Der Beitrag unseres Autors Hartmut Moreike hat ein großes Echo ausgelöst und allgemeine Zustimmung erfahren. Das Gebaren der Verwaltung stieß auf Unverständnis und vehemente Kritik der Ahrensfelder. Wir, die Ahrensfelder Unabhängigen, nehmen Bürgerwillen und Bürgerbeteiligung sehr ernst und sahen uns gezwungen, uns in diesem Fall an die Kommunalaufsicht des Kreises Barnim zu wenden. Auch dieses Schreiben machen wir aus unserem Demokratieverständnis hier öffentlich
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Gemeinde Ahrensfelde bahnt sich ein Tiefschlag gegen die
Demokratie an. Dies kann zur Folge haben, dass sich die Bürgerinnen und Bürger
dieser Gemeinde noch mehr von ihren politischen Prozessen abwenden oder
Parteien wählen, welche ein zumindest merkwürdiges Demokratieverständnis haben
(siehe u.a. vergangene Wahlergebnisse und -beteiligungen in der Gemeinde
Ahrensfelde). Deshalb ersuchen wir Sie als Mitglied des Ortsbeirates
Ahrensfelde sowie als Gemeindevertreter dieser Gemeinde.
Am 13.9.2022 hat eine Bürgerinitiative einen Antrag auf
Einwohnerbefragung gemäß § 4 der "Satzung über die Einzelheiten der
förmlichen Einwohnerbeteiligung in der Gemeinde Ahrensfelde" auf
Einwohnerbefragung unter allen Einwohnern von Ahrensfelde, die das 16.
Lebensjahr vollendet haben, in Form einer schriftlichen Befragung vergleichbar
den Durchführungsbestimmungen eines Bürgerentscheids eingereicht und damit das
erforderliche Quorum zur Durchführung geschafft. Daraufhin hat die Verwaltung
den damit verbundenen Auftrag erfüllt und uns Gemeindevertretern in der
November-Sitzung im nichtöffentlichen Teil den an die Bürgerinnen und Bürger
gerichteten Brief der "Bürgerbefragung" sowie den Ablauf dieser
vorgestellt. Der Bürgermeister sagte in dieser Sitzung, er werde diesen
Bürgerbrief im Dezember / Januar zur Abstimmung an die Haushalte versenden und
teilt dies im Dezember-Amtsblatt ebenfalls den Einwohnerinnen und Einwohnern
mit. Der angekündigte Brief zur Einwohnerbefragung ist bisher nicht an die
Haushalte versendet worden.
Statt nun das Ergebnis der Bürgerbefragung abzuwarten, hat die
Verwaltung sowohl die Änderung des Flächennutzungsplanes für dieses Gebiet als
auch schon Aufstellungsbeschlüsse für das Bauvorhaben der EKBO auf die
Tagesordnung der Gremien gesetzt. Das ist ein Skandal, weil sie damit in
politische Prozesse eingreift, denn eine Einwohnerbefragung ist eine Form der
direkten Demokratie, als auch das Ergebnis der Befragung sinnlos macht, denn
laut Kommunalverfassung sind Bürgerentscheide über laufende Bauprojekte nicht
zulässig.
Dies ist ein nachhaltiger Tiefschlag für die Demokratie: Die
Bürgerbefragung wird obsolet, weil konkret in der kommenden Sitzung des
Ortsbeirates Ahrensfelde am 10.1.2022 sowohl Städtebaulicher Vorvertrag als
auch Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes für den Inhalt
der Bürgerbefragung empfehlend an die Gemeindevertretung beschlossen werden
sollen. Genau diese Tagesordnungspunkte werden dann vermutlich auch in der
nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Wirtschaft, Umwelt und Natur
sowie der Gemeindevertretung der Gemeinde Ahrensfelde zur Beschlussfassung auf
der Tagesordnung stehen. Um ein Meinungsbild der Ahrensfelder Bevölkerung zu
erhalten, wird doch die Einwohnerbefragung gemacht. Wofür sonst?
Link: https://ratsinfo-online.de/ahrensfelde-bi/to010.asp?SILFDNR=6029
Damit in Ahrensfelde wieder eine wirkliche Demokratie stattfindet,
sollte man einerseits die direktdemokratische Beteiligung des Quorums zur
Einwohnerbefragung respektieren und deren Ergebnis abgewartet werden, um dann
mit dem Ergebnis inhaltlich in Bezug auf die notwendigen Beschlussfassungen zu
arbeiten. Selbst wenn ich das als Hauptverwaltungsbeamte und / oder
Ortsvorsteher nicht möchte, muss ich der Gemeinde Ahrensfelde gegenüber
zumindest verantwortungsvoll handeln, und einen Schritt nach dem anderen gehen,
um die Demokratie in dieser Gemeinde nicht unwiederbringlich zu beschädigen.
Wir bitten Sie zu veranlassen, diese Tagesordnungspunkte von der
Tagesordnungsordnung des Ortsbeirates Ahrensfelde am 10.1.2022 zu streichen.
Ebenso bitten wir Sie zu veranlassen, dass alle Beschlussvorlagen, welche mit
der Einwohnerbefragung zusammenhängen, erst auf den Tagesordnungen der
zuständigen Gremien stehen, wenn das Ergebnis der Einwohnerbefragung feststeht
und inhaltlich tiefgründig ausgewertet ist.
Dr. Helmut Pöltelt (Mitglied des Ortbeirates Ahrensfelde)
Patrick Seiler (Gemeindevertreter der Gemeinde Ahrensfelde)
Wo bleiben hier das große Echo, die Zustimmungen und Meinungen der Blogleser zur demokratieverachtenden Politik in Ahrensfelde?
AntwortenLöschenIch weiß nicht, ob das schon alle Mitglieder der Gemeindevertretung überhaupt begriffen haben, dass Bürgermeister Gehrke die gewählten Abgeordneten in ihrer politischen Verantwortung mit seinen Machenschaften zu Statisten macht.
LöschenSie haben laut geschrien und passiert ist ....?
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