In der jüngsten Beratung der Gemeindevertretung ging es hoch her. Galt es doch, eine Petition der Bürgerinitiative "Lebenswertes Gemeinde Ahrensfelde" zu behandeln. Zahlreiche Bürger, auch die Einreicher dieser Petition, die zu den über 700 Unterzeichnern gehörten, waren gekommen. Und wie zu erwarten, konterkarierte der Beschlussantrag den Willen der Bürger. Die Abgeordneten sollten nämlich nicht darüber entscheiden, weiteren Wohnungsbau außer in der Innenverdichtung ohne Ausbau der Infrastruktur zu stoppen, sondern entsprechend der Einwohnerbeteiligungssatzung eine Einwohnerbefragung durchzuführen. So sollte der Gemeindevertretung für ihre Entscheidungen eine gute Grundlage durch angewandte, direkte Demokratie gegeben werden. Das klingt nicht nur sinnvoll, sondern ist es auch!
Dem Antrag, zu
diesem Tagesordnungspunkt Öffentlichkeit herzustellen, also für Rederecht der Bürger außerhalb der obligaten Fragestunde, wurde hundertprozentig zugestimmt.
Offensichtlich war der Respekt vor den über 700 Unterzeichnern groß und
angemessen. Ein erster Sieg der Einwohner. Aber nun kommt der Pferdefuß. Zwar
war das Quorum für eine Einwohnerbefragung weit überschritten, doch der Beschlussantrag
der Gemeindevertretung lief daraus hinaus, weiteren Wohnungsbau außer in der
Innenverdichtung ohne Ausbau der Infrastruktur ohne Wenn und Aber zu stoppen.
Das war weder Absicht der Bürgerinitiative noch der Einwohner. Ich hatte
gewusst, dass diese Petition von den Juristen der Verwaltung akribisch geprüft
werden würde und es war so. Und die Petition hielt nach Recht und
Kommunalverfassung nicht stand.
Die junge Bürgerinitiative hatte zwei dumme Fehler gemacht. Ersten hatte sie bei der Listensammlung nicht korrekt vermerkt, dass es ausschließlich um die Forderung nach einer Bürgerbefragung zu ihrem formulierten Thema ging und zweitens, dass sie es in der Petition selbst nicht klar und unmissverständlich formulierte. Formaljuristisch war die Verwaltung im Recht. Doch konnte man das dieser jungen Bewegung vorwerfen, die hunderte Unterschriften ignorieren, also in den Papierkorb werfen? Die Abgeordneten waren beeindruckt und diskutierten mit den Einreichern und den Anwesenden, wie dem Bürgerwillen Rechnung getragen werden konnte. Auch Gemeinderatsmitglied Frau Tietz aus Eiche sprach sich für eine Bürgerbefragung aus, hatte sie doch gute Erfahrung damit beim Ortsteilbudget.
Aber es gab nicht
nur Sinnvolles.
Gemeinderatsmitglied
Frau Laqua von der CDU aus Blumberg meinte, man müsse sowieso in jedem Ortsteil
extra Befragungen durchführen, weil jedes Dorf unterschiedliche Bedingungen
hat. Altes Denken, betont doch ihr Parteifreund Bürgermeister Gehrke immer wieder
stolz und zu recht, wie die Ortsteile in der Gemeinde im Denken und Handeln zusammengewachsen
sind. Der Kreistagsabgeordnete Wolf (Grüne) schlug sogar vor, die Petition
zurückzunehmen und dass die Bürgerinitiative ihr Anliegen über eine Fraktion
einbringen sollte. Ein seltsamer Vorschlag, stellt er doch den Sinn des
Petitionsrechts auf den Kopf. Die Bürgerinitiative verteidigte ihr Anliegen
vehement, gab aber zu, Fehler gemacht zu haben und bat die Abgeordneten,
dennoch den Bürgerwillen der über 700 ernst zu nehmen.
Sowohl die
Linken als auch die Ahrensfelder Unabhängigen begrüßten nicht nur die Aktion
der Bürgerinitiative, die in ihrer Art in der Gemeinde ein Novum darstellt,
sondern machten konkrete Vorschläge, wie mit dieser Petition umgegangen werden
sollte. Schließlich wurde auf ihre Anregung über den auf den Tisch liegenden Beschluss
nicht abgestimmt, sondern die ganze Angelegenheit zur weiteren Beratung in den Hauptausschuss verwiesen, wo dem
Bürgerwillen Rechnung getragen werden sollte. Dem wurde zugestimmt. Na also,
geht doch!
