Ich musste viel Kritik erfahren,
neudeutsch Shitstorm, als ich schrieb, dass es Ahrensfelde, was Lebensgefühlt
und Lebensqualität betrifft, nie so schlecht ging, wie heute.
Aber
dazu stehe ich. Dafür einige Beispielen als Beweis. Als das Projekt Ulmenallee
zur Debatte stand, wollte der Ortsbeirat Ahrensfelde, dass dem dörflichen Charakter
Rechnung getragen wird. Die Projektanten der Kirche erwiderten, dass Ahrensfelde
längst kein Dorf mehr ist. Und sie haben recht! Seit den 90er Jahren ist
Ahrensfelde Spekulationsobjekt. Und die hiesigen Bauern haben daran ihren ideellen
und finanziellen Anteil. Aber so funktioniert Marktwirtschaft nun einmal.
Mittelmäßiges Ackerland, auf dem man sich abplagen muss im Wert von ein paar Mark
oder Euro war als Bauland plötzlich das Zigfache wert.
Nehmen
wir das Baugeschehen und den seit zwanzig Jahren übermäßigen Zuzug in unsere
Gemeinde. Bevölkerungswachstum, und sei es nur in einer
Gemeinde, hat Folgen, die neues Wachstum herausfordern. Es werden
Kindertagesstätten gebraucht, Schulen, Arbeitsplätze, will man die Mobilität
begrenzen. Auch Kapazitäten an Ärzten, Pflegekräften, Pädagogen und natürlich
die zunehmende Versorgung mit Lebensmitteln, die die Transporte in unsere
Gemeinde oft auf neuen Straßen anwachsen lassen. Aber auch mehr Strom und
Wasser werden verbraucht, mehr Müll und Abfälle fallen an, auch hier müssen die
Leistungen der Versorger wachsen, steigt der Verkehr, der Lärm und der
Feinstaub.
Unsere
Gemeinde ist an ihre Grenzen gestoßen, nicht
nur räumlich, denn neue Wohnsiedlungen können nur zu Lasten von natürlichen
Ressourcen entstehen, also von Ackerland, Wiesen, Wald und Auen. Ihre
Reduzierung wiederum hat unkorrigierbare Auswirkungen auf die Produktion von
Nahrungsmitteln, die in immer größerem Maße von weit her und oft aus dem
Ausland transportiert werden müssen. Die damit Verschlechterung der CO²-Bilanz
ist nur eine Seite der Medaille.
Wir
vernichten zugleich Habitate von Pflanzen und Tieren. Zum Beispiel von Wildblühern,
die den Insekten zur Nahrung dienen und damit auch den Bienen, die aber zur
Bestäubung unserer Kulturpflanzen unbedingt nötig sind. Die Ausbeutung der
Natur ist an ihre Grenzen gestoßen und rächt sich bereits spürbar, auch mit Insektensterben
und Klimakrise.
Wachstum,
auch unser täglicher Verbrauch an sinnvollen wie überflüssigen Dingen, hat also
immer eine negative Seite, wie auch das Wachstum unseres Lebensstandards. Mehr
Menschen bedeuten auf allen Gebieten mehr Verbrauch an Ressource aller Art. Wir
spucken also sprichwörtlich in den Brunnen, aus dem wir trinken müssen.
Denn da gibt es schon Gedankenspiele einer Wohnbebauung, die in
der ganzen Gemeinde Ahrensfelde fast eine Verdopplung ihrer Einwohner nach sich
ziehen würde. Beinahe so viele, wie gegenwärtig in Bernau wohnen. Ahrensfelde,
Vorstadt von Berlin? Das kann
doch nicht im Interesse der Bürgen unserer Gemeinde sein.
Darüber
nachzudenken, ja, auch dagegen zu sein, ist nicht nur eine sinnvolle Sache,
sondern eigentlich der Beginn einer Überlebensstrategie. Sie fängt im Kleinen
an, also auch hier in der im Weltmaßstab winzigen Gemeinde Ahrensfelde mit
Bürgerengagement. Das ist auch nicht grün, nicht querdenkend oder
pessimistisch gedacht, sondern nur mit gesundem Menschenverstand.
Hartmut Moreike
Den Flächenfraß stoppen - so steht es im Leitbild des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V.
AntwortenLöschenÜberall beklagen örtliche Bauern, dass deren Land zur Ernährung von Mensch und Tier schwindet.
Dass Ahrensfelde kein Dorf mehr ist, das ist aus Sicht von Immobiliengruppen und Stadtplanern klar - sie haben nur den Blick für eigene Profite.
Dass Nahrungsquellen für immer entzogen werden, interessiert sie wenig.
Dieser Ansicht können nur die Einwohnerinnen und Einwohner entgegentreten - gemeinsam handeln, um Freiräume, Flächen und damit auch Lebensqualität zu erhalten.
