Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 14. November 2021

Das Magazin "Tichys Einblick" veröffentlicht ein französisches Urteil zu Gesundheitsschäden durch Windräder - das Windturbinensyndrom


Kopfschmerzen, schmerzhafter Druck auf den Ohren, Schwindel, Müdigkeit, Herzrasen, Tinnitus, Übelkeit, Nasenbluten und Schlafstörungen – all die wesentlichen Folgen, über die Anrainer von Windindustrieanlagen auch in Deutschland leiden. Sie sind keine Einbildung, sondern reale Folgen. Ein französisches Appellationsgericht hat Klägern Recht gegeben, die in der Nähe von Windrädern wohnen, und festgestellt, dass der Betrieb der Anlagen zu Veränderungen des Gesundheitszustandes geführt hat. In dem Berufungsverfahren wurde anerkannt, dass die Kläger unter dem sogenannten Windturbinensyndrom leiden, das ist auf tieffrequenten Schall und Infraschall zurückzuführen. Die Kläger haben Anspruch auf einen Schadensersatz in Höhe von 128.000 Euro. »Nach so vielen Jahren gerichtlicher Verfahren wurde unser Leid endlich anerkannt«, stellen Christel und Luc Fockaert fest. Sie hatten 2004 im Regionalpark Haut Languedoc ein Bauernhaus gekauft und renoviert. 2008 wurden den beiden sechs Windräder vor die Nase gesetzt. Von dem Dorf aus sind sie nicht zu sehen, wohl aber der Lärm je nach Windrichtung und der Leistung der auf rotierenden Köpfen installierten Windturbinen zu hören.

Die ersten gesundheitlichen Symptome traten nicht sofort, sondern nach und nach auf.  Zudem hielt das Gericht auch fest, dass der behandelnde Arzt der Kläger keine Auffälligkeiten in der Vorgeschichte feststellen konnte. Die Kläger waren auch keine Gegner der Errichtung der Windenergieanlagen. Die Windindustrieanlagen stehen in einer Entfernung zwischen 700 und 1.300 Meter zum Wohnhaus. Die Schallemissionen treten einmal durch die turbulente Luftströmung an den Blattspitzen und zum anderen während des Vorbeistreifens der Rotorblätter vor dem Mast auf. Dabei verändert sich der Luftdruck kurzzeitig; tieffrequenter Schall wird ausgesendet, der vom Menschen kaum gehört, lediglich als regelmäßiges Wummern wahrgenommen werden kann. Der Organismus jedoch spürt ihn und reagiert mit Stresssymptomen. Die machen auf Dauer krank: Eine Erfahrung, die auch viele Menschen in der Nähe von Windrädern in Brandenburg machen. Der Biologe Wolfgang Müller hat sie ausführlich in seinem Buch »Wie uns Windkraftanlagen krank machen« beschrieben und die aktuelle wissenschaftliche Literatur dazu ausgewertet. Luftschall induziert in Knochen, Sehnen, Faszien, Muskeln, Bindegeweben, Organen, Zellen und Körperflüssigkeiten weitere Effekte. Die Teilchen, die diese Körperteile aufbauen, werden ausgelenkt und in Schwingungen um ihre ursprüngliche Position versetzt. Ein schwingendes Teilchen stößt seinen Nachbarn an und versetzt diesen in Schwingung. So läuft die Druckwelle des »Schalls« wie eine La-Ola-Welle durch. Im Organismus des Menschen ist sehr vieles nahezu ununterbrochen in Bewegung. Müller: »Die Eigenbewegung, die Muskelbewegung, Herz-, Atmungs- und Verdauungsbewegungen, Wachstumsbewegungen. Zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen benötigt das Gehirn einen ständigen Strom von Informationen über die Bewegungen und den physiologischen Zustand des Körpers. Diese Informationen liefern eine gigantische Zahl von Propriorezeptoren, wie den Gelenkrezeptoren und den Muskelspindeln, den Rezeptoren des Blutdrucks und der Temperatur. Sie spüren kritische Veränderungen im Körper auf, geben sie an das Gehirn weiter und ermöglichen sinnvolle Reaktionen, die alle im Unterbewusstsein ablaufen.«

Tieffrequenter Schall und Infraschall kann diese Vorgänge empfindlich stören. Nicht anders als brutal kann man jetzt die Auswirkungen bezeichnen, wenn Luftdruckschwankungen von Windanlagen solch feine Strukturen in der Größenordnung von einem tausendstel bis millionstel Christel und Luc Fockaert klagten, wurden jedoch Anfang 2020 in erster Instanz vom Gericht in Castres abgewiesen. Damals erkannten die Richter die Lärmbelästigung zwar an, sahen sie allerdings nicht als eine Belästigung in abnormaler Weise an. Das Berufungsgericht in Toulouse hat jetzt die Gutachten anders interpretiert. Es hat die Realität eines Windturbinensyndroms anerkannt, der zu einem veränderten Gesundheits-zustand führt. Der wird von der WHO als ein Zeichen des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens definiert.