Wie es weiter
geht, demnächst.
Hartmut Moreike
Hallo Herr Moreike,1. Gemeindevertretung, 2 .extra Befragung in jedem Ortsteil,ja, gleiche Fragen für alle Ortsteile aber mit dem Verweis, was in jedem Ortsteil gemeint ist mit Versieglung. Da sind dann doch viele Unterschiede.
AntwortenLöschenDas hat nichts mit altem Denken zu tun, sondern das die Bürger alles nachvollziehen können,was,wie,wo gemeint ist. In diesem Sinne ,einen schönen Tag
An Herrn Moreike,
AntwortenLöschenIch war gestern auch in der Sitzung. Ich weiss ja nicht,was sie jedes mal mit der CDU auszufechten haben ,aber ich finde,Frau Laqua ist doch eine der wenigen, die nachhakt oder nachfragt und mit den Leuten versucht ins Gespräch zu kommen. So wie auch Interesse gezeigt hat gegenüber der Bürgerinitiative. Das sieht bei vielen Gemeindevertretern oft ganz anders aus.
Vielleicht reden sie ja mal persönlich mit den Vertretern ,die zuhören und gewillt sind. Also ich bin kein CDU Fan oder Wähler,aber ich glaube ,die Frau Laqua ist vielleicht nur in der falschen Partei. Ihre Motivation und ihr Engagement für die Gemeinde finde ich aber gut. Sie hat schon viel bewirkt.
Genauso wie Frau Tietz und Frau Emmerich in Eiche oder Frau Freytag in Lindenberg..
Weiter So Liebe Frauen.
Ein Mehrower...Das mit den einzelnen Ortsteilen ist richtig. Hat nichts mir altem Denken zu tun.
AntwortenLöschenWenn die Bürger in Blumberg Bauen zu lassen wollen,wer bin ich da als Mehrower um Nein zu sagen. Und umgekehrt.
Wohnbebauung als generelles Nein finde ich nicht gut.
Sicherlich nicht mehr so grosse Gebiete .
Innenverdichtung ja, aber nicht um jeden Preis.
Sie sehen,das ist gar nicht so einfach. Also ich denke, diese Entscheidungen sollten über den B Plan geregelt werden.
In Einem muss ich Ihnen Recht geben. Es gibt auch Mitglieder der Gemeindevertretung, von denen habe ich noch nie ein Wort gehört und weiß nicht, ob sie geistig anwesend sind. Zweitens habe ich die CDU nicht jedes Mal angefochten, bin nur auf den Diskussionsbeitrag von Frau Laqua eingegangen und habe meine Meinung dazu gesagt, das andere CDU-Mitglied Gehrke positiv erwähnt. Ich schreibe auch kein Protokoll der Sitzung, sondern meine Meinung und Eindrücke. Und ich weiß auch nicht, ob Frau Laqua in der falschen Partei ist, jedenfalls ist sie wirklich die Einzige ihrer Fraktion, die neben Frau Hübner und BM Gehrke aktiv in den Sitzungen auftritt. Und ich mag Frauen überhaupt und auch die, die sich für die Einwohner der Gemeinde Ahrensfelde einsetzen.
AntwortenLöschenUnd nun zum ersten Kommentar. Was, wo und wie gemeint ist, liegt mit dem Achsenentwicklungskonzept vor und die neueste Prioritätenliste, mit wem auch immer erstellt, hat Projektbetreuer Torsten Wiemken auf dem 26. Landschaftstag vorgestellt. Mir blieb fast das Herz stehen. Es gibt keinen Unterschied in der Versiegelung von Feldern, Wiesen und Hainen, nur die Größe macht einen Unterschied und damit der Schaden, der in Natur und Umwelt angerichtet wird.
Hallo in die Runde,der Mehrower hat Recht.
AntwortenLöschenIch will Bebauung in Lindenberg aber nicht 31 h,wie im Ortsbeirat gesagt wurde. Das wäre Wahnsinn.
Und die Frau Laqua hat auch Recht, wenn jeder Bürger was entscheiden soll,vor allem auch über die anderen Ortsteile,was eigentlich nicht gut ist, dann muss jeder wissen,wie gross das Ding werden soll und wo das genau ist.
