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Mittwoch, 2. Juni 2021

Bürgerwissen und Erfahrungen bei uns nicht gefragt?

Ich werden hin und wieder gefragt, warum ich mir das aufgehalst habe, in einem Ausschuss mitzuarbeiten, in dem meine Meinung eigentlich nicht gefragt ist. Nun ganz so ist es nicht, aber so manches Mal stelle ich fest, dass schon alles in Sack und Tüten ist und nur noch abgenickt werden soll. Es werden Tatsachen ein wenig frisiert, um einer breiten Zustimmung sicher zu sein, wie beim Objekt Kirschenallee und Bonava.

Anderswo gibt es neben der Gemeindevertretung und ihren Ausschüssen noch Beirate, die den gewählten Gremien mit Sachverstand und Erfahrungen zur Seite stehen, helfen, Entscheidungen auf eine breite Basis zu stellen. Die Gemeinden, auch Ahrensfelde, haben vom Gesetzgeber einen großen Gestaltungsraum für Beiräte eingeräumt bekommen. Das stärkt die Demokratie, denn Bürger verstärkt einzubeziehen, spiegelt die gesellschaftliche Wirklichkeit wider. Schon unsere Urväter wussten: Halte Rat vor guter Tat. Das Achsenkonzept fordert sie geradezu heraus, intensive Bürgerbeteiligung.

Woanders, also auch in unserer Nachbarschaft hat man begriffen, das guter Rat Goldes wert ist und Beiräte für Senioren und Jugend, für Sport oder Kultur, für Umwelt und Natur gegründet, die der Gemeindevertretung beratend zur Seite stehen. Bei uns wird darauf meist großzügig verzichtet. Da glaubt die Gemeindevertretung immer über den Dingen zu stehen und die Verwaltung wähnt sich allwissend!

Den Beirat für Energie hat man einschlafen lassen, die AG Schule wurde beim Schulneubau weitgehend übergangen und existiert nicht mehr, das Jugendparlament soll erst wieder zum Leben erweckt werden und wird erst gar nicht gefragt, wenn es um künftige Projekte geht. Und einen Seniorenbeirat lehnen selbst die für Senioren Verantwortlichen in der Gemeinde ab. Verrückte Welt!

Natürlich muss die Hauptsatzung verändert werden, aber warum denn nicht, weil das Leben nun einmal immer neue Anforderungen stellt, auch an die eigenen Mitbürger und nicht nur an die Verwaltung. Der Flächennutzungsplan wird doch auch immer wieder angepasst!

Also, nur wenn möglichst viele Menschen in Entscheidungen einbezogen werden, und Bürger nicht den Eindruck haben, dass "oben" ohnehin selbst auch gegen ihren Willen entschieden wird, wächst die Legitimität der Beschlüsse der Gemeindevertretung und auch ihre Autorität.

Hartmut Moreike

1 Kommentar:

  1. Der Fachbereichsleiter, Herr Schwarz aus unserer Verwaltung sagte kürzlich, dass die Bürgerbeteiligung beim Achsenkonzept abgeschlossen sei. Ganz abgesehen davon, dass er seine Kompetenz überschritt, denn er ist weder ein Mitglied der Gemeindevertretung noch Sprecher der Bürger, ist die Bürgerbeteiligung, auch wenn es einige so gern hätten, nie und bei keinem Vorhaben in der Gemeinde abgeschlossen. Sie ist ein demokratisch verbrieftes, ständiges demokratisches Recht der Bürger. Nicht die Verwaltung bestimmt, wie sich Ahrensfelde und das Lebensumfeld der Einwohner entwickelt, sondern die Bürger im Austausch mit den gewählten Gremien. So ist das!

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