Dieses Urteil des „Cour d’appel de Toulouse“ dürfte auch in Deutschland Veranlassung geben, die Rechtsprechung konsequent weiterzuentwickeln, sagt der Fachanwalt für Verwaltungsrecht Dr. Rico Faller aus Karlsruhe. “Mit dieser Entscheidung trägt der „Cour d’appel de Toulouse“ dem Rechnung, was sich aus den in den letzten Jahren zunehmenden Erkenntnissen im Zusammenhang mit Windenergieanlagen und tieffrequentem Schall bzw. Infraschall ergibt.« Aus Sicht von Experten sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Erkenntnisfortschritt die Rechtsprechung erreicht und insbesondere obergerichtlich Eingang in die Gerichtspraxis findet, bewertet Faller das französische Urteil. Das habe zwar noch keine rechtliche Bindungswirkung in Deutschland, gebe aber doch Veranlassung, die Rechtsprechung hierzulande auf den Prüfstand zu stellen. Die Betreiber des Windparks hatten bis zum 8. Oktober Zeit, beim obersten Gerichtshof Berufung einzulegen. Dies ist nicht geschehen.

(Gekürzt nach Veröffentlichungen des Magazins "Tichys Einblick")

10 Kommentare:

  1. In dem Zusammenhang sei noch einmal auf den Blogbeitrag vom 18.10.2021 "Neue Grundschule in Lindenberg - gesundheitsgefährdend?" von Dr.Pöltelt verwiesen! Offensichtlich muss auch hier erst ein Gericht bemüht werden, um die Frage zu klären.

    AntwortenLöschen
  2. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Windkraftanlagen sind gesundheitsschädlich, doch der grün-politische Mainstream bestreitet die Tatsachen. Der vehementeste Verfechter des Ausbaus der Windenergie ist das Umweltbundesamt (UBA). Die Behörde konnte oder wollte in einer "Machbarkeitsstudie zu den Wirkungen von Infraschall" 2014 keine Untersuchung finden, in der gesundheitliche Belastungen "durch Infraschall festgestellt wurden. Aber das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau schließt Gesundheits-schäden im Zusammenhang mit Infraschall durch Windkraftanlagen auch nicht aus. Die noch Bundesumwelt-ministerin Schulze will zwei Prozent des Landes mit Windrädern bepflastern, koste es, was es wolle und wenn es sogar die Gesundheit der Bürger ist.

    AntwortenLöschen
  3. Mensch Moreike was sie nicht alles besser wissen.
    "das Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau schließt Gesundheits-schäden im Zusammenhang mit Infraschall durch Windkraftanlagen auch nicht aus." Sie bestätigen es aber auch nicht eindeutig. Ist wie mit dem Glas Wasser. Entweder halb voll oder halb leer.

    Warum muss ich gerade bei den Unabhängigen aus Ahrensfelde an Don Quijote denken?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Herr Manthey, sie können sich als "Hans im Glück" schätzen, dass wir ihre oft blödsinnigen, inhaltlich substanzlosen Kommentare nicht löschen oder verhindern. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

      Löschen
    2. Die aufmerksamen Leser des Blogs wissen doch bereits das Sie Beiträge löschen. Sie zeigen wieder einmal ihr Verständnis von Demokratie.
      Vielleicht gibt es noch eine Anzeige von den Unabhängigen. Meine Anschrift sollte ja bekannt sein.
      Vielleicht sind andere Beiträge auch einfach Farbkleckse in dem grauen "Dr. Unger Märchenblog" hier.