Sonst kann man das doch garnicht.
Und wie schon gesagt,hat nichts mit altem Denken zu tun Herr Moreike,wenn Eiche bauen will,oder Ahrensfelde ist mir als Lindenberger egal.Auch wie gross die das wollen. In Lindenberg will ich das nicht. Nur dafür würde ich unterschreiben. Aber auf keinen Fall mich nicht in die anderen Ortsteile einmischen.
Hey, die Ulmenallee sollte doch schon vor der Kirschenallee entwickelt werden. Würde dann aber zurück gestellt.
AntwortenLöschenDa verstehe ich die ganze Aufregung nicht,
Und die Gründer der Bürgerinitiative wohnen glaube ich in der Ulmenallee und gucken auf Wildwuchs,dann gucken sie eben irgendwann auf ein Gymnasium und Häuser. Sind doch selber mal rausgezogen.
Ich denke ,da liegt doch das eigentliche Problem.
Und meine Damen in der GV,ich bin da manchmal Gast, macht weiter so. Ihr habt Pfeffer.
Das ist gut so.
Die Gründer der BI wohnen nicht in der Ulmenallee, nur so am Rande. ;-) Die beiden Damen sind die Sprecherinnen der BI und da haben Sie Recht, Hirn und Herz am rechten Fleck. Es geht bei der Petition auch nicht um die Ulmenallee oder die Schule. Es besteht absolute Übereinstimmung, dass eine weiterführende Schule absolut nötig ist. Der Protest richtet sich gegen die Folgsamkeit der Gemeinde den Wünschen der Investoren gegenüber, die ihre Forderungen durchbringen, ohne die Folgen für die Bürger zu betrachten. Wenn zB. der Verantwortliche Rat der Evangelischen Kirche (EKBO) der Meinung ist, dass es nicht sein Problem ist, wenn zusätzliche 100 te Autos auf die schon überlastete Lindenberger Str. auffahren, weil das Verkehrsproblem ja schon da ist, gegen diese Hochfahrt und Überheblichkeit ist der Protest gewandt.
LöschenJa, da ist es dem Lindenberger egal, was in anderen Ortsteilen gebaut wird. Das ist nicht nur falscher Lokalpatriotismus, sondern leider nicht zu Ende gedacht. Wenn in Ahrensfelde in der Linden- und Ulmenallee gebaut und der Halbstundentakt eingeführt wird, steht der Stau durch Lindenberg bis zur B 2 und in Ahrensfelde bis auf die Dorfstraße, nichts geht mehr. Wenn in Blumberg entlang der B 158 zwei große Wohngebiete entstehen, staut sich der Verkehr nicht nur in Ahrensfelde, sondern weit nach Wartenberg, nach Ahrensfelde Nordost und nach Seefeld. Für Busse und erst recht Rettungswagen keine Chance. Alles hängt mit Allem zusammen.
AntwortenLöschenHr. Moreike wo bitte sollen an der B158 zwei Wohngebiete entstehen ?
LöschenDass die Juristen der Verwaltung dem Bürgermeister und seinen Anhängern Argumente zur Ablehnung der Petition liefern, war bei der Art der Petition zu erwarten. Leider hat die Bürgerinitiative es versäumt, sich Fachkompetenz bei der Aufstellung der Petition einzuholen!
AntwortenLöschenPunkt und Zeitgewinn also für Gehrke und Anhänger ihre Vorstellungen von massiver städtebaulicher Entwicklung ohne echte, direkte Bürgerbeteiligung voranzutreiben! Nach Herrn Moreike hat sich das wohl schon beim Landschaftstag gezeigt!
Dann ist doch das Achsenkonzept, so wie jetzt auf dem Papier eh schon gescheitert.
AntwortenLöschenTrifft aber für Seefeld auch zu. Doch die erweitern jetzt schon ihr Gewerbegebiet.
Und entlang der B158 in Blumberg ,will übrigens auch der Ortsbeirat nicht bauen lassen. Sondern nur am alten Milchviehhof.
