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Freitag, 31. März 2023

Jeder Ausfall der Beratungen der Gremien ist ein Armutszeugnis

Wir gehen in den Monat April, dessen Wetterkapriolen zu dem Spruch verleitet haben: April, April, der macht, was er will. Warum das aber auch auf die Ausschüsse der Gemeindevertretung von Ahrensfelde zutreffen muss, ist mir schleierhaft. Der Finanzausschuss unter Leitung der Linken Emmrich fällt in diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal aus und der Ausschuss für Soziales und Kultur mit der AfD-Frau Länger tut es ihm gleich. Keine Themen? Eher keine Ideen. Eine Grundaufgabe der Ausschüsse findet überhaupt nicht statt. In der Kommunalverfassung heißt es: „Die Gemeindevertretung kann zur Vorbereitung ihrer Beschlüsse und zur Kontrolle der Verwaltung aus ihrer Mitte ständige oder zeitweilige Ausschüsse bilden. Die Ausschüsse können der Gemeindevertretung Empfehlungen geben.“ Wer die Kontrolle bisher anspricht, obwohl Gesetz, ist ein Querulant, ein Bösewicht, der das gute Verhältnis zwischen Abgeordnete und Verwaltung diskreditieren will.

Beim Finanzausschuss könnte man noch ein Auge zudrücken, denn der Haushalt für 2023 ist unter Dach und Fach, dank der Arbeit der Verwaltung unter dem Kämmerer Knop. Aber gerade, weil die finanzielle Decke in den nächsten Jahren dünn ist, könnten ja die Investitionen auf ihre Machbarkeit und zeitliche Planung einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Auch die Personaldecke, die in Kiten recht angespannt ist, wäre schöpferisch zu überprüfen oder die
freiwilligen Ausgaben für Kultur, Vereine und Sport. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Vereine, die Eintrittsgelder für ihre Veranstaltungen nehmen oder auf der Förderliste des Kreises Barnim stehen, keine Zuschüsse bekommen sollten. Auch jene, die nicht ordentlich abrechnen, denn es sind unsere Steuern.
Auch könnte darüber nachgedacht werden, wie mit Sponsoring ansässiger Unternehmen, Bänke oder sogar Bus-Wartehäuschen finanziert werden könnten, um den Haushalt zu entlasten, denn jeder Euro sollte dreimal umgedreht werden.

Dass viele Themen davon auch den Sozial- und Kulturausschuss betreffen, versteht sich von selbst. Aber haben wir überhaupt einen Überblick, wie Senioren bei uns wohnen, welches Handicap sie haben und welche Hilfe sie benötigen? Natürlich nicht! Das zu erfassen, wäre ein notwendiges Projekt, das mit den Ortsbeiräten, deren Beratungen auch nicht selten ausfallen, eine lohnenswerte Aufgabe darstellen. Auch wie Kinder- und Jugendliche oder Senioren in die Entscheidungen der Gremien besser einbezogen werden können, ist eine Herausforderung für die Abgeordneten und die sachkundigen Einwohner, ein Feld, dass nicht nur den Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt überlassen bleiben soll.

Und um die Kultur, die mir als Schriftsteller besonders am Herzen liegt, steht es nicht gerade zum Besten. Auch wenn die AG Kultur Ahrensfelde da anderer Meinung sein wird, aber Whisky-Abende und Höhenfeuerwerk sind alles andere als eine Bereicherung und Pflege des kulturellen Erbes. Das 20. Jubiläum des Zusammenschlusses von fünf Dörfern zur Gemeinde in diesem Jahr ist in der Vorbereitung weitgehend der Verwaltung überlassen, die schmückenden Rathausausstellungen der engagierten Frau Domes. Der Ostermarkt in Blumberg ist eine private Initiative. Chapeau! Einen kulturellen Höhepunkt in der Gemeinde, wie etwa ein Kunstmarkt, ein Heimatmuseum, ein Rathausfest mit Tag der offenen Tür oder ein Künstlerhof auf gemeindeeigenem Grundstück, alles bei 14.000 Einwohnern keine Zumutung, sind nicht einmal angedacht.

Dafür könnte der Gedankenaustausch in den Ausschüssen dienen, wenn sonst nichts anliegt. Man kann nicht über fehlende Zeit klagen, um Beschlüsse schöpferisch zu diskutieren und zu empfehlen und gleichzeitig Sitzungstermine absagen. Es fehlt nicht an Zeit, sondern an Visionen. Fragt doch einfach die Bürger, einmal öfter, und die werden schon sagen, was für ein liebens- und lebenswerter Ahrensfelde sinnvoll, gewünscht und auch machbar wäre.

