Sitzung
der Gemeindevertretung, 19.10.2020
Eines vorab:
Scheinbar ist die Kommunikation mit den Elisenauer Einwohnern mit dem WAZV
Ahrensfelde / Eiche doch nicht so erfolgreich gewesen, wie der Bürgermeister
der Gemeinde Ahrensfelde und Vorsitzende der Verbandsversammlung des WAZV
Ahrensfelde / Eiche, Wilfried Gehrke, selbstlobend und wiederholend verteidigt.
Oder hätten sonst mehr als 60 Betroffene den Weg zu dieser Sitzung gefunden?
Um das Erscheinen zu würdigen, haben wir Unabhängige beantragt, die geplante Erschließung
Elisenaus an das Abwassernetz durch den WAZV in die Tagesordnung aufzunehmen?
Ergebnis: Im Sinne der Betroffenen erfolgreich.
Im Bericht des
Bürgermeisters wird der ländliche Wegebau durch das Land
Brandenburg abgelehnt, es gebe momentan keinen finanziellen Spielraum. Die
Kita-Gebührensatzung ist durch den Landkreis genehmigt – damit bleiben die
Gebühren zumindest tabellarisch gleich und werden nicht erhöht. Der Antrag für
Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule ist endlich fertig und
unterschriftsreif – muss bis Ende 2020 eingereicht werden. Wir Unabhängige
bedanken uns bei allen Beteiligten und hoffen, dass die Gelder nun schnell
fließen und sinnvoll eingesetzt werden.
Verkehrsberuhigungen
in den Ortsteilen und ÖPNV:
Bürger aller Ortsteile haben die Gemeindeverwaltung gebeten, Raserei in
Wohngebieten entgegen zu wirken. Wir werden unseren Teil dazu beitragen, dass
sich die Einwohner*innen sicher durch die Gemeinde bewegen können. Der
zusätzliche Bus im Schülerverkehr Richtung Grundschule Blumberg bleibt
erhalten. Danke auch hier allen Beteiligten, damit kommen alle Schüler*innen in
der dunklen Jahreszeit sicher zur Schule.
Der Kreisseniorenbeirat
des Landkreises Barmin hat eine Klausurtagung durchgeführt. Der Beirat hat
dem Kreistag eine Ahrensfelder Ausschusskandidatin vorgeschlagen. Seit Jahren fordern wir Unabhängige einen
Seniorenbeirat in Ahrensfelde – Brauchen wir nicht, die Senioren sind zufrieden,
so der Bürgermeister und auch die für die Senioren Verantwortlichen Klitsch(FWG) und Iwa (Die Linke). Nun,
Beteiligung und Mitbestimmung in Ahrensfelde sollte allerdings über das übliche Kaffeekränzchen
und den Spielenachmittag weit hinaus gehen und selbstbestimmend kommunale Themen angehen. Oder warum gibt es
in der Gemeinde Ahrensfelde nicht ein Projekt zum Thema Mehrgeneration oder
beispielsweise alternative und bezahlbare Wohnformen im Alter?
Und nun
plötzlich „ eine dem Bürgermeister hörige, entsandte Vertretung “? Wie kann
das sein, ohne dass die Gemeindevertreter*innen gefragt worden sind? Aber
leider typisch für das Demokratieverständnis des Bürgermeisters. Wir bleiben
dran.
Die von uns Unabhängige eingeforderte Stelle zur
Sozialarbeit an Schule soll zum 1. Januar 2021 besetzt werden. Wir freuen uns
im Sinne der Schüler*innen und Kolleginnen bzw. Kollegen der Grundschule
Blumberg.
Nicht nehmen
lies sich der Bürgermeister vor Beginn der Einwohnerfragestunde, demokratische
Gepflogenheiten von Anfang an zu rügen. Wie kann es sein, dass die
Bürger*innen ihre Meinung nicht öffentlich sagen dürfen, sondern ins Büro von
Gehrke bestellt werden, um derart bekehrt zu werden, dass diese sich nicht mehr
trauen, Irgendetwas zu sagen? Wir unterstützen jede Form der
Bürgerbeteiligung, und richtig, dass die Stimme erhoben wird, wenn die
Bürger*innen nicht beteiligt, sondern immer nur vor vollendete Tatsachen
gestellt werden und man dies noch schönfärberisch „Information“ bezeichnet.
Folgende
Themen wurden in der Einwohnerfragestunde angesprochen:
Hartmut
Moreike (Unabhängige):
a) Können die
Sitzungen der Gemeindevertreter*innen in den Veranstaltungskalender eingetragen
werden?