Nochmal zum Verständnis! Die Gemeinde insgesamt braucht eine Grundlagenstrategie in der Frage, wie will sie sich städtebaulich entwickeln, um infrastrukturellen und ökologischen Anforderungen zum Wohle der Einwohner zu entsprechen. Und dazu stehen gegenwärtig unterschiedliche Auffassungen im Raum. Die einen um Bürgermeister Gerke und Anhänger streben ein starkes Bevölkerungswachstum über teils sehr große Bauvorhaben im Außenbereich über landwirtschaftliche Fläche und auch im Innenbereich an und u.a. die anderen, so wie die Bürgerinitiative, die ein gemäßigtes Bevölkerungswachstum im Innenbereich unter Maßgabe adäquater Infrastruktur sowie die Ablehnung der Bebauung im Außenbereich, wie sie im Achsenkonzept als potenzielle Bauflächen ausgewiesen ist.
AntwortenLöschenUnd genau mit diesen Vorstellungen zur baulichen Entwicklung der Gemeinde ist jetzt die Bürgerinitiative mittels Petition an die Gemeindevertretung herangetreten, mit dem Ziel über die GV eine Bürgerbefragung nach Satzung über die Verwaltung durchführen zu lassen, um endlich Klarheit in der Grundlagenstrategie zur Entwicklung der Gemeinde insgesamt in den nächsten 10 Jahren zu schaffen. Klarheit wäre dann die Grundlage für die Diskussion der baulichen Entwicklung in den fünf Ortsteilen!
Sehr geehrter Herr Dr. U,
Löschennochmal zum Verständnis!
Die Gemeinde hat eine Grundlagenstrategie, den Flächennutzungsplan.
Die Frage wie sich die Gemeinde künftig entwickeln könnte, wurde im Achsenentwicklungskonzept (AEK) diskutiert und jeder Ortsteil hat möglich Flächen untersucht.
Es ist wieder eine Lüge der Unabhängigen, wenn behauptet wird, dass „ein starkes Bevölkerungswachstum…“ angestrebt wird.
Es ist Unfug wenn die Damen der BI von „gemäßigtem Wachstum im INNENBEREICH“ reden. Der INNENBEREICH ist der bereits bebaute Bereich. Da kann man maximal Grundstücke teilen und somit viel intensiver zubauen. Die meisten Bürger der Gartenstädte in denen überwiegend Ein-, Zweifamilien- und Reihenhäuser stehen, wollen gerade keine weitere Intensivierung der bereits bebauten Grundstücke.
Vielleicht versucht die Gemeinde auch nur krampfhaft Einwohner zu bekommen um einer Zwangseingemeindung/-Zusammenlegung mit Werneuchen zu entgehen. Nur mal so als Denkanstoss
LöschenZwangseingemeindung mit Werneuchen - ick hau mir weg :-) Das kleine Werneuchen würde von Ahrensfelde verschluckt werden. Im Übrigen ist die Gemeindegebietsreform längst vom Tisch, dort wären auch nur Gemeinden unter 12.000 Einwohnern betroffen worden. Wäre für uns irrelevant gewesen, aber man sollte Vergangenes in Frieden Ruhen lassen. Und zur Innenverdichtung hat die Gemeinde 2019 ein Papier verabschiedet das sich Wohnungspolitische Umsetzungsstrategie nennt und genau dort, werden unter anderem für die innerörtliche Verdichtung Gebiete benannt und die Entwicklung der Gemeinde für die nächste Jahre dargestellt.
AntwortenLöschenZu Anonym: Es ist eben nicht so, dass die Gemeinde mit dem FNP aus 2013 eine Grundlagenstrategie für die jetzt erforderliche Fortschreibung des FNP durch die Bestimmung von Ahrensfelde und Werneuchen als Wachstumsachse durch den Landesentwicklungsplan hat! Die Fortschreibung des FNP erfordert genau deshalb neue Überlegungen zur städtebaulichen, infrastrukturellen und ökologischen Entwicklung der Gemeinde zum Wohle der Einwohner. Apropo Einwohner! Und genau diese sind bisher in diesem wichtigen Prozess nicht umfänglich und direkt über eine Bürgerbefragung nach Satzung beteiligt worden! So verwundert nicht die Reaktion der Bürgerinitiative mit der Petition. Mit der nicht Annahme/Ablehnung durch die Gemeindevertretung, Verwaltungsspitze und dem Bürgermeister sollte " der Kuchen" nicht gegessen sein! Es darf die Entscheidung um die Grundsätze der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes nicht den Ablehnern der Petition überlassen werden! Ich rate der Bürgerinitiative zeitnah mit ihrer Forderung nach einer rechtlich abgesicherten Bürgerbefragung am Ball zu bleiben!
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