Für ein so großes Baugebiet wie das nördlich der Kirschenallee von über 12 Hektar ist eine Umweltprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Das ist gut so. Dazu gehört eine praktische Prüfung, sprich Begehung. Diese wurde 2017 und im Frühjahr 2018 durchgeführt. Und erstaunlicher Weise wurden dort weder Reptilien noch Weinberg-schnecken oder sonst schützenswerte Tiere festgestellt. Als Naturfreund, der sogar einmal Biologe werden wollte, weiß ich, dass Zauneidechsen zum Beispiel oder Weinbergschnecken im Frühjahr nicht gerade sehr lebendig, ja oft beinahe überhaupt noch nicht unterwegs sind.
Aber darum geht es nicht. Die Feldlerchen werden umgesiedelt, wenn sie damit einverstanden sind, sich jenseits der B 158 niederzulassen, wo ihnen eine verlocken-de Brache winken soll. Die Ableitung des Regenwassers ist geklärt, Lärm soll durch einen Wall zur B 158 in den erträglichen Grenzen gehalten werden, jedenfalls pi mal Daumen geschätzt, wie schon beim Sportplatz Ahrensfelde
Auch darum geht es in diesem Falle nicht. Jetzt schreiben wir das Jahr 2021! Die letzte Begehung erfolgte im Frühjahr 2018. Aber schon nach einem Jahr Brache findet eine Sukzession statt, also siedeln sich Unkräuter und Pflanzen durch Flugsamen und Einträge von Vögeln an. Und diese Pflanzen locken Insekten, vor allem Käfer und Schmetterlinge an. Das Zubetonieren von genau 12 ,06 Hektar Ackerland und späterer Brache bedeutet auch, gewollt oder nicht, einen Beitrag zum Insektensterben zu leisten. So bei jedem neuen Bauvorhaben. Ahrensfelde summt!
Ich gebe zu, in meiner Jugend Schmetterlinge gesammelt zu haben und sie nach fachmännischer Betäubung aufgespießt zu haben. Damals im Zirkel junger Natur-forscher. Und auf der Brache, wo nun gebaut werden soll, hätte ich meine wahre Freude am Schmetterlingsreichtum gehabt. Ganz konkret habe ich schon 2019 dort flattern gesehen, den Admiral, den Dickkopffalter, natürlich den Großen Kohl-weißling, das Tagpfauenauge und den Großen Fuchs, aber auch den Idas-Bläuling und den kleinen Perlmuttfalter. Und das werden noch nicht alle gewesen sein. Ja, die Kinder von der Kita der Stephanus Stiftung, die dort auch errichtet wird, werden wohl diese Falter nicht mehr bewundern können.
Übrigens, es wurde festgelegt, dass die Baufeldfreimachung außerhalb der Brutzeit der Vögel, also nicht von 1. März bis 30. September erfolgt. Darauf sollten nicht nur die Grünen, sondern alle die Gemeindevertreter achten. Ahrensfelde summt!
Hartmut Moreike
Wir werden verfolgen, wie die Verwaltung und "Ahrensfelde summt" die Festlegung "Baufeldfreimachung nur außerhalb der Brutzeit der Vögel" durchsetzen. Zeit genug hatte Bonava vorher.
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