Die Bürgertipps, eine kritische Bestandsaufnahme

Ich habe mir einmal die Bürgertipps im Ratsinformationssystem der Gemeinde in der zurückliegenden Zeit aufmerksam angesehen. An erster Stelle stehen Straßenlaternen, die nicht leuchten. Platz zwei nehmen Straßen als Stolperfallen, beschädigte Beläge oder Ähnliches ein und auf dem dritten Platz rangieren illegale Abfälle. Alles Ärgernisse, ohne Frage. Aber während überall im Land Ideen und Vorschläge in Bürgerportalen gemacht werden, um das Leben und das Miteinander in den Gemeinden zu verbessern, aktiv an der Gestaltung der Orte teilzunehmen, findet bei uns das von Verwaltung und auch Gemein-devertretung offensichtlich beabsichtigte und banale Klein und Kleiner statt. Ist das wirklich der Anspruch an die Bürgerbeteiligung und Teilhabe an den politischen Prozessen?

Bei uns Älteren, die oft nur ihre Ruhe haben wollen oder weil sie gegen die Windmühlen der Verwaltung oft vergebens angelaufen sind, mag das ja noch eine Weile gut gehen. Aber nicht bei der jüngeren Generation. Die Ahrensfelder Unabhängigen fordern seit langem, in der geschlossenen Front von links rot bis rechts schwarz, trotz gegenteiliger Versprechen in ihren Wahlprogrammen abgelehnt, eine längst fällige breite und demokratische Beteiligung der Ahrensfelder bei allen Entscheidungen, die sie und ihr Lebensumfeld betrifft.

Es gehört schon eine Mischung aus Arroganz und Fehleinschätzung dazu, den Mitbürgern von Eiche bis Lindenberg, von Mehrow bis Blumberg Willen, Kraft, Fähigkeit und Intelligenz abzusprechen, denn nichts anderes wird praktiziert, die Großgemeinde Ahrensfelde schöner, lebenswerter und zukunftsträchtiger zu machen durch gemeinsame Anstrengung. Aber wer die Menschen dazu bewegen will, muss es erst einmal wollen und vor allem muss selbst für eine Sache brennen und nicht vor sich hin schwelen.

Hartmut Moreike