Wieder steht im Ausschuss für Bauwesen, Industrie, Natur und Umwelt eine Änderung des Flächennutzungsplanes auf der Tagesordnung. Konkret um einige Hektar linksseitig der B2 von Lindenberg kommend bis zur Autobahn. Also Ackerland, das ja ein besonders schutzwürdiges Gut ist. Wieder soll Ackerland, ob nun mit hoher Bodenwertzahl oder nicht, zubetoniert werden. Das ist im Teilregionalplan "Raumstruktur und Grundfunktionale Schwerpunkte " vorgesehen. Den Antrag an die Gemeindevertretung stellte die Regionale Planungsgesellschaft Uckermark-Barnim mit der Begründung, dort eine Erweiterung des Gewerbeparks vorzunehmen, um den Druck aus Berlin nach Gewerbeflächen und besonders zur Lebensmittelversorgung der Hauptstadt nachzugeben. Die Gewerbetreibenden in der Hauptstadt können sich in Berlin keine Lager, keine Fuhrparks, keine Fertigungsstätten mehr leisten. Und der sozialdemokratische geführte Senat sieht zu.
Nun bin ich ein Mann, der die Sachen im Zusammenhang betrachtet. Erstens gibt es 461 Hektar mögliche Gewerbefläche auf dem einstigen Flughafen Tegel. Im Dreieck zwischen Hohenschönhauser Straße, Bitterfelder Straße und B 158 liegt zweitens eine riesige Fläche frei, von der der Berliner Senat als zukünftiges Silikon-Marzahn träumt. Aber solange die Frage mit der Orts-umgehung von Ahrensfelde nicht geklärt ist, gibt es kaum Interesse von Investoren. Verständlich, wenn ihre Transporte über die Staus der Dorfstraße und auf der B 158 von und zur Autobahn fahren müssen. Und die Ortsumgehung ist längst nicht in trockenen Tüchern.
Das gleiche Thema ist der Ansiedlungsdruck aus Berlin nach Ahrensfelde. Dass die Orte der Gemeinde nicht mehr die dörfliche Idylle sind, das hat sich auch bis nach Berlin herumgesprochen. Aber da Berlin Sozialwohnungen abgebaut und verscherbelt hat und kaum wesentlich durch Neubau ersetzt und vor allem ein Eldorado mit hochpreisigen Eigentumswohnungen ist wie alle Großstädte in Deutschland. So sind viele Berliner gezwungen, in die Peripherie auszuweichen. Auch, um den stetig steigenden und von Normalverdienern kaum noch zu bezahlenden Mieten in Berlin zu entgehen, haben viele vor allem junge Familien den verständlichen Wunsch, sich hier in der Gemeinde Ahrensfelde anzusiedeln. Aber auf dem Areal des einstigen Flughafens Tempelhof könnten tausende Sozialwohnungen mit viel Grün drum herum entstehen. Also ein in Berlin verschuldetes Problem stellt nun die Großgemeinde Ahrensfelde vor Aufgaben, denen sie kaum gewachsen ist, denn es wird an Kitas fehlen und die im Bau befindliche Schule in Lindenberg reicht schon jetzt nicht und vieles Andere mehr.
Ich bin als gebürtiger Berliner bestimmt kein Lokalpatriot. Alles hängt mit Allem zusammen. Und der Flächennutzungsplan von Ahrensfelde ist zwar nicht in Stein gemeißelt, aber er ist die Richtschnur einer künftigen Entwicklung und sollte nicht nur einmal so geändert werden. Wir alle haben eine große Verantwortung für die Zukunft einer lebens- und liebenswerten Gemeinde, in der sich alle wohl fühlen. Und ich will mich nicht von meinen Enkeln fragen lassen, warum hast du das zugelassen? Und deshalb ist es auch höchste Zeit, Ortsentwicklungspläne für alle Ortsteile mit den Bürgern gemeinsam zu erarbeiten. Der Flächennutzungsplan und die Baugesetzgebung sind der Rahmen, aber den Inhalt, also das Gemälde, müssen und wollen wir schon selbst malen.
Hartmut Moreike
Das soll die GV beschließen:
AntwortenLöschen1.Die Einleitung eines Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes.
2. Die Beteiligung der Öffentlichkeit soll gemäß § 3 BauGB, die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 BauGB erfolgen. 3. Der Beschluss ist ortsüblich bekannt zu machen.
"Der zukünftige Regionalplan 2030 der Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim sieht die Flächen zwischen der Autobahn A10, der Bernauer Straße (B2) und dem Bucher Weg voraussichtlich als großflächiger gewerblich-industrieller Vorsorgestandort vor".
AntwortenLöschenDa ist also noch nichts in Sack und Tüten und schon soll die Gemeinde dem Wunsch eines Investors auf eine von ihm auserwählte Ackerfläche nachkommen! Gehrke ist Mitglied der Planungsgemeinschaft. Er kennt das Begehren des Investors demnach schon lange und hier ist wohl auch schon zum verkaufswilligen Bauer Kontakt aufgenommen worden.
Sinnvoll wäre es gemeindlich zu prüfen, ob sich in der Gemarkung der Gemeinde in Autobahnnähe nicht eine geeignetere, wie Ödland beispielsweie, finden lässt.
Tolle Begründung, weshalb Gehrke mit seinen Seilschaften den wohl schon ausgekungelten Vorsorgestandort für Berlin haben will:
AntwortenLöschenZiel der Änderung des FNPs ist die vorbereitende Bauleitplanung zur (Aufstellung eines Bebauungsplanes und der) Ansiedlung eines großflächigen Logistikzentrums für den Lebensmittel-Einzelhandel sowie die Schaffung von weiterem Entwicklungspotential für andere gewerbliche Nutzungen.
Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen entlastet einerseits den Berliner Wachstumsdruck und die einhergehende Verdrängung von Gewerbebetreibenden und andererseits kompensieren sie den stetigen Bedarf an Gewerbeflächen in der Gemeinde Ahrensfelde.
Der Gewerbestandort liegt optimal an der Autobahn, sodass ein zukünftiges Verkehrsaufkommen durch LKW nicht den Lindenberger Ortskern belastet. Hierzu ist eine Erschließungsstraße auf Höhe der Auf- und Abfahrt zur Autobahn A10 geplant.
Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der Gemeinde Ahrensfelde weist die Fläche derzeit als Fläche für Landwirtschaft aus. Die Planungsabsichten widersprechen somit der momentanen Darstellung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Ahrensfelde. Der Flächennutzungsplan soll künftig ein Gewerbegebiet ausweisen.
Im Übrigen steht auf der anvisierten Fläche ein Windrad, das etwa nur 800m von der Wohnanlaqe Schwanebeck ohne Einspruch der Ahrensfelder Verwaltung gegen die Genehmigung des Landesumweltamtes errichtet wurde. Auch hier ist der Rückbau und Ersatz durch eine weit höhere Windkraftanlage geplant und im Landesamt für Umwelt beantragt. Der Tagesordnung der Ahrensfelder GV vom Dezember 2020 nach, besteht hiergegen wohl konkret kein Einspruch gegen die Genehmigung.
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