Herr Moreike, besser kann man den Zustand und das Geschehen in und um die Gemeinde nicht beschreiben. Ich verbinde somit die Hoffnung, dass damit die erschreckende Gleichgültigkeit und Anspruchslosigkeit der Ahrensfelder über ihr kleines privates Wohnumfeld hinaus, endlich mehr Bürgerengagement erweckt.
AntwortenLöschenHerr Moreike,ihr Artikel ist super geschrieben. Er ist sachlich und trifft den Nagel auf den Kopf. Ich würde mir von den Unabhängigen wünschen,das ihr Auftreten ,vor allem von Herrn Dr Unger und P. Seiler ,auch immer sachlich wäre. Leider werden diese Herren immer persönlich und gehen allzu oft unter die Gürtellinie. In Sprache und Schrift.
AntwortenLöschenDieses Auftreten verstört viele Bürger,und macht die Bemühungen der Unabhängigen zu nichte. Ich denke ,so lange das Auftreten so ist,möchte keiner mit ihnen zu tun haben.
Politik und Entscheidungen für oder gegen das Gemeinwohl werden von gewählten Personen gemacht bzw. getroffen. Sie sind in ihrem Handeln von den Wählern und politischen Gegnern zu kontrollieren und zu bewerten! Auch öffentlich! Und genau das erfordert neben der inhaltlichen Bewertung, auch die namentliche Benennung; so auch auf kommunaler Ebene. Das dies manchen, offensichtlich auch ihnen, nicht passt, nehme ich zur Kenntnis. Sie müssen nicht mit den Unabhängigen Freund sein. Anders als sie denkende Ahrensfelder sind es! Auch das sollten sie zur Kenntnis nehmen! Mit solchen ihren Äußerungen hier, wird ihr Spaltungsversuch bei den Unabhängigen ins Leere laufen. Sparen sie sich die Mühe und äußern sich hier im Blog lieber zu den inhaltlichen Blogbeiträgen. Und lassen sie hier nicht den Eindruck entstehen, dazu sind sie möglicherweise nicht fähig.
AntwortenLöschenGenau das meine ich..mit Namen Arbeiten,kein Problem. Es ist nur die Frage...wie sie das tun..Was meinen Sie denn mit Spaltungsversuch..das ist doch langsam peinlich,Herr Dr Unger..Freund bin ich von keiner Partei oder Vereinigung,aber den Umgang,den sie hier pflegen,das geht garnicht. Aber wie sagten schon einige Leute hier im Blog...es gibt nur ihre Wahrheit.Schade,macht's mal gut,ihr Unabhängigen. Auf das ihr noch viele Leute vor den Kopf stosst. Schönes Wochenende
AntwortenLöschenWenn sie kein Freund von einer Partei oder einer Wählergruppe sind, dann dürfte es ihnen doch nicht schwer sein, ihre Meinungen zu kommunalen Inhalten, die hier im Blog thematisiert werden sich zu äußern. Bisher habe ich das leider noch nicht erlebt! Genau das ist peinlich!
LöschenHallo Anonym,
AntwortenLöschenerstens ist Kommunalpolitik kein Kindergeburtstag und in unserer Gemeinde, in der so viel in der Vergangenheit schief gelaufen ist auch dank der Mitbürger, die heute noch in den Gremien sitzen, ist Klartext eigentlich angesagt. Sonst ändert sich nie was. Zweitens ist auch klar, wir sind alle Menschen mit persönlichem Charakter und als regelmäßiger aktiver Zuschauer in der Gemeindevertretung kann einem schon einmal angesichts der Ideen- und Sprachlosigkeit und auch Verwaltungshörigkeit einiger Mitglieder der Geduldsfaden reißen. Was wurde drittens von den Parteien und Vereinigungen alles zur Kommunalwahl versprochen und ohne Skrupel schon so manches Versprechen gebrochen. Auch ich habe es satt, dort Halbwahrheiten und sogar Unwahrheiten zu hören und mich für dumm verkaufen zu lassen. Aber ich habe eben ein ruhigeren Charakter, bin weiser geworden und abgeklärt, die Stürme meines Lebens liegen hinter mir. Aber manchmal bewundere ich auch die Herren Unger und Seiler.
Schon reichlich verwunderlich, was da manche Mitbürger als "Anonym" so schreiben - warum liest man da nur die Namen Unger und/oder Seiler, NIE aber z.B. Gehrke, Knop, Schwarz, Hübner, Joachim...da ist doch mal eine Überlegung wert, warum das so ist...
AntwortenLöschenWeil das hier ein Blog der Unabhängigen ist. Die beiden Herren sind nun mal das Aushängeschild dieser Gruppierung. Die anderen Parteifreunde fallen auch nicht so negativ auf.
LöschenZumal die zuletzt genannte Dame und die Herren komplett von unser aller Steuergeld bezahlt werden - nun ja, nicht entlohnt für ihre "Leistungen", die ab und an so beschaffen sind, dass sie eigentlich ihre Steuerkohle zurückzahlen müssten...
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