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Montag, 22. November 2021

Wie man sich als Ortsvorsteher einen Namen macht

 

Wenn der Ortsbeirat von Ahrensfelde tagt, gibt es, wie auch in anderen Ortsteilen, wenig Besucher. Ortsvorsteher Joachim leitet daraus den kühnen Schluss ab, dass die Einwohner zufrieden mit der Arbeit ihrer gewählten Vertreter sind. Im Gespräch mit meinen Nachbarn, als ich sie aufforderte, mich zu begleiten, winkten sie nur ab. Sie hätten Besseres zu tun.

Das wollte ich also 22. November erfahren, ob die Teilnahme an dieser Veranstaltung, ja so nennt die Kommunalverfassung diese Zusammenkünfte, verschenkte Zeit ist. In der Tagesordnung ging es darum, ob und wo ein Kantinenbetreiber ein Schild aufstellen darf, wie mit Fremdbepflanzung auf Gemeindegebiet umgegangen werden soll, also nichts, was mich besonders gefesselt hätte. Die Aufstellung von Warnfiguren für Autofahrer, auf Kinder Acht zu geben, schien mir mehr als notwendig. Nur warum sie klassisch deutsch StreetbBuddys heißen, erschloss sich mir nicht.  

Aber dann wurde es interessant, ging es doch um die Beratung zur Vergabe um Straßennamen in Bonavas Baugebiet Kirschenallee. Ortsvorsteher Joachim hatte ja bereits gemeinsam mit dem Bauträger über Namen "nachgedacht" und die Sache mit Bonava besprochen.

Meine Meinung dazu hatte ich in dem Beitrag "Namen sind in Ahrensfelde weniger Schall und viel mehr Rauch" im September geschrieben. Für Namen in Ahrensfelde ist nach dem Paragraphen 28/13 der Kommunalverfassung ausschließlich die Gemeinde zuständig. Die Ahrensfelder sollten Vorschläge machen können, denn viele gescheite Köpfe gibt es auch außerhalb des Ortsbeirates. Mit Spannung erwartete ich also die dieses Mal öffentliche Diskussion.

Hut ab, Ortsbeirat, Hut ab Ortsvorsteher. Ich hatte noch einmal, wie schon vor Monaten, in der Bürgerfragestunde vorgeschlagen, die Ahrensfelder an der Namensfindung zu beteiligen. Und siehe da, der Ortsbeirat sieht das ganz genau so. Nun wird dazu ein öffentlicher Aufruf im Amtsblatt erfolgen. Jetzt haben es die Ahrensfelder in der Hand, Namen zu finden für Adressen, die künftige Bewohner gern auf ihren Absender schreiben.

Dabei ist zu beachten, dass es keine Namen sein sollen, die es schon gibt, nicht von lebenden Personen und dass es in Ahrensfelde Tradition ist, Baugebiete mit Namen eines Themas zu benennen. Also da gibt das Dichterviertel, das Baumviertel, das Vogelviertel, das Blumenviertel und das ländliche Viertel. Es geht also, und das macht die Sache nicht einfacher, um etwa sechs Namen zu einem Themenbereich.

Fazit: Hurra, die direkte Demokratie ist nicht ganz tot in Ahrensfelde. So wird auch Kommunalpolitik erst durch Bürgerbeteiligung lebendig.

Hartmut Moreike

 

1 Kommentar:

  1. Das ist doch prima, das bei einigen jetzt der Groschen gefallen ist! Weiter so in Sachen Bürgerbeteiligung!

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