Es wurde immer wieder vom Bürgermeister und seinem für Bauen zuständigen Verwaltungsbeamten abgestritten, dass es in der Gemeinde Möglichkeiten gäbe, um Ausgleichsmaßnahmen für Boden-versiegelung durch Wohnungsbau bei uns durchzuführen.
Also, per Gesetz sind Investoren verpflichtet, für die Anspruchnahme von unversiegelten Flächen, also Brachen, Wiesen, Felder oder gar Wälder finanzielle Entschädigung zu leisten. Dabei ist viel Geld im Spiel, bis zu 100 ja 700 € je Quadratmeter. Da es angeblich hierzulande keine Möglichkeiten gab, Hecken und Bäume zu pflanzen, Teiche und Weiher biologisch aufzuwerten, Feuchtwiesen als biologische Biotope zu erhalten, floss und fließt das Geld aus Ahrensfelde in den Barnimer Flächenpool.
Dabei
orientiert der Landkreis darauf, dass der Ausgleich im gleichen
Naturraum, also in örtlichem Bezug zu den Versiegelungen stattfinden
soll. Im Regelfall im Gemeindegebiet. Deshalb fordern die
Ahrensfelder Unabhängigen seit Jahren, einen kommunalen Flächenpool
zu erarbeiten!
Dabei geht es ja nicht nur um das Pflanzen von Bäumen und Hecken, sondern auch um die Entbuschung von Luftaustauschbahnen, um Maßnahmen der Minderung von Lärm und den Immissionsschutz, um Projekte der Erholung oder, wie das vorliegende Projekt Mehrower Weiherketten, um die Renaturierung der Stillgewässer durch Pflege der Ufer, Einbringen von Wasserpflanzen und Röhricht.
Jochen Wünsche, nicht nur Diplomgärtner, sondern auch „Parkvater“ des Kleinods Lenné-Park und aktiver Naturschützer weist schon seit Jahren auf die Notwendigkeit der Pflege und den Erhalt der Mulden und Feuchtsenken auf Gemeindegebiet hin, nicht nur Kinderstube für geschützte Reptilien und Lurche.
Hoppegarten hat es uns mit den Hönower Weiherketten vorgemacht, die nun wieder wertvoller Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt sind und zum Südost-Barnimer Schutzgebiet gehören.
Dass es durchaus auch in Ahrensfelde möglich ist, Kompensationsmaßnahmen durchzuführen, zeigt nun das Projekt „Renaturierung der Wuhle“, das im Bauausschuss vorgestellt wurde und nun in die Gemeindevertretung ging.
Die Wuhle entspring im Waldgebiet Rehahn und fließt nach 16,5 Kilometer bei Spindlersfeld in die Spree. Bei uns auf ihrem kurzen Weg verläuft sie oft, wie auch im Ahrensfelder Dreieck, kanalisiert in Rinnen und Rohre.
An der Grenze nach Berlin soll das einst begradigte Flüsschen nun in Mäandern von 269 auf 450 Meter verlängert werden, um so eine Flussaue zu schaffen, die nicht nur das Hochwasserrisiko verringert, sondern gleichzeitig ein naturnahes Biotop wird!
Das Ganze ist ein Projekt des Wasser- und Bodenverbandes Finowfließ und kostet ein hübsches Sümmchen. Das wird aus dem Ökopool des Landkreises Barnim finanziert.
Es ist ein Trugschluss, dass das der Gemeinde keinen Cent kostet, denn in diesen Topf hat Ahrensfelde reichlich eingezahlt.
Im Bauausschuss gab es von allen Mitgliedern nur Zustimmung und von den Ahrensfelder Unabhängigen die Anregung und den konkreten Vorschlag, auch weitere Ideen für Ausgleich-maßnahmen im Gemeindegebiet zu entwickeln.
Hartmut Moreike
Es gibt nichts, es geht nicht, wir machen nichts, wir verschenken unsere Finanzmittel für Ausgleichsmaßnahmen aus Bauvorhaben großzügig an den Kreis! Das war tatsächlich Gehrkes Einstellung. Genau so wurde mit den Finanzmitteln für Ausgleichsmaßnahmen für Windkraftanlagen verfahren. Bisher hat die Gemeinde aus den vielen Versiegelungen für Windkraftanlagen keinerlei ökologischen Nutzen erfahren. Aus der Versiegelung Baufeld Kirschenallee stehen meiner Meinung nach finanzielle Mittel für Ausgleichsmaßnahmen in Höhe von etwa 5000.000€ an. Man darf gespannt sein, wo und wie die eingesetzt werden. Zeit zur Planung der konkreten Verwendung war reichlich da.
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