Schon vor einem Jahr hatte der Student der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Paul Hübner seine Vorschläge eingereicht, den Rathausplatz mit Bäumen zu begrünen, um das Klima auch im Rathaus für die Mitarbeiter im Sommer erträglicher und das Areal schöner zu machen. Inzwischen gibt es Klimaanlagen in der Verwaltung, aber an der Tristesse des Platzes hat sich nichts geändert. Andernorts, eigentlich überall sonst, ist der Rathausplatz ein lebendiges Schmuckstück, Aushängeschild des Ortes, Stelle der Begegnung von Bürgern und Gästen.
Bei uns wird auf
die Multifunktionalität verwiesen, wie in der jüngsten Beratung des
Ortsbeirates, die alternativlos sei. Also nicht nur der Weihnachtsmarkt hätte
hier sein Domizil, auch die Trucks für die Blutspende oder das Mammografie-Mobil
müssten Platz finden, ein Zelt 40 x 20 ebenso, meinte Ortsvorsteher Joachim und
dann die Parkplätze für die Veranstaltungen der Senioren. Ausgerechnet die
individuellen Autos als Argument anzuführen, ist heute auch schon aus
Umweltgründen ein schwaches Argument, statt sich für einen Rufbus einzusetzen.
Hinzu kommt, dass 98 Parkplätze rund um das Ortsteilzentrum mit ordentlichem
Management vorhanden sind.
Es wurden Argumente ausgetauscht und es überwog endlich der Wille
oder mehr die Absicht, etwas zu ändern. Nur an Ideen mangelte es noch. So
will man Experten hinzuzuziehen, um einen Plan zu erarbeiten, der alle Nutzungsbedingungen
berücksichtigt. Mein Vorschlag: Landschafts-architektin Katharina Baumgart ins
Boot zu holen, die schon mit der Gemeinde zusammengearbeitet hatte und die
sicher preisgünstiger wäre als ein Planungsbüro. Deshalb müsste der Auftrag auch
nicht ausgeschrieben werden.
Als zweites
wichtiges Thema stand die Namensfindung
für Straßen des Wohngebiets an der Kirschenallee auf der Tagesordnung. Dazu
hatten die Bürger 100 Vorschläge eingereicht. Was beweist, dass sich die
Einwohner einbringen wollen, wenn es sich um ihr konkretes Wohnumfeld handelt,
wenn sie gefragt werden. Dieses Beispiel einer relativ
kleinen Sache belegt zugleich, dass echte und weiter gehende Bürgerbeteiligung
als Form der direkten Demokratie für Entscheidungen in der Gemeinde sinnvoll und
erforderlich ist.
Und dann stand
noch das Ortsteilbudget an. Im Sommer 2021 wurden mit der Änderung
der Kommunalverfassung in Brandenburg Ortsteilbudgets festgelegt. Damit sollen
Ortsteile ohne Gemeindevertretung die Möglichkeit bekommen, unbürokratisch
Mittel für Reparaturen, kleine Anschaffungen oder Dorffeste bekommen. Leider
hatte der Ortsvorsteher Joachim keine Vorschläge vorbereitet oder von den
Mitgliedern erhalten, so dass kaum Ideen unterbreitet wurden, wie die Summe von
4.200 Euro sinnvoll eingesetzt werden kann. Der Vorschlag, zum 650. Jubiläum von
Ahrensfelde einen Wandteppich für das Ortsteilzentrum für etwa 1.000 Euro
anfertigen zu lassen, fand Zustimmung, sowie der von Frau Schenderlein (Grüne),
eine Pflanzaktion zur Verschönerung des Dorfes durchzuführen.
Aber vielleicht hätte man auch hier zusätzlich wie bei den
Straßennamen, die Bürger zu Vorschlägen aufgerufen, was ich hiermit anrege.
Noch ist es ja nicht zu spät. Ich kann mir vorstellen, dass der Ortsvorsteher,
Herr Joachim, sicher für Vorschläge dankbar wäre. (KlausJoachim@gmx.de).
Ich könnte mir vorstellen, weil es von der
Heinestraße bis zum Rathaus oder der Apotheke ein langer Weg mit dem Rolator
ist, dass vielleicht ein zwei Bänke zum Ausruhen auch nicht schaden würden. Und
ein letzter Satz. Es waren mehr Gäste im
Ortsbeirat als üblich, was sicher den Mitgliedern des Ortsbeirates gefallen
hat, sehen sie sich doch durch das zunehmende Interesse am Dorfgeschehen in
ihrer ehrenamtlichen Arbeit bestätigt. Zugleich zeigte die Diskussion der
Gäste, dass sie interessante Ideen und Vorstellungen haben und vor allem in die
Entscheidungen einbezogen werden wollen.
Hartmut
Moreike