Antwort: Soll nicht eingepflegt werden, da
Termine ausfallen könnten.
b) Wie geht es
weiter mit dem Radweg Blumberg – Bernau?
Antwort: Probleme mit dem Eigentümer, es wird
keine finanzielle Einigung geben, die Gemeinde Ahrensfelde ist an dieser Stelle
nicht mehr zuständig.
Dr. Helmut
Pöltelt (Unabhängige):
Zurzeit findet im Bundestag über Novellierung des EEG-Gesetzes statt. Im
Gesetzentwurf wird Windkraft als sicherheitsrelevantes und öffentliches
Interesse bezeichnet. Ist dieser Wortlaut so bedacht wurden?
Antwort: Die Beschlussvorlagen der Verwaltung zur
Veränderungssperre werden davon nicht berührt.
Weitere Bürger:
Elisenau soll an das
öffentliche Abwassernetz angeschlossen werden.
Ein Bürger
bemängelt die Informationskultur des Bürgermeisters. Nicht alle haben die
Informationen erreicht.
Der
Ortsvorsteher Dreger äußerte sich dahingehend, dass der Tag des Anschlusses
kommt, danach der Straßenausbau. Dass dabei Kosten entstehen, muss auch Jedem
klar gewesen sein. Die in der Sitzung zahlreich Anwesenden konnten dies nicht
bestätigen.
„Warum ist es
100 Meter weiter möglich, dass Haus in Börnicke anzuschließen? Wo ist der
Beleg, dass der WAZV Panke / Finow zu keiner Zusammenarbeit bereit ist?“,
lautete eine weitere Frage.
Gehrke: Das
liege an den zu überbrückenden Höhen. Bereits 2007 wurde beim WAZV Panke /
Finow angefragt.
Was passiert
mit vorhandener Abwasserversorgung (z.B. Sammelgrube)? Der Ortsvorsteher Dreger
sagte wohl auch den Anwohner*innen, dass es wohl „niemals“ einen Anschluss
geben werde. Darauf haben sie sich verlassen.
Weiterhin kritisieren die
Anwohner*innen zurecht, dass sie im Planungsprozess vollkommen außen Vor
gelassen worden sind. Sie wollen berechtigterweise beteiligt werden. Ein
Grundproblem der "Ahrensfelder Demokratie" seit Jahrzehnten.
Nun knickt der
Bürgermeister bekanntlich immer ein, wenn mehr als zehn Bürger*innen anwesend
sind. Ergebnis seines „Umdenkens“ ist das Angebot einer erneuten
Verbandsversammlung des WAZV, in der Bürger*innen nochmals ihre Fragen stellen
können?? Das Ergebnis dieser Versammlung wird sein, dass das Projekt realisiert
wird und die Betroffenen teilweise fünfstellige Summen bezahlen sollen.
Wir
Ahrensfelder Unabhängigen sind überzeugt, dass es hier eine Lösung für alle
Betroffenen gibt. Die vom Bürgermeister angekündigte Verbandsversammlung
begrüßen wir, jedoch muss sich ebenfalls hinsichtlich der für die Fortsetzung
infrage kommenden Unternehmen gekümmert werden, und für Menschen, die sich den Anschluss
finanziell nicht leisten können, die Satzung geändert werden, sodass eine zinsgünstige
Abzahlung über z.B. zehn Jahre möglich sind.
Entsendung zweier Mitglieder
in das Kommunale Nachbarschaftsforum Berlin-Brandenburg
Ahrensfelde
muss zur Mitarbeit in diesem Gremium zwei Vertreter*innen entsenden. Vorgeschlagen
wurden, wie sollte es anders sein, Swen Schwarz und der Bürgermeister. Genau
die Personen, die in Ahrensfelde den Bauwahnsinn der vergangenen Jahre zu
verantworten haben und bei denen keinerlei Umdenken hinsichtlich maßvoller und
planvoller Entwicklung existiert. Warum ist hier nur die Verwaltung vertreten? Um sich den Wissensvorsprung noch zu erweitern? Zumindest wäre es sinnvoll gewesen, Vetreter aus dem Bauausschuss zu entsenden. Wir haben dem zwar zugestimmt, fordern
allerdings, dass in regelmäßigen Zeitabständen den Gemeindevertretern Bericht
aus dem Gremium gegeben wird – unabhängig und objektiv.