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Samstag, 26. Juni 2021

Donnerwetter - Verwaltungs-Troika im Ortsbeirat Blumberg

In Blumberg wird es für den Lenné-Park eine Parkordnung geben. Der Entwurf lag im Ortsbeirat vor. Das hat wie immer wenig Licht und viel Schatten.  

Ein Lichtlein, dass es endlich eine Regelung für den denkmalgeschützten und weitgehend im Original wieder hergestellten Park des preußischen Garten- und Landschaftsgestalter gibt. 

Ein großer Schatten fällt auf die Ordnung, dass der Entwurf der Parkordnung viele Ge- und Verbote hat, die kaum durchzusetzen, geschweige denn zu kontrollieren sind. 

Nach Einbruch der Dunkelheit darf der Park nicht mehr betreten werden. Hunde sind an der Leine zu führen. Richtig, denn sie würden Niederwild und Vögel aufstöbern und mehr. Aber die Realität sieht so aus, dass auch einige Blumberger Hundehalter den Park als persönliches Auslaufgebiet ihres Vierbeiners ansehen. Winters wie Sommers die gleichen Zeiten der Parkbenutzung scheint auch wenig bedacht zu sein. 

Und der Park braucht unbedingt eine Schutzzone und darf von keiner Seite zu eng zugebaut werden. Davon im Entwurf keine Spur. Eine Parkordnung heißt streng genommen vor allem, die Ordnung wieder herzustellen. Also weg mit den Garagen und Baracken und der Betonversiegelung auf dem sie stehen. Das wurde immer wieder vor der Verwaltung versprochen, sobald der Bauhof fertig wäre. Er ist in Betrieb, also versprochen – gebrochen!  

Nun soll eine Interessengruppe der Ordnung einen Feinschliff verpassen. Das ist zu begrüßen. Hat die Verwaltung endlich gelernt, dass in vielen Fragen sachdienlicher, kompetenter Rat nötig ist? 

Und noch etwas: Die Unabhängigen hatten vorgeschlagen, in Blumberg 100 Bäume zu pflanzen. Allein am Weg zwischen Kita und Docemus in den Park können, wie es einmal war, mehr als hundert Linden gepflanzt werden. Und das kostete der Gemeinde nach kompetenter Aussage kaum einen Cent. Wer also etwas wirklich will, findet Mittel und Wege, die Verwaltung und die Gemeindevertreter finden Ausreden.

Aber nicht deshalb waren Bürgermeister Gehrke, sein Stellvertreter Herr Knop und Sachbereichsleiter Schwarz nach Blumberg in den Ortsbeirat gekommen. Ich bin mir da nicht so sicher, ob aus Achtung vor der Arbeit des Ortsbeirates oder eher zur Einschüchterung der ohnehin zahlenmäßig geringen, aber konstruktiven Opposition. Sei es wie es sei, jedenfalls wurde die zweite Phase des Achsenkonzeptes vorgestellt und seine konkrete Bedeutung für Blumberg. 

Auch wenn abgewiegelt wurde, dass das nur Vorschläge und Möglichkeiten sind, die nicht alle realisiert werden müssen, ist klar wie Kloßbrühe, dass Blumberg drauf und dran ist, als vorletztes halbwegs noch idyllisches Dorf neben Mehrow diesen Charakter zu verlieren. 

Dass neben REWE, ein längst gehegter Wunsch der Blumberger, das Umfeld um den Bahnhof neu und bürgerfreundlicher gestaltet werden könnte, etwa mit Parkplätzen mit E-Lädesäulen, bequemen Wartehäuschen, einer Rekonstruktion des Bahnhofes und überdachten Fahrradständern auch mit Ladesäulen für E-Bikes, stand nicht im Plan. Aber vieles davon könnte gefördert werden. 

Doch das erfordert komplexes und vorausschauendes Denken, echte Bürgerbeteiligung und externen Sachverstand.

Hartmut Moreike


3 Kommentare:

  1. Als Ergänzung dazu: gestern abend lief im RBB Brandenburg ein hochinteressantes Thema über eine Ortsumfahrung in Fürstenberg, die den Dauerverkehr der 96 durch die Stadt eliminieren soll. Seit mehr als 30 (in Worten: Dreissig !) verlangen das die Bürger - und bisher tut sich nichts !!! Irgendwie kommt einem das auch in Ahrensfelde so vor, oder ?! Ein Vorschlag in Fürstenberg sieht eine relativ kurze Straßenführung durch ein dünner besiedeltes Gemeindegebiet vor, eine andere einen fünfmal so lange, wahrscheinlich auch sauteure Strecke aber mitten durch ein Naturschutzgebiet...Nächste Woche ist mehr darüber zu erfahren im RBB und dem blauen Robur-Bus !!! Reinklicken !!!
    Könnte ja 'ne Anregung für Gehrke und seine Verwaltung sein, er könnte ja neben seinen 2 "Rechtsgelehrten" Knop und Schwarz auch die weiteren Justitiare seiner Verwaltung mitbringen, damit er nicht ganz im Regen steht...
    Es gibt halt Themen, die die Bürger (im Gegensatz zu irrigen Meinung von AWG-Stock zum Beispiel !!!) interessieren - wie am 23.6. den offenen Ortsbeirat Eiche, wo die Bürger auch draussen stehen mußte, weil der Saal überfüllt war... Ein schweigsamer Gehrke saß da auch mit rum, für ihn sprach, besser dauerlehnte ab sein erst kürzlich mit mehr Gehalt belohnter Mitarbeiter Schwarz - es ging um die Verkehrssituation in Gemeindeteil Eiche. Und war ein Anfang aber keinesfalls das Ende des Themas !!! Und dieser Blog bleibt deshalb garantiert an dem Thema dran !!!

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  2. Bürgermeister Gehrke versucht die gigantische Vernichtung von Flächen immer wieder als "Entwicklung" zu verkaufen. Im gleichen Atemzug baut er ebenfalls die Drohkulisse auf: Wenn wir uns nicht entwickeln, dann bekommen wir kein Gymnasium in Ahrensfelde. Was er dabei verschweigt, ist Folgendes: Das Gymnasium für unsere Region ist so gut wie eine beschlossene Sache, schon allein, weil der Schülerverkehr in den kommenden Jahren nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet werden kann. Außerdem vergisst der Bürgermeister gern, dass die Gemeinde Ahrensfelde in den letzten 30 Jahren massiv an Einwohnern dazubekommen hat und damit ihren Beitrag zur Bevölkerungsentwicklung der Region geleistet hat. Nun kommt es darauf an, die Innenverdichtung in den Blick zu nehmen und: Landwirtschaftsflächen zu erhalten. Ernähren diese schließlich nicht die hier Lebenden?

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  3. Immer wieder interessant zu beaobachten, wie der Bürgermeister seine Juristen in Stellung bringt. Normalerweise macht der Bürger in Form der gewählten Gemeindevertretung Politik, die Verwaltung führt die Beschlüsse aus. In Ahrensfelde aber pfeift man auf demokratische Debagttenkultur - hier finanziert der Steuerzahler Juristen, die dann gegen seine Vorschläge argumentieren.

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