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Dienstag, 29. März 2022

Der Rathausplatz - hat die Tristesse absehbar ein Ende?

Schon vor einem Jahr hatte der Student der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Paul Hübner seine Vorschläge eingereicht, den Rathausplatz mit Bäumen zu begrünen, um das Klima auch im Rathaus für die Mitarbeiter im Sommer erträglicher und das Areal schöner zu machen. Inzwischen gibt es Klimaanlagen in der Verwaltung, aber an der Tristesse des Platzes hat sich nichts geändert. Andernorts, eigentlich überall sonst, ist der Rathausplatz ein lebendiges Schmuckstück, Aushängeschild des Ortes, Stelle der Begegnung von Bürgern und Gästen.

Bei uns wird auf die Multifunktionalität verwiesen, wie in der jüngsten Beratung des Ortsbeirates, die alternativlos sei. Also nicht nur der Weihnachtsmarkt hätte hier sein Domizil, auch die Trucks für die Blutspende oder das Mammografie-Mobil müssten Platz finden, ein Zelt 40 x 20 ebenso, meinte Ortsvorsteher Joachim und dann die Parkplätze für die Veranstaltungen der Senioren. Ausgerechnet die individuellen Autos als Argument anzuführen, ist heute auch schon aus Umweltgründen ein schwaches Argument, statt sich für einen Rufbus einzusetzen. Hinzu kommt, dass 98 Parkplätze rund um das Ortsteilzentrum mit ordentlichem Management vorhanden sind.

Es wurden Argumente ausgetauscht und es überwog endlich der Wille oder mehr die Absicht, etwas zu ändern. Nur an Ideen mangelte es noch. So will man Experten hinzuzuziehen, um einen Plan zu erarbeiten, der alle Nutzungsbedingungen berücksichtigt. Mein Vorschlag: Landschafts-architektin Katharina Baumgart ins Boot zu holen, die schon mit der Gemeinde zusammengearbeitet hatte und die sicher preisgünstiger wäre als ein Planungsbüro. Deshalb müsste der Auftrag auch nicht ausgeschrieben werden.

Als zweites wichtiges Thema stand die Namensfindung für Straßen des Wohngebiets an der Kirschenallee auf der Tagesordnung. Dazu hatten die Bürger 100 Vorschläge eingereicht. Was beweist, dass sich die Einwohner einbringen wollen, wenn es sich um ihr konkretes Wohnumfeld handelt, wenn sie gefragt werden. Dieses Beispiel einer relativ kleinen Sache belegt zugleich, dass echte und weiter gehende Bürgerbeteiligung als Form der direkten Demokratie für Entscheidungen in der Gemeinde sinnvoll und erforderlich ist.

Und dann stand noch das Ortsteilbudget an. Im Sommer 2021 wurden mit der Änderung der Kommunalverfassung in Brandenburg Ortsteilbudgets festgelegt. Damit sollen Ortsteile ohne Gemeindevertretung die Möglichkeit bekommen, unbürokratisch Mittel für Reparaturen, kleine Anschaffungen oder Dorffeste bekommen. Leider hatte der Ortsvorsteher Joachim keine Vorschläge vorbereitet oder von den Mitgliedern erhalten, so dass kaum Ideen unterbreitet wurden, wie die Summe von 4.200 Euro sinnvoll eingesetzt werden kann. Der Vorschlag, zum 650. Jubiläum von Ahrensfelde einen Wandteppich für das Ortsteilzentrum für etwa 1.000 Euro anfertigen zu lassen, fand Zustimmung, sowie der von Frau Schenderlein (Grüne), eine Pflanzaktion zur Verschönerung des Dorfes durchzuführen.

Aber vielleicht hätte man auch hier zusätzlich wie bei den Straßennamen, die Bürger zu Vorschlägen aufgerufen, was ich hiermit anrege. Noch ist es ja nicht zu spät. Ich kann mir vorstellen, dass der Ortsvorsteher, Herr Joachim, sicher für Vorschläge dankbar wäre. (KlausJoachim@gmx.de).

