Interessantes aus der letzten Sitzung der Gemeindevertretung am
15.3.2021
Kennen Sie das aus der Politik?
In einem politischen Gremium ist ein Politiker im Inneren überzeugt
von dem, was sein politischer Gegner an Sachvorschlägen bringt und präsentiert,
trägt es mit und begrüßt es mitunter sogar, wenn es dann aber zur „gefürchteten
Abstimmung“ kommt, kippt er um und
stimmt prompt dagegen.
So in etwa auch in dieser Sitzung der Gemeindevertretung.
Wir Unabhängigen wollten mit unserem Antrag die
Ortsteile verschönern, naturschutzbezogene Akzente setzen (siehe hier: https://ratsinfo-online.de/ahrensfelde-bi/vo020.asp?VOLFDNR=21872) und das Schauspiel
nahm in der Debatte darum seinen Lauf.
Ich kann Ihnen nicht sagen, ob der Bürgermeister nun ein überzeugter
Kämpfer für die Natur ist (Warum sollte er denn ansonsten in allen Kanälen
werbewirksam die Initiative „Ahrensfelde summt!“ präsentieren?) bzw. ob er sich eigentlich auch nicht für das, bitte
entschuldigen Sie, dümmste Argument, zu schade ist.
So sein Gegenargument für unseren Antrag: Es seien keine
finanziellen Mittel für diese Idee vorhanden.
In Lindenberg kümmert sich ein Gehrke-Freund mit privatem Geld (!)
gerade darum, die Dorfmitte zu verschönern und … möchte
von der Gemeinde dafür noch 5000 € zusätzlich haben. Er bekommt es natürlich. Doch für ein von den Unabhängigen vorgeschlagenes Projekt
hat die Gemeinde hier keinen Cent über! Mit seinem billigen Totschlagargument
hat er es wieder einmal geschafft, den Antrag mittels seiner Anhänger zu
unterlaufen!
Ein anderes Beispiel: Weil sich das Bauamt in Sachen Kosten verschätzt
habe, was nicht neu ist, solle die Gemeindevertretung mal eben mehrere
Zehntausende Euro zusätzlich genehmigen. Und das hat auch geklappt.
Herr Bürgermeister, gut, dass Sie den Verstand der Bürgerinnen und
Bürger maßlos unterschätzen. Wir schätzen ihr Handeln jedenfalls sehr genau
ein. Und weil zahlreiche Gemeindevertreterinnen und –vertreter direkt und /
oder indirekt von ihrem Gunstgehabe abhängig sind, haben sie trotz anderer
innerer Überzeugung den Antrag abgelehnt.
Was kümmern mich bezahlbare Preise des Wohnens, ich habe genügend Geld
dafür und ihr? – so lässt sich die Einstellung des Bürgermeisters zu unserem
zweiten Antrag, einem Vor-Ort-Termin kommunaler Grundstücke in Lindenberg –
interpretieren (siehe hier: https://ratsinfo-online.de/ahrensfelde-bi/vo020.asp?VOLFDNR=21873).
Diese Ignoranz gegenüber dem bezahlbaren Wohnungsbau ist rufschädigend
für die Gemeinde:
„Es wäre keine Aufgabe der Gemeinde, Wohnungsbau zu
betreiben.“ Gehrke hat jahrzehntelang kommunale Wohnungen vergammeln lassen und
gaukelt uns Gemeindevertretern und Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, nun
vor: Bitte, bitte, lasst uns diese kommunalen Wohnungen und Grundstücke wie
bisher verkaufen, sie sind nicht sanierungsfähig. Das kostet zu viel Geld, das
wir nicht haben!
Wir Ahrensfelder Unabhängige setzen uns für bezahlbaren Wohnraum ein,
ein Baustein dazu ist, kommunale Wohnungen mit bezahlbaren Mieten wieder
herzurichten, Ideen der Nutzung für noch unbebaute kommunale Grundstücke zu
entwickeln, und zwar für alle Generationen.
Über unseren dritten Antrag (siehe hier: https://ahrensfelder.blogspot.com/2021/03/antrag-der-unabhangigen-fur-die-sitzung.html) darf ich Ihnen aus der Sitzung Nichts berichten: Kommunalrechtlicher
Maulkorb der CDU. Was ich Ihnen aber sagen kann, weil es außerhalb des
nichtöffentlichen Teils bereits geäußert wurde, ist, dass es sowohl in der CDU
und auch in der Ahrensfelder FWG (jetzt AWG) das unaufhaltsame Bestreben gibt,
diese 12ha-Fläche, genau wie im Baugebiet „Kirschenallee“ zuzupflastern –
wiederholt landwirtschaftliche Fläche zu vernichten. Und deshalb hat er
veranlasst, diesen Antrag in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung zu
platzieren. CDU und AWG als „Hosenträger von ausschließlich profitorientierten
Wohnungsbaulöwen“! Lassen Sie uns dieser Gier
mit Vernunft, Achtung und dem Respekt eines lebenswerten Ahrensfeldes begegnen
und gemeinsam mit uns, unsere schützenswerten Kulturflächen erhalten.