Hartmut Moreike

15 Kommentare:

  1. Sie haben ja so recht!

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    1. Ja, Recht haben und Recht bekommen, sind aber zwei Seiten einer Medaille. Ich frage mich jetzt oft, wessen Interessen Emmrich und Längerin eigentlich vertreten. Frau Länger hat sogar gegen ihre eigenen Festlegungen im Ausschuss verst0ßen, nachdem der Bürgermeister mit ihr gesprochen hatten. Hört ihr die Nachtigall trapsen? Was mischt sich denn der Bauer, eh Diplomlandwirt, eigentlich ein? Von Kultur hat er doch gerade so viel Ahnung wie seine Kühe von Stabhochsprung.

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    2. Beleidigend. Bitte Löschen.

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  2. Wann begreifen die Ahrensfelder endlich, wie einseitig abhängig und inaktiv seit Jahren hier in der Gemeinde unsere gewählten politischen Gremien "Kommunalpolitik" betreiben! Herr Moreike hat recht, genau damit stellen sie sich unübersehbar, für die, die es interessiert ein Armutszeugnis aus. Und interessieren sollte es alle Ahrensfelder, spätestens dann, wenn die nächste Wahl 2024 ansteht. Herr Moreike hat Namen genannt. Richtig so! In anderen Gemeinden würden solche Ausschussvorsitzende abgewählt!
    In Mehrow an der Straße Am Dorfteich hat sich inzwischen was getan. Der Ortsvorsteher Wollermann ist wohl endlich aufgewacht, nachdem hier im Blog auf den Straßenzustand (riesiges Fahrloch, Gefahr im Verzug seit etwa einem Jahr) aufmerksam gemacht wurde. Vielleicht bemüht er sich jetzt auch noch, um die an der Straße Am Dorfteich fehlende Straßenbeleuchtung.

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    1. Herr Unger, mit nicht wieder gewählt werden kennen Sie sich ja aus.

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    2. Verstehe ich jetzt nicht, Herr Unger wurde doch 2019 in die Gemeindevertretung gewählt?

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    3. Herr Dr. Unger ist sowohl in die Gemeindevertretung, als auch in den Kreistag gewählt worden und nach Antrag aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden!

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    4. Fragen Sie ihn mal nach seiner Zeit in Berlin...

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  3. "Jeder Ausfall der Beratungen der Gremien ist ein Armutszeugnis" ... meint Moreike, weil er nun an 2 Tagen nichts anderes zu tun hat. Er ist doch oft der einzige "Bürger". Tatsächlich betreibt er Kommunalpolitik für die Unglaubwürdigen.

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    1. Wo Wissen fehlt, wird es durch Glaube ersetzt. Er interessiert sich und engagiert sich für Kommunalpolitik, andere machen es nur am Biertisch.

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  4. Hr. Moreike sie haben als Mitglied dieses Ausschusses keine Möglichkeit eine Sitzung zu fordern?

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    1. Wenn der Chef entscheidet, dann ist das so. Ausserdem sollte man auch Mitglied im betreffenden Ausschuss sein. Herr Moreike kann nicht Alles abdecken.

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    2. Vielleicht beantwortet Hr. Moreike die Frage selbst..

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    3. "Wenn der Chef entscheidet, dann ist das so." Zum Verständnis: Der Bürgermeister hat in einem Ausschuss nichts zu entscheiden! Ein Ausschuss ist ein eigenständiges politisches Gremium mit gewählten Gremiumsmitgliedern und einem/einer Vorsitzenden. Dieses Gremium regelt selbst zeitlich - organisatorisch und inhaltlich seine Sitzungen. Themen für eine Sitzung/Tagesordnung können von den Gremienmitgliedern und dem Bürgermeister eingebracht werden, mit Letzterem im Benehmen mit dem Vorsitz des Gremiums.
      Die Ausfälle der vielen Ausschusssitzungen in der Gemeinde zeigen so bedauerlich dass Desinteresse vor allem der Ausschussmitglieder an den Sitzungen. Da kommt einfach nichts inhaltliches Eigenständliches über! Und das war es dann auch, wenn nichts von der Verwaltung kommt. Ein parlamentarisch - demokratisches Trauerspiel!

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  5. Gern doch. Was sagt die Brandenburger Kommunalverfassung? "Die Ausschüsse werden vom Ausschussvorsitzenden im Benehmen mit dem Hauptverwaltungsbeamten", also Bürgermeister, "einberufen, so oft es die Geschäftslage erfordert. Es ist aber so, dass vor allem der Bürgermeister hier das Sagen hat, weil er auch die Themen der Beratungen vorgibt. Und nur zwei Drittel der Mitglieder eines Ausschusses oder der Gemeindevertretung können eine Beratung, bei uns heißt es Sitzung, beantragen. Dem kann, muss aber nicht entsprochen werden. So die Theorie und Praxis.

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