Ich könnte mir vorstellen, weil es von der Heinestraße bis zum Rathaus oder der Apotheke ein langer Weg mit dem Rolator ist, dass vielleicht ein zwei Bänke zum Ausruhen auch nicht schaden würden. Und ein letzter Satz. Es waren mehr Gäste im Ortsbeirat als üblich, was sicher den Mitgliedern des Ortsbeirates gefallen hat, sehen sie sich doch durch das zunehmende Interesse am Dorfgeschehen in ihrer ehrenamtlichen Arbeit bestätigt. Zugleich zeigte die Diskussion der Gäste, dass sie interessante Ideen und Vorstellungen haben und vor allem in die Entscheidungen einbezogen werden wollen.

Hartmut Moreike

  

Dienstag, 22. März 2022

Ganz Ahrensfelde sagt, es reicht ohne Ortsumfahrung!

Es war der 21. März 2022. Im Rathaus hatten sich unter dem Beisein der örtlichen Presse die Vorsitzenden aller in der Gemeindevertretung vertretenden Fraktionen versammelt, um endlich von allen Verantwortlichen dringlich eine Ortsumfahrung zu fordern. Ich war als Zuschauer dabei.
Eine Ortsumfahrung, die den Namen verdient, den Ort nicht zerschneidet, dem Wachstum der Gemeinde Rechnung trägt, nicht zusätzlich Lärm und Feinstaub für die Ahrensfelder bedeutet.  Eine absolut normale Sache also, möchte man meinen.
Das Drama mit der Ortsumfahrung ist Jahrzehnte alt. Schon in der DDR gab es seit 1985 erste Varianten, wie die Berliner durchs Wuhletal zur Autobahn kommen. Dann kam die Wende, dieses Projekt durfte nicht sein. Und Brandenburgs erster Ministerpräsident Stolpe machte die Ortsum-gehung zur Chefsache, nachdem die Ahrensfelder mit eindrucksvollen Demonstrationen die Dorfdurchfahrt zeitweise lahmlegten. 

1992 wurde das Projekt Ortsumfahrung Ahrensfelde in den Bundesverkehrswegeplan als vorrangig aufgenommen. Wieder brauchte es 10 Jahre, ehe ein Raumordnungsverfahren eingeleitet wurde. Die dafür vorgesehene Variante konnte nicht im Sinne der Ahrensfelder sein, zerschnitt sie den Ort, ja Gärten der Ahrensfelder und würde einen zu kurzen Tunnel und riesige Schallschutzmauern bedeuten. Zudem stritten sich Berlin und Brandenburg um die Kosten. Das ist inzwischen erledigt.

Über 1.000 Ahrenfelder reichten ihre Bedenken und Vorschläge ein, von denen bis heute nicht eine Einwendung bearbeitet wurde. Das ist ungeheuerlich. Auf einer Bürgerversammlung 2020 wurde das überarbeitete Projekt vorgestellt und fiel bei den Ahrensfeldern glatt durch. Seit dieser Zeit ruht das Verfahren, schläft die Behörde. Ein Skandal!

Deshalb haben sich die politisch Verantwortlichen der Gemeinde, auch durch Initiative der Ahrensfelder Unabhängigen zusammen entschlossen, öffentlich zu sagen: Es reicht, die Geduld der Ahrensfelder ist nach drei Jahrzehnten überstrapaziert!

