Kann Baugeschehen das Heimatgefühl beeinträchtigen? Und ob! Aber darüber scheinen Bürgermeister Gehrke und Fachdienstleiter Schwarz, so mein Eindruck, noch nie nachgedacht zu haben.
Unser Barnim ist eine alte, schöne Kulturlandschaft die sich in Jahrhunderten dank Generationen umsichtiger wie fleißiger Bewohner herausgebildet hat. Dazu gehören die historisch gewachsenen Siedlungen rund um die oft mittelalterlichen Dorfkirchen, die Äcker und das Grünland, die Wälder ebenso wie die Obstalleen und die Parkanlagen. Dieses Landschaftsbild vermittelt den Barnimern, den Alteingesessenen und den Zugezogenen ein Gefühl von Verbundenheit zur Region und trägt so ohne Zweifel zum Wohlbefinden der Menschen unseres Landstriches bei.
Da will jeder Eingriff in dieses meist oft noch harmonische Gefüge klug bedacht sein, will man nicht dieses Heimatgefühl zerbrechen, mit gesichtslosen Wohnsiedlungen, die dem dörflichen Charakter zerstören, wie beim Bauplan Kirchenallee von BONAVA oder schon davor mit den Reihenhäusern im Ahrensfelder Dreieck.
Der Wunsch vieler Berliner, hier ein Stückchen Garten, ein Häuschen zu finden, beruht auf ihrer Fehleinschätzung, in und um Ahrensfelde in grüner, dörflicher Idylle der Hektik und Enge der Großstadt zu entfliehen. Denn dank verfehlter Kommunalplanung ist die Großgemeinde Ahrensfelde längst zu einer Kleinstadt mutiert mit Verkehrslärm, der der Hauptstadt kaum nachsteht, mit endlosem Stau auf den Hauptstraßen und dem entsprechenden Feinstaub, mit mangelnder oder fehlender Infrastruktur wie Medizinischem Versorgungszentrum oder Seniorenresidenz, mit Infraschall von Windrädern, mit Kleinstgärten vor Reihenhäusern, für die viele geschützte Tierarten und Pflanzen weichen mussten und der Wahnsinn, wenn es nach Bürgermeister Wilfried Gehrke und einigen Verantwortlichen ginge, hat noch kein Ende. Denn neue Großsiedlungen sollen an der Birkholzer Allee und zwischen der Agip-Tankstelle und dem Schwörer-Haus-Gelände entstehen.
Viele Ahrensfelder haben deshalb das Vertrauen in die örtliche Politik und Verwaltung verloren und sich ins Private zurückgezogen, in ihren Garten, und sei er noch so klein. Da hilft es nicht, dass immer wieder von der CDU geführten Gemeindevertretung ein mangelndes Interesse der Bürger beklagt wird, wenn Entscheidungen der Abgeordneten nur der Verwaltung folgen und an den Bürgern vorbei gefällt werden. Ahrensfelde, einst ein beschauliches Ackerdorf am Rande Berlins ging es, was die Lebensqualität und das Lebensgefühl der Menschen betrifft, noch nie so schlecht.
Das Achsenkonzept Ahrensfelde - Werneuchen bietet nun die Chance, diesen Prozess wenn auch nicht umzukehren, so doch bürgerdienlich, umweltfreundlich für mehr Lebensqualität zu gestalten. Für ein Erstarken des Heimatgefühls und damit auch dem verstärkten Mitwirken an der tagtäglichen, mühevollen Gestaltung unseres Zusammenlebens heute und morgen. Wie unser Ahrensfelde