark soll ein Parkhaus entstehen, abgetrennt von einer großen begrünten Wand, in dem die einzigen Stellflächen für PKWs wären, im Wohngebiet ist nur Be- und Entladen erwünscht. Statt der üblichen 2 Stellplätze pro Wohneinheit wird hier mit 0,5 Stellplätzen kalkuliert, daher soll am Ende des Parkhauses eine Carsharing-Station etabliert werden. Es wird auf den Ausbau der Radwege gesetzt, insbesondere zum S-Bhf Ahrensfelde, zudem soll eine Buslinie den zentralen Platz einbinden, an dem man sich Wochenmärkte, dörfliche Festivitäten und die Ansiedlung von Gastronomie, Einzelhandel und ärztlicher Versorgung wünscht.

Die Planer machten mehrfach deutlich, dass all dies nur grobe Entwürfe seien und man sich Austausch und Dialog mit der ansässigen Bevölkerung wünscht und auf Anregungen gerne eingehen möchte.

Die Kernthemen in der angeschlossenen Diskussion mit zahlreich erschienenen Interessierten bildeten die Geschosshöhe der Bebauung, die Praktikabilität der Stellflächen, die Verdoppelung der Einwohnerzahl und mit größter Resonanz die derzeitige und zukünftige Verkehrssituation.

In größter Einigkeit berichteten die Anwohner vom Verkehrschaos und der frustrierenden Tatsache auf dem Arbeitsweg eher zu stehen, als sich fortzubewegen und der Stagnation eventueller Lösungsstrategien, dass es somit unmöglich ist Zuzug in diesem Ausmaß und im Allgemeinen zu erwägen.

In der anschließenden Abstimmung des Ortsbeirates wurde dieser Projektvorschlag, zwei zu zwei, abgelehnt.

So bedauerlich es ist so eine grüne Utopie nicht in der Nachbarstadt entstehen zu sehen, umso bedeutsamer ist der Grund des Scheiterns! Folglich müssten alle Bauvorhaben kritisch bedacht und gestoppt werden, bis die peinliche Verkehrssituation der B158 behoben ist. Schlimm genug, dass dies täglich in den Verkehrsmeldungen erwähnt wird, ist es doch für Anwohner ein Grauen und Notfallrettung bald nur noch mit Helikopter möglich.

Es erscheint frevelhaft, wie die Zukunft und Entwicklung einer ganzen Region ausgebremst und verhindert wird, weil wichtige Maßnahmen nicht ergriffen wurden, obgleich Pläne seit 30 Jahren vorliegen. Noch immer scheint keine Lösung in Sicht, abgesehen von der zunehmenden Verschärfung der Problematik durch die weitere Erschließung größerer Bauflächen. Wir Ahrensfelder Unabhängige / BVB Freie Wähler stehen zu unserem Wort und werden uns nur für eine sanfte Innenverdichtung der Gemeinde Ahrensfelde weiterhin einsetzen.

Einem Regierenden, der so viel Frust und so wenig Lösungsorientierung seiner Gemeinde zumutet oder kompetenzlos scheint, was infrastrukturelle Planung angeht, empfiehlt es sich das Vertrauen zu entziehen und ihn seines Amtes zu entheben. Was nutzen volle Kassen, wenn die Lebensqualität aufgerieben wird? Wenn der Weg zur Arbeit eine Tortur darstellt und man nicht sicher Radfahren kann? Ist es nicht unlogisch, einen Kindergarten direkt an die stark befahrene Bundesstraße zu setzen, wie dies in dem neuen Ahrensfelder Baugebiet an der Kirschenallee gesehen soll? Eher werden tausende neue Einwohner in kleine Grundstücke gequetscht, bevor die großen infrastrukturellen Probleme langfristig gelöst werden.

Sollte das Leben auf dem Land nicht Ruhe, Frieden und Natur bieten, ein gesundes Umfeld auch auf lange Sicht? Freiraum und Entfaltungsmöglichkeit, Teilhabe und Mitgestaltung?

Wir wünschen uns einen Bürgermeister, der zuerst die vorliegenden Probleme löst, bevor er neue Projekte angeht und große Veränderungen mit Zustimmung der Gemeinde anstrebt, auf dass noch unsere Kindeskinder gerne hier leben.

Friederike Sonnengruß aus Mehrow

3 Kommentare:

  1. Nun ja, ein echter Sonnengruß scheint das wohl nicht zu sein...da wird von der seit 30 Jahren vor sich hin dümpelnden B 158 geschwafelt als "Lösung" der Ahrensfelder Verkehrsprobleme - da wird sich auch in den nächsten 30 Jahren nichts tun, wetten...in der "Gartenstadt" ohne Autos, aber dafür mit Carsharing, ÖPNV und Fahrrädern sowie Riesenparkhaus soll es naturnah" zugehen ! Fein - aber die Zuwegung zur neuen Bomben-Schule in Lindenberg ist nicht in Sicht und auf der Kirschenallee bewegt sich erst recht nichts seit 4 Jahren...wo bleiben die Kinder der "Gartenstadt", wo gehen die dann zur Schule ???
    Fragen über Fragen, hier bei der Gesobau AG ebenso wie bei BONAVA - und Antworten stehen aus...

    AntwortenLöschen
  2. Aus dem Internet:
    „DONG XUAN Hausbau GmbH“
    Das Geschäft DONG XUAN Hausbau GmbH mit dem Standort in Herzbergstraße 128 - 139, 10365 Berlin ist eingetragen im Handelsregister Charlottenburg (Berlin) unter der Handelsregisternummer HRB 177296 B. Die Funktion der Firma ist Erwerb, Bebauung, Verwaltung und Verwertung eigener Immobilien. Der Gründungszeitpunkt ist der 03. Juni 2016, das Unternehmen ist damit 4 Jahre alt.

    Das Unternehmen ist im Geschäftszweig Bau/Hausbau, Immobilien, tätig und beschäftigt sich daher mit den Stichworten Eigenheim, Kredit und Einfamilienhaus.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Standort Herzbergstraße schon Probleme mit einem guten Ruf.

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.