Mit offenen Briefen an Bundesverkehrsminister Wissing FDP, an seine Brandenburgischen und Berliner Kollegen unterstrichen sie, dass sie für eine echte Ortsumfahrung sind. Aber, dass eine Tunnellösung das ganze Ortsbild Ahrensfeldes einschließen muss, der Kontenpunkt Bahnübergang und Kreuzung Ahrensfelder Chaussee/Dorfstraße neu untersucht werden muss, auch weil der Rb 25 bald zu Halbstundentakt verkehrt. Zudem wird gefordert, den Untersuchungsraum auf den gesamten Nordosten Berlins auszudehnen, der ja beeinflusst ist, wozu auch die Anschlussstelle Berlin-Hohenschönhausen gehört, die schon heute an ihre Grenzen stößt.

Der Brief endet mit der freundlichen Einladung nach Ahrensfelde, um sich selbst ein Bild für echte Entscheidungen im Sinne der Bürger machen zu können. Denn es ist tausend Mal besser zu sehen, als davon nur zu hören.

Die Unterzeichnung der Fraktionsvorsitzenden ist nicht nur ein herausragender Meilenstein im Drama um die Ortsumfahrung. Es ist ein einzigartiger Vorgang in der jüngeren Geschichte Ahrensfeldes, denn erstmals haben alle Parteien und Wählerbündnisse sich vereint öffentlich für ein Ziel eingesetzt: Bürgerwillen bis in die Bundesregierung zu dokumentieren und zu fordern, endlich eine echte Ortsumfahrung voranzubringen.

Hartmut Moreike

Montag, 21. März 2022

Rathaus und Rathausplatz - Orte der Nachhaltigkeit und des Verweilens? – Wir begrüßen die Petition von Paul Hübner

 

Liest man die Petition von Paul Hübner, so erkennt man leicht, dass wir als Gemeindevertretung und auch der Ortsbeirat bisher unglücklich agiert haben. 

Hier gehts zur Petition: Petition Paul Hübner

Das sollten wir schnellstens ändern, denn:

·         es ist erfreulich, dass sich Bürger zur Gestaltung von Ortsteilen und Verbesserung der Energiebilanz und des Umweltschutzes Gedanken machen.

·         es ist skandalös, wie mit diesen Vorschlägen und Gedanken umgegangen wird. So geht man mit Bürgervorschlägen nicht um. Das hat mit demokratischer Einbeziehung der Bürger nichts, aber auch gar nichts zu tun.

·         Herr Hübner wurde vertröstet, Monate hingehalten mit Versprechen und Ankündigungen, die nicht eingehalten wurden.

·         die ihm zugesagten Maßnahmen sind endlich von der Verwaltung in Angriff zu nehmen.

Wir schlagen daher, wie der Petent ebenfalls zugesagt bekam, ein fundiertes und erfahrenes Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie zu beauftragen, welche folgende Kriterien erfüllt:

1)      Endlich ein schöner und einladender Platz zum Verweilen für Jung und Alt mit Café.

2)      Endlich ein grüner Platz für Umwelt und Natur.

3)      Endlich eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für die Photovoltaik auf den Rathausdachflächen.

4)      Endlich die Umsetzung der bereits vor Jahren eingegangenen Umgestaltungsvorschläge der   Einwohnerinnen und Einwohner.

 

Patrick Seiler

 

Samstag, 19. März 2022

Warum wir eine Befragung der Einwohner bräuchten aber nicht bekommen werden?

Ich weiß, was Bürgermeister Gehrke sagen könnte, dass Befragungen bei uns mehr als in den Nachbarkommunen durchgeführt werden. Ob das mit den Nachbargemeinden stimmt, das weiß er sehr genau, kann niemand von uns überprüfen.  Fakt ist, wir hatten ja im Oktober 2015 eine Befragung anlässlich des Wettbewerbs „Zukunftsstadt", an der immerhin 725 Bürger teilgenommen hatten. Das waren etwa 7 Prozent der Einwohner. Ein relativ gutes Ergebnis.