      Löschen
  4. Mensch Manthey, erstens haben Sie mir die Anredeart geklaut, was gerade nicht originell ist. Zweitens kämpfen wir nicht gegen Windmühlen, sondern nur gegen Dummheit, Ideenlosigkeit, Tatenlosigkeit, Besserwisserei, Lügen und Halbwahrheiten vor allem in den gesellschaftlichen Gremien und im Blog und wünschten, dass Sie als fleißiger Leser in Ihren Kommentaren etwas genauer lesen und vielleicht auch einmal als engagierter Bürger sinnvolle Vorschläge einbringen. Den kompletten Beitrag zum Windturbinensyndrom finden Sie übrigens unter "Tichys Einblick" im Internet. Nur zu empfehlen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mensch Moreike,
      der Kampf gegen Tatenlosigkeit, Besserwisserei, Lügen und Halbwahrheiten.. kommt wohl immer auf den Standpunkt des Betrachters an. Das die Unabhängigen hier nicht immer die komplette Wahrheit schreiben oder nur die Halbwahrheiten, ist in der Vergangenheit oft bewiesen worden.
      Ideenlosigkeit ? Hier im Blog wird viel gemeckert und geschimpft. Wirkliche Vorschläge/Verbesserungen für die Gemeinde,die auch funktionieren gab es hier noch nie.
      Beweisen Sie doch endlich mal,dass sie es besser können. Hören Sie auf andere als dumm, unfähig oder verlogen darzustellen, wenn sie (ich meine alle Unabhängigen)es nicht wirklich besser können.

      Tichys Einblick spiegelt vielleicht ihre Meinung ganz gut wieder aber andere Meinungen werden hier nicht abgebildet oder aufgezeigt.

      Der Landtag muss ja das neue Gesetz zum Windkraftbau verabschieden.

      Löschen
  5. Mensch Manthey,
    und genau das ist gelinde gesagt eine Halbwahrheit, wenn nicht ein Fake. Kommen Sie doch einmal in die Sitzungen der Gemeindevertretung. Erstens sind die Unabhängigen die Einzigen, die überhaupt eine Diskussion fordern und sich zu Wort melden und zweitens kommen auch nur von ihnen konstruktive Vorschläge. Das ist auch die erste Aufgabe der Abgeordneten neben der Kontrolle der Verwaltung, auch das machen ausschließlich die Unabhängigen. Aber manchmal habe ich den Eindruck, einige sind nur wegen der Aufwandsentschädigung da, es gleicht einem Schlafwagen. Und wenn der Hauptausschuss 5mal von möglichen 11mal ausfällt, zeugt doch das für Ideen- und Lustlosigkeit, Visionen und Ideen in die Debatten einzubringen und nicht zu warten, bis die Verwaltung Themen auf die Tagesordnung setzt. Ich engagiere mich im Gegensatz zu Ihnen, weil es ein sozial-politisches Gesetz gibt: Bürgerliches Mitwirken erfüllt die Politik erst mit Leben.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Was genau ist eine Halbwahrheit, wenn nicht sogar Fake?

      Konstruktive Vorschläge aus Sicht der Unabhängigen vielleicht.
      Beispiel der Antrag von Hr. Seiler zur Baumpflanzung in der Gemeinde. Er wurde aufgefordert einfach den Antrag umzuformulieren. Hat er warum auch immer nicht gemacht.. Wurde abgelehnt,weil so nicht durchführbar.
      Nächste Beispiel. Strassenausbaubeiträge für die Sandpisten... Hier wird für das Volksbegehren geworben, Unterlagen per Brief soll man sich zuschicken lassen. Angestossen von BVB/ Die Unabhängigen. Jetzt plötzlich fragt man in der Gemeinde an welche Strassen das überhaupt betreffen... Sieht für mich nicht wirklich nach einen Konzept aus.
      Wasserspender, Rathausplatz, Schalschutzwand etc sind ähnliche Projekte.

      Hr. Moreike, sie kennen mich nicht, wissen überhaupt nicht wie oder womit ich mich in der Gemeinde engagiere oder engagiert habe. Vielleicht dann auch einfach mal nicht groß rumtönen wenn man es nicht weiß.

      Löschen
  6. Dass Tichys Einblick aber rechtspopulistisch und der AFD zugewandt ist, wissen Sie schon, oder? Ich denke Sie distanzieren sich ganz klar von der AFD und rechtsgerichteten Inhalten? Hier entsteht wieder der Eindruck, dass das Mäntelchen immer in den Wind gehängt wird und man jeden Inhalt (wenn er denn auf die eigene Gesinnung passt) verwendet wird, egal wer ihn liefert...
    Sehr interessant, dass Sie sich nun auf einen AFD-Blog berufen! Ich bitte um Erklärung (nicht um inhaltliche, sondern der Quelle wegen). Sparen Sie sich bitte Ihren Anonym-Mist, die Floskeln kennt man ja nun zu Genüge. Zudem liefern andere Anonyme ja auch gerne unterstützende Inhalte, nur werden diese dann nicht beleidigt - da sind wir wieder beim Mäntelchen!

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.