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Sonntag, 12. Juni 2022

Das Barnimer Modell und bisher leider verschenkte Möglichkeiten

Wo gebaut wird, heißt ein Sprichwort, fallen Späne. Was noch arger ist, oft geht das Bauen mit Eingriffen in die Natur vor sich. Das ist nicht immer zu verhindern. Aber, der Schaden, den dieses Bauen in Feld und Flur anrichtet, muss nach dem Gesetz ausgeglichen werden. Und das ist gut und richtig so! Vor jedem Bauvorhaben soll deshalb überlegt werden, wie der Eingriff in Natur und Landschaft möglichst geringgehalten und auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt werden kann. Ob das hier immer so geschieht, ich bin da skeptisch, wie viele Ahrensfelder auch.

Es sind in der Natur Ausgleichmaßnahmen zu schaffen oder, so das nicht möglich ist, müssen Geldzahlungen in erheblichen Summen von den Investoren geleistet werden. Bei uns wurde und wird in der Gemeinde viel gebaut. Es gibt sogar die solidarische Ansicht, wir müssten dem Zuzugsdruck aus Berlin nachgeben, sprich für die Jahrzehnte lange katastrophale Wohnungsbaupolitik des Senats unsere Felder und Wiesen betonieren. Das ist natürlich blanker Unsinn! Was und wie viel und ob überhaupt gebaut wird, das steht auch wieder im Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde – Werneuchen, bestimmt ganz allein die Gemeinde, genauer die gewählte Gemeindevertretung im Sinne der Bürger.

Und, Ausgleichmaßnahmen sollen in der Regel dort erfolgen, wo gebaut wird. Also bei uns. Das ist vom Kreis und vor allem den Naturschutzbehörden gewünscht! Für Ausgleichmaßnahmen fehlen, so unsere Verwaltung seit Jahren, in Ahrensfelde die Möglichkeiten. So floss das für uns gedachte Geld in den sogenannten Flächenpool des Kreises Barnim, aus dem Panketal oder Bernau interessante Projekte finanziert bekamen. Das war auch nicht so schlecht, denn letztlich haben wir alle etwas davon.

Ich hatte da schon immer meine Zweifel und es war Dr. Unger von den Ahrensfelder Unabhängigen, der in der Gemeindevertretung das Argument nie hinnehmen wollte, es gäbe keine Möglichkeiten für Kompensationen. Andere Abgeordnete glaubten die Darstellung der Verwaltung, die ja in solchen Dingen bestens informiert scheint. Die gewählten Abgeordneten wie auch ich, machten sich einfach nicht die Mühe, nachzuschauen, was sich hinter dem Barnimer Modell verbirgt, das sogar für die Bauplanung in Ahrensfelde schon angemahnt wurde. Oder kannten die leitenden Verwaltungsmitarbeiter das Barnimer Modell nicht? Schwer vorstellbar!

Und längst wurden die Zweifel von Dr. Unger bestätigt. Denn: "Zur Kompensation der Eingriffsfolgen können beispielsweise folgende Maßnahmen durchgeführt werden:

  • Entsiegelung von Flächen mit anschließender extensiver Nutzung (Wäre im Lenné-Park möglich)
  • Eingrünung von Gebäuden (Schule in Lindenberg und die Storagen in Eiche und auf dem Rehan)
  • Anlage von Hecken, Feldgehölzen, Baumgruppen, Baumreihen und Alleen (Mit dem Rad-Gehweg zur Bundespolizei wurden die Hecken, Habitat für Vögel und Kleinsäuger, beseitigt – Ersatz möglich?)
  • Anlage, Ergänzung und Vervollständigung von Obstwiesen (wird privat gemacht)
  • Neuanlage oder Sanierung von Kleingewässern (Die Renaturierung der Wuhle wurden erstmal aus diesem Topf beglichen, eine Ausnahme. Es gibt noch die Mehrower Teichkette - Gewässer zwischen Mehrow und Trappenfelde, die Teiche im Lenneé-Park usw.
  • Anlage von Uferstreifen und Pufferzonen um Tümpel und Teiche (siehe vorherige Aufzählung – Beispiel Hönower Teiche)

Also es müssen nicht immer ganze Alleen oder Wälder angepflanzt werden. Es ist deshalb nicht ganz korrekt zu behaupten, dass es in der Gemeinde keine Möglichkeiten für Kompensationen für zu bebauenden Flächen gäbe. Natürlich erfordern solche Projekte Sachkenntnis, viel Kraft sie durchzusetzen und vor allem kühne Ideen.