2017 waren die Ahrensfelder wieder gefragt, diesmal von der Verwaltung in Kooperation mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung. Das Thema „Ahrensfelde - Zukunftsfeste Gemeinde". 321 Bürger füllten Fragebögen aus und was noch wichtiger war, an zwei Tagen fanden mit Studenten der Hochschule jeweils vier Workshops zu verschiedenen Themenkreisen statt. Die Auswertung war dürftig, die Verwaltung veröffentlichte nur statistisches Material, eine versprochene auswertende Broschüre hat es nie gegeben und damit flossen auch die von engagierten Bürgern in den Workshops eingebrachten hunderte Vorschläge nie in die Auswertung ein. Eine öffentliche Begründung der Verwaltung gab es nie und in der Gemeindevertretung hat auch nie jemand, vielleicht Dr. Unger, danach gefragt.

Nun steht der größte Brocken an, das Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde - Werneuchen bis 2035. Dadurch wird sich die Gemeinde, wird sich unser aller Leben wesentlich verändern. Auch hier, durch Corona leider nur visuell, konnten Ahrensfelder zu den Schwerpunktthemen ihre Gedanken und Vorstellungen darlegen. Die Teilnahme sowohl in Werneuchen und Ahrensfelde zusammen, sage und schreibe, ganze 265 Einwohner. 6 telefonisch und 259 im Online-Forum. Und das bei insgesamt stolzen 23.185 Einwohnern, also waren es etwas mehr als 1 (ein) Prozent!

Und damit gaben sich sowohl die Stadtverordnetenversammlung Werneuchen als auch die Gemeindevertretung Ahrensfelde zufrieden? Niemand ist aufgestanden und forderte eine Nachbesserung! Ein Skandal, für Abgeordnete, die vorgeben oder sich auch bemühen, die Bürger zu vertreten!

Zu den Ortsbegehungen mit den Betreuern des Projektes hatten die Bürger ebenfalls keine Einladung und in den Ortsbeiräten wurden die Informationen und Pläne zumeist hastig durchgewunken. Ist das die Art Bürgerbeteiligung, die der Bürgermeister vor seiner Wahl versprach: "Am liebsten ist es mir daher, miteinander und nicht übereinander zu reden.... Jeder Bürger findet Gehör...das ist mein Verständnis von gelebter Demokratie."

Zwar könnte, nach der Einwohnerbeteiligungssatzung, die "Einwohnerschaft" eine Befragung beantragen. Sie bräuchte für einen Antrag, dass drei Prozent der Wahlberechtigten unterschreiben. Aber nun kommt der Pferdefuß. Es dürften nur Themen beantragt werden, zu denen in den vergangenen 24 Monaten keine Befragung stattgefunden hat. Aber die hat, wenn nur scheinbar offen für eine rege Bürgerbeteiligung, zum Achsenentwicklungskonzept stattgefunden. So ist das.

Natürlich könnte auch der Hauptverwaltungsbeamte, so ist die Funktion des Bürgermeisters umschrieben, von sich aus eine Befragung veranlassen. Die Befragung könnte noch mehr Ahrensfelder anregen, für ihre Interessen einzutreten und zu kommunalen Problemen Lösungen zu entwickeln. Aber er wird keine Befragung starten, da bin ich mir sicher!

Dennoch hier mein Vorschlag für den Fragebogen: Nur zwei Fragen zu allen Gebieten unseres Zusammenlebens: Wie ist die Situation (im Wohnungsbau, Verkehr, der sozialen Betreuung aller Einwohner, besonders von Kindern und Senioren, in der Wirtschaft, bei Dienstleistungen, der Versorgung, bei Freizeitangeboten, beim Umweltschutz, dem Klimawandel) und was muss getan werden, dass es besser wird?

Hartmut Moreike

 

 

Donnerstag, 17. März 2022

In eigener Sache - Regeln für freien Gedankenaustausch

Dieser Blog ist eine aktuelle, kommunale Bürgerinformation und Plattform der Ahrensfelder Unabhängigen/BVB/Freie Wähler. Die von Autoren namentlich gekennzeichneten Beiträge geben nicht ausschließlich die Ansichten und Standpunkte dieser Fraktion in der Gemeindevertretung wieder.

