Seit 2015 gibt es mit der Hochschule für
nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) eine Vereinbarung. Was läge da näher,
gemeinsam mit den Professoren auszuloten, inwieweit eine Zusammenarbeit im Achsenentwicklungskonzept
zum beiderseitigen Nutzen möglich wäre. Doch diese Frage stellt sich die
Verwaltung erst gar nicht. Die Vereinbarung ist nur ein Stück Papier ohne jeden
Inhalt. Herr Schwarz, auch verantwortlich für die Entwicklung in der Ge-meinde,
sagte auf meine Frage, das Achsenentwicklungskonzept in einigen Punkten von
Fachleuten der HNEE begleiten zu lassen, dass er keine Felder der
Zusammenarbeit sähe. Ist er blind oder voreingenommen? Mit anderen Worten, die Verwaltung ist sich
selbst genug, auch wenn es um solche Fragen wie Freiraumgestaltung geht. Das
heißt, die Verwaltungschefs überschätzen sich gewaltig und sie sind zudem bar
jeder Kenntnis, welches Potential die HNEE hat.
Dabei ist doch jedem Laien klar, die Wandlungsprozesse
im technischen, sozialen und kulturellen Bereich haben in den vergangenen
Jahren zu einem erhöhten Handlungsbedarf in ländlichen Regionen, auch in
Ahrensfelde geführt. Landwirtschaftliche Flächen schrumpfen zu Gunsten von
Wohnsiedlungen. Die Arbeitsplätze im Agrarsektor müssen durch neue Berufe der
Wertschöpfung in der Gemeinde entstehen. Die Infrastruktur muss mit dem
Wachstum nicht nur Schritt halten, sondern vorausschauend geplant werden und
die Daseinsvorsorge der Gemeinde ist komplizierter geworden. Sehr ernste Fragen!
Da würde ich mich nicht auf Swen Schwarz, bei aller Kompetenz in Sachen Bauen,
verlassen wollen. Nicht umsonst habe ich nach der Vorstellung der Leitlinien durch
die Projektbegleiter des Achsenentwicklungskonzeptes begriffen, dass neben
Gemeindevertretung und Verwaltung kompetente, fachliche Unterstützung für
diese Mammut-Aufgabe geradezu lebensnotwendig wird. Besonders in folgenden
Bereichen ist die HNEE selbstverständlich ein möglicher Partner:
- Wie
viel Natur brauchen Ahrensfelde und seine Einwohner?
- Wie
ist der Tourismus besonders für den Lenné-Park und unsere
mittelalterlichen Dorfkirchen und dörflichen Strukturen im Umfeld von
Berlin zu entwickeln?
- Was
heißt nachhaltiges Wirtschaften in der Gemeinde?
- Welche
sozialen Prozesse müssen in der Regionalentwicklung beachtet und gesteuert
werden?
- Welche
Gewerbe sind mit der Entwicklung der Ortsteile verträglich und zu akquirieren?
- Wie
wird verträgliche und lebenswerte Siedlungsstruktur und der Erhalt des
dörflichen Charakters der Ortsteile gestaltet?
- Wie
muss die Landschaftsplanung dem Klimawandel Rech-nung tragen?
- Wie
sind alternative Energiegewinnung und Bevölkerungs-akzeptanz in Einklang
zu bringen?
Und viele weitere Fragen, die zwar mit der HNEE, sie ist zu neudeutsch eine Think Tank, (also Denkfabrik), zumindest angedacht und in Teilen auch zu Lösungsvorschlägen führen werden. Nicht aber durch die Verwaltung, bei allem großen Respekt vor der Arbeit vieler Mitarbeiter. Wichtige Fragen, die durch die selbstgenügsamen Verwaltungschefs auch nicht nur im Ansatz bewältigt werden können. Aber es liegt ein Fluch über Ahrensfelde, wo seit Jahren auf fach-lichen, externen Rat verzichtet wird. Ebenso wie auf den Erfahrungsschatz vieler Ahrensfelder, die in interessanten Berufen, sogar zu den aufgeworfenen Fragen, täglich ihre Frau und ihren Mann stehen oder gestanden haben. Stattdessen: Avanti dilettanti!
Hartmut Moreike
Wenn Herr Schwarz blind erscheint in Sachen Vereinbarung mit der Hochschule, dann vielleicht weil er die Fachbereichsleitung noch nicht so lange inne hat. Gehrke allerdings hat diese Vereinbarung mit der Hochschule geschlossen und sich dann nicht mehr darum gekümmert, kein Interesse! Nichts, aber auch gar nichts ist an Projekten realisiert worden! Und dabei bietet sich hier eine Menge Potenzial an, wie Mehrow 21 es dem Herrn Bürgermeister schon vor gemacht hat. Statt die Ausgleichsmittel für die Versiegelungen in der Gemeinde dem Kreis zu übertragen, wäre hier der Ansatz für die Zusammenarbeit mit der Hochschule gegeben. Unter Einsatz von Studenten hätten kommunale Flächen zur Aufbesserung der Ökobilanz der Gemeinde Gegenstand studentischer Untersuchungen/Arbeiten sein können. Viele Gemeindeflächen böten sich dafür an!
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