Das wäre doch einmal eine echte Diskussion in der Gemeindevertretung sowie im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt wert. Wo sonst?

Hartmut Moreike

 

 


4 Kommentare:

  1. Die Analogie mit einem Rüsseltier führte zur Löschung des Manthey-Kommentars als Beleidigung.

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    1. Haha ..einfach lächerlich gerade. Das war ein Synonym dafür wie sie hier mit Daten um sich werfen. Und genau das tun sie auch. Lassen sie doch erst einmal per Anfrage ans Grünflächenamt klären wo genau die Gemeinde Bäume und Sträucher pflanzen kann.
      Wer bei den Gewässern überhaupt handeln und eingreifen darf. Ob Gemeinde oder Untere Wasserschutzbehörde.
      Der Schloßpark steht unter Naturschutz, da kann nicht einfach wild was gepflanzt werden. Da klopft ihnen Hr. Wünsche kräftig auf die Finger.
      Wie schon in anderen Blogbeiträgen erwähnt ....sollten vorab auch die Besitzverhältnisse geklärt werden.

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    2. Herr Manthey. 1. haben wir in der Gemeinde kein Grünflächenamt, sondern einen Mitarbeiter im Fachdienst für Infrastruktur und Umwelt. Das ist Fakt. 2. Steht der Schlosspark unter Denkmalschutz als Gartendenkmal und nur einige ausgesuchte Bäume unter Naturschutz, um das auch das richtig zu stellen. Wie kommen Sie auf den Unsinn, dass da etwas gepflanzt werden soll? 3. Haben die Natur- und Wasserschutzbehörden des Kreises am Barnimer Modell mitgearbeitet. Nur zur Richtigstellung.
      Es ist auch nicht Ihre oder meine Aufgabe, das Barnimer Modell durchzusetzen, sondern allein die der Gemeindevertretung. Und da sind, wie ich schrieb, Ideen gefragt, bisher Mangelware und von Visionen ganz zu schweigen.
      Also ehe Sie mich oder andere Autoren wieder wegen Fakten kritisieren wollen, machen Sie erst einmal selbst Ihre Hausaufgaben. Ihre beabsichtigten, wie ich den Eindruck habe, böswilligen Verdrehungen und Unterstellungen verdienen eigentlich keine Antwort mehr. Wollen Sie eine echte Diskussion zu Sachfragen und keine Provokation? Herr Seiler und ich stehen Ihnen gern zur Verfügung.

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    3. Nun bleiben Sie doch mal entspannt Hr. Moreike.
      zu 1. Sie haben Recht. Dann einfach mal mit Fr. Erbe sprechen. 2. Der Unsinn kommt aus ihren eigenen Beitrag. Stichwort Sommerlinde und die Allee die im Park gepflanzt werden soll. Schauen sie einfach in älteren Blogbeiträgen nach. Des Weiteren erwähnten sie die Entsieglung von Flächen im Schloßpark. Da sind zukünftige Nutzung und auch Besitzverhältnisse zu klären!
      3. Wenn die Gemeinde nicht Besitzer der Seen-, Weiher oder Gewässerflächen ist, kann sie da wenig bestimmen bzw. handeln. Die Natur- und Wasserschutzbehörden schon.
      Übrigens ist der Gemeindevertreter nicht für die Umsetzung verantwortlich. Das sollte die Gemeindeverwaltung schon machen. Deshalb sollten beide, Gemeindevertreter und - verwaltung zusammenarbeiten.
      Ich habe nicht ihre Fakten bemängelt, sondern die Zusammenfassung von Daten ,Stichpunkten und Schlagwörtern. Darunter werden dann Forderungen formuliert. Diese sind dann aber auch nicht bis zu Ende gedacht. Das "Spiel" wiederholt sich dann immer wieder.
      Ideen, Vorschläge und Visionen sind nötig, da gebe ich Ihnen völlig Recht. Aber bitte auch Ideen, die mal bis zu Ende gedacht und bedacht werden. Sonst bewegen wir uns nicht weiter. Für sie als diplomierter gestandener Mann sollte das eine Leichtigkeit sein.

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