Es gibt immer wieder Fragen und Missverständnisse um diesen Blog. Die Kommentare sind zu einem festen, interessanten und in ihrer Zahl auch zunehmenden Inhalt des Blog geworden. Doch Inhalt und Umfang der Kommentare ufern in letzter Zeit aus. Deshalb einige Regeln in aller Interesse:

Diskussionen, sachliche Kritik und abweichende Meinungen in den Kommentaren sind erlaubt,  ja gewünscht. Toleranz und Meinungsfreiheit sind für uns ein hohes Gut..

  1. Nicht gestattet und gelöscht werden Kommentare, die gegen Gesetze verstoßen. Hetze und Beleidigungen, Unterstellungen, Diskriminierungen und wissentliche Falschaussagen  werden gelöscht.
  2. Unerwünscht und gelöscht  werden Kommentare mit flachen Parolen.
  3. Kommentare, die nur aus "Super Unabhängige" oder ähnlichen Beifallsbekundungen oder ironischen Worten bestehen sind unerwünscht.
  4. Erwünscht und darum erbeten sind eigentlich nur Kommentare, die sich auf den jeweiligen Beitrag beziehen oder auf seine Kommentare.
  5. Persönliche Auseinandersetzungen, die über die Beiträge hinaus gehen, werden gelöscht.
  6. Nicht erwünscht sind Kommentare, die sich nicht auf kommunale Ebenen besonders Ahrensfeldes und den Barnim beziehen oder politische Ansichten oder Propaganda darstellen. Sie werden gegebenenfalls gelöscht.
  7. Die Kommentare sollte so lang wie nötig, aber nicht länger als 15 Zeilen betragen.
  8. Klarnamen sind erwünscht, Pseudonyme können sein, Anonyme sind auch im Rahmen von 1 bis 7 möglich.

 Der Administrator

Montag, 14. März 2022

Sonntagspaziergang durch Ahrensfelde – Die Ahrensfelder Unabhängigen / BVB Freie Wähler waren dabei

Ahrensfelde gestern? – Ahrensfelde heute? – Ahrensfelde morgen? – Unter diesem Motto spazierten ca. 40 Interessierte bedeutende, historische Punkte Ahrensfeldes an. Interessante und kurzweilige Informationen hatten das Ziel einmal aufzuzeigen, welche Veränderungen sich im Leben der Bewohner abzeichnen, die durch schon jahrzehntelanges halbherziges Handeln der politisch Verantwortlichen bis heute nicht realisiert wurden. Es wurde deutlich, welche Chancen nun bestehen, vieles nachzuholen – allerdings zu einem hohen Preis für Mensch und Natur.

Zur geplanten weiterführenden Schule in der Ulmenallee in Ahrensfelde: Die Evangelische Kirche Berlin Brandenburg hätte hier ihrer sozialen Verantwortung für Kinder und Jugendliche gerecht werden können. Die Ahrensfelder Wählergemeinschaft und die CDU haben dieses Ziel in ihren Verhandlungen mit der EKBO nicht erreicht, sondern uns Gemeindevertreter vor eine unangenehme Entscheidung gestellt: Gymnasium ja, aber nur für ein neues Wohngebiet: 1000 neue Einwohner, weiterer Vernichtung von Ackerfläche an der Lindenberger Straße. sowie Lärm, Dreck, eine katastrophale Verkehrssituation sind vorprogrammiert.

Zum Schulstandort sagen wir uneingeschränkt Ja, aber keine Bebauung bis zum Gaskraftwerk. Wir möchten dort wie auch im Gemeindegebiet landwirtschaftliche Flächen erhalten. Peter Stock, Vorsitzender der Ahrensfelder Wählergemeinschaft, stellte diesen Kuhhandel noch als Erfolg dar. Dafür bedarf es schon sehr viel Fantasie und Ausblender der Realität.  Unsere Art Politik zu denken und im Bürgerinteresse zu handeln ist das nicht.

