Wenn der Ortsbeirat von Ahrensfelde tagt, gibt es, wie auch in anderen Ortsteilen, wenig Besucher. Ortsvorsteher Joachim leitet daraus den kühnen Schluss ab, dass die Einwohner zufrieden mit der Arbeit ihrer gewählten Vertreter sind. Im Gespräch mit meinen Nachbarn, als ich sie aufforderte, mich zu begleiten, winkten sie nur ab. Sie hätten Besseres zu tun.
Das wollte ich
also 22. November erfahren, ob die Teilnahme an dieser Veranstaltung, ja so
nennt die Kommunalverfassung diese Zusammenkünfte, verschenkte Zeit ist. In der
Tagesordnung ging es darum, ob und wo ein Kantinenbetreiber ein Schild
aufstellen darf, wie mit Fremdbepflanzung auf Gemeindegebiet umgegangen werden
soll, also nichts, was mich besonders gefesselt hätte. Die Aufstellung von
Warnfiguren für Autofahrer, auf Kinder Acht zu geben, schien mir mehr als notwendig.
Nur warum sie klassisch deutsch StreetbBuddys heißen, erschloss sich mir nicht.
Aber dann wurde
es interessant, ging es doch um die Beratung zur Vergabe um Straßennamen in
Bonavas Baugebiet Kirschenallee.
Ortsvorsteher Joachim hatte ja bereits
gemeinsam mit dem Bauträger über Namen
"nachgedacht" und die Sache mit Bonava besprochen.
Meine Meinung dazu hatte ich in dem Beitrag "Namen sind in Ahrensfelde weniger Schall und viel mehr Rauch" im September geschrieben. Für Namen in Ahrensfelde ist nach dem Paragraphen 28/13 der Kommunalverfassung ausschließlich die Gemeinde zuständig. Die Ahrensfelder sollten Vorschläge machen können, denn viele gescheite Köpfe gibt es auch außerhalb des Ortsbeirates. Mit Spannung erwartete ich also die dieses Mal öffentliche Diskussion.
Hut ab, Ortsbeirat, Hut ab
Ortsvorsteher. Ich hatte noch
einmal, wie schon vor Monaten, in der Bürgerfragestunde vorgeschlagen, die Ahrensfelder
an der Namensfindung zu beteiligen. Und siehe da, der Ortsbeirat sieht das ganz genau so. Nun
wird dazu ein öffentlicher Aufruf im Amtsblatt erfolgen. Jetzt haben es die
Ahrensfelder in der Hand, Namen zu finden für Adressen, die künftige Bewohner
gern auf ihren Absender schreiben.
Dabei ist zu beachten, dass es keine Namen sein
sollen, die es schon gibt, nicht von lebenden Personen und dass es in
Ahrensfelde Tradition ist, Baugebiete mit Namen eines Themas zu benennen. Also da
gibt das Dichterviertel, das Baumviertel, das Vogelviertel, das Blumenviertel und
das ländliche Viertel. Es geht also, und das macht die Sache nicht einfacher,
um etwa sechs Namen zu einem Themenbereich.
Fazit: Hurra, die direkte
Demokratie ist nicht ganz tot in Ahrensfelde. So wird auch Kommunalpolitik erst
durch Bürgerbeteiligung lebendig.
Hartmut Moreike
Das ist doch prima, das bei einigen jetzt der Groschen gefallen ist! Weiter so in Sachen Bürgerbeteiligung!
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