Eine bauliche Innenverdichtung wäre möglich, um Flächen zu schonen und Felder, Wiesen und Wälder zu erhalten. So zum Beispiel auf der Fläche des heutigen Autohauses von Mazda Koch und der ehemaligen Aldi- und Rewe-Märkte in der Dorfstraße. Dort könnte sich dringend benötigte soziale und dienstleistende Infrastruktur ansiedeln. Dafür werden wir uns weiterhin einsetzen.

Der kommunale Wohnungsbestand und Wohnungsbau ist, höflich formuliert, seit Jahrzehnten ein Stiefkind. Bei unseren Nachbarn, die über wesentlich weniger finanzielle Mittel verfügen, läuft das anders. Dort sind kommunale, bezahlbare Wohnungen in Schuss, werden Menschen mit verträglichen Mieten zur Verfügung gestellt. Anders bei uns: Erinnert sei an einen Vorstoß der Ahrensfelder Wählergemeinschaft, das kommunale Grundstück in der Dorfstraße 6, an einen befreundeten Investor zu verkaufen. Nur durch unser beherztes Eingreifen im Ortsbeirat ist das Grundstück noch in Gemeindebesitz.

Wir setzen uns seit mehreren Jahren für eine nutzbringende Zusammenarbeit mit der erfahrenen Wohnungsbaugesellschaft Werneuchen mbh ein, die über 1.000 Wohnungen kostengünstig gebaut hat. Endlich gibt Fortschritte – eine Zusammenarbeit wird konkreter.

Wir bedanken uns bei der Bürgerinitiative „Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde“ für diesen bürgerfreundlichen Sonntagsspaziergang.

Patrick Seiler (Text u. Foto)

Donnerstag, 10. März 2022

Der Bauausschuss ist trotz Themenfülle wieder ausgefallen

 

Das ist schade, denn an Themen kann es wohl nicht liegen, vielleicht an fehlendem Willen und Ideenlosigkeit. Ich bin sein Mitglied, zwar nur als sachkundiger Einwohner, aber immerhin. Denn es gäbe viel zu beraten und ein dutzend Themen für die Tagesordnung, die für ein viertel Jahr und mehr reichen würden. 

Ich nehme nur einmal den "Bauausschuss" konkret beim Namen! Es wäre erstens einmal Zeit auf dem Gebiet der Wirtschaft zu erfahren, wie unsere Gewerbeflächen ausgelastet sind, wie sie in der Aktion "Grün statt Grau" umweltfreundlicher begrünt werden können und schließlich wie moderne, zukunftsträchtige Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen werden könnten, denn über 95 % der Werktätigen pendeln aus der Gemeinde täglich dorthin, wo ihnen genau das geboten wird. Das ist schon ein Thema, über das es sich im "Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt" nachdenken ließe und man Vorschläge erarbeiten könnte.

Auf die Tagesordnung gehörte zweitens auch einmal, wie, um das Bauwesen ins Spiel zu bringen, der dörfliche Charakter der Orte bei mehr Lebensqualität der Bürger wieder hergestellt, gesichert und gestaltet werden kann bei allem sinnvollen Baugeschehen zur Verwirklichung des Achsenentwicklungskonzeptes. Ein ebenso reizvolles wie herausforderndes Thema.

Drittens würde es dem Ausschuss zur Ehre gereichen, sich endlich einmal ernsthaft mit der uns umgebenden Natur zu beschäftigen.  Allein eine Bestandsaufnahme, das heißt eine Berichterstattung einzufordern, wie es wirklich mit den in den Plänen festgelegten Ausgleichmaßnahmen aussieht und wie erfolgreich waren die vom Naturschutzgesetz geforderten Umsiedlungen geschützter Arten, ob Zauneidechsen am Sportplatz Ahrensfelde oder Feldlerchen von der Baustelle Kirschenallee. Dafür ist die Gemeinde verantwortlich.

Bleibt viertens die Umwelt. Das Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde - Werneuchen fordert nicht nur Frischluftkorridore auch in der Umgebung der Hauptstadt, sondern an den Rändern unserer Dörfer Erholungszonen für die Bürger der jeweiligen Ortsteile. Wo könnten sie entstehen und wie könnten sie aussehen, um ihre Funktion wirklich zu erfüllen und sowohl für die Ahrensfelder als auch für die umweltgeplagten Berliner zu anziehenden Magneten vor allem für Senioren und junge Familien zu werden.

Das sind nur einige Gedanken für Themen im Bauausschuss, in dem sogar selbständige Unternehmer, Gärtner und Architekten sitzen, die zweifellos auf den Gebieten mehr Kompetenz haben und dutzende Vorschläge einbringen könnten. Und warum tun sie es dann nicht?.

Hartmut Moreike

Montag, 7. März 2022

Der Verkehr in unserer Gemeinde - eine unendliche Geschichte

Nun ist das Thema der Infrastruktur endlich angekommen im Bewusstsein der Mehrheit der Bürger. Und natürlich ist die Sachlage nicht immer so einfach, wenn die Zusammenhänge sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Bauen und Infrastruktur, konkret Straßenverkehr, sind aber nun einmal nicht voneinander zu trennen und die Auswirkungen eines Wohngebietes auf den Verkehr können bereits bei der Planung mit betrachtet werden. Nein, sie müssen sogar! Das schreibt die Baugesetzgebung vor.

Nicht alle Ängste sind berechtigt, es gilt aber diese Ängste oder auch Bedenken ernst zu nehmen und sich nicht hinter den Paragraphen und Berechnungen der Planer zu verstecken.

Wo liegen die Problemstellen im Verkehr in unserer Gemeinde?

  • Die Gemeinde hat die Entwicklung nicht in der eigenen Hand. Verantwortlichkeiten liegen beim Land bzw. Bund.
  • Unsere Straßen sind dem wachsenden Verkehr schon lange nicht mehr gewachsen und können, mit Ausnahme der B2 in Lindenberg, kaum verändert werden.
  • Der Durchgangsverkehr in den Ortsteilen ist  zwar von Verwaltung und Gemeindevertretung als problematisch erkannt, aber das hilft den Anwohnern wenig. Die Lebensqualität sinkt nicht nur für die Bewohner an diesen Straßen durch Lärm und Abgase, da helfen Tempo-30-Zonen auch nicht wirklich.
  • An der Ortsumfahrung von Ahrensfelde, vor 30 Jahren noch eigenständige Gemeinde,  wird das Dilemma mehr als deutlich. 
Müssen wir uns damit abfinden? Nach den Worten des Bürgermeisters, Ja! Da alle Entscheidungen woanders getroffen werden, so sein Credo,  wären wir machtlos. Stimmt das denn wirklich? Ich denke Nein. Wir sind als Bürger der Gemeinde angetreten, diesen Fatalismus zu verändern und unser Wirken ist auf das Gestalten der Zukunft ausgerichtet. Es geht um Lebensqualität, nicht mehr und nicht weniger! Der Anfang ist mit der Gründung der Bürgerinitiative "Lebenswerte  Gemeinde Ahrensfelde" gemacht, aber was fehlt, ist eine noch stärkere Einbeziehung der Bürger, eine Meinungsbildung und auch Einflussnahme auf die zukünftige Entwicklung.

Klaus Hilpert
Ahrensfelde

Klaus Hilpert

Freitag, 4. März 2022

Der Ahrensfelder Ortsbeirat hat schon das Jahr 2025 im Blick

Es ist nie zu früh, aber oft zu spät, etwas Vernünftiges anzufangen. Und da bin ich bei der Februarsitzung des Ortsbeirates Ahrensfelde, in dem mit Blick auf einen schön gestalteten Wandteppich zu einem Jubiläum eine Jahreszahl genannt wurde: 2025!

Nein kein Datum für Vorhaben aus dem allseits bewegenden Achsenentwicklungskonzept, sondern ein mehr oder weniger rundes Jubiläum steht ins Haus. Denn Anno 1375 taucht Ahrensfelde als Flecken „Arnsfelt“ erstmals im Landbuch Karls IV., das als Karolinisches „Landbuch der Mark“ eine treffliche Sammlung geschichtlicher Daten und Urkunden enthält, erwähnt.

Es wird vermutet, dass es sich um den Namen eines Berliner Bauherrn handelte, denn es war ja Brauch, Orte und Güter den Namen ihrer Besitzer zu geben. Die neue Ansiedlung umfasste, so ist auch in unserer Chronik nachzulesen, etwa 72 Hufen, ein der Region nach, unterschiedliches Flächenmaß. Genauer war ein Hufe gewöhnlich so viel Acker, der eine Familie ernährte. Also je nach Region 30 - 80 Morgen groß, über den Daumen zwischen 10 und 20 Hektar. Heute dehnt sich das moderne Ahrensfelde mit seinen fünf Ortsteilen über 5.800 Hektar aus.

Mit einem Wort, Ahrensfelde feiert 2025 sein 650 Jubiläum der ersten Erwähnung. Und dass der Ortsbeirat schon einmal diesen Termin ins Gedächtnis gerufen hat, obwohl es sicher für konkrete Vorbereitungen noch zu früh ist, scheint mir ein gutes Zeichen. Die Verbundenheit mit der engeren Heimat und ihrer Geschichte, so glaube ich, ist besonders mit dem enormen Wachstum an Neu-Ahrensfeldern sehr wichtig. Ich kann mir vorstellen, dass neben Feuerwehr, Sport- und Schützenverein auch andere Vereine und Gruppen gefordert sind, diese Tage zu gestalten und dass sich nicht früh genug ein Festkomitee gründen muss, das hoffentlich vom Bürgermeister der Gemeinde und dem verstärkten Ortsbeirat angeführt wird. 

Sicher wird unser rühriger wie kenntnisreicher Ortschronist Paul Plume aus seinem Fundus der Archive und seinem Wissen Interessantes beizutragen haben und die Chronik überarbeiten. Ich denke nicht, dass er mit Goethe übereinstimmt, der schrieb: "Geschichte schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen." Nein, wir müssen uns erinnern, woher wir kommen und was bis heute von Generationen geleistet wurde. Die Geschichte von Ahrensfelde ist die Geschichte seiner Bewohner und ihre Geschichte ist die der Zeit, in der sie lebten und wir heute leben. Die Geschichte der Zeiten fügt sich zusammen mit der Geschichte von Millionen anderen Orten zur Geschichte der Menschheit. Da ist mit mir der diplomierte Philosoph durchgegangen und dennoch stimmt jedes Wort. Es geht also auch um Heimatliebe und Verbundenheit mit unserem Ahrensfelde, für das wir verantwortlich sind, wie es heute aussieht und wie wir es für morgen zukunftsgerecht und bürgerfreundlich gestalten.

Doch dazu ist es notwendig, mit den Bürgern zu reden, endlich und immer ihre Wünsche und Vorstellungen ernst zu nehmen und mit einfließen zu lassen nicht nur in die Gestaltung des Jubiläums, sondern jeden Tag und bei allen Entscheidungen, die unser Lebensumfeld betreffen.

Bereiten wir uns also alle zusammen jetzt schon geistig und bald ganz praktisch so auf ein würdiges Jubiläum 2025 vor.

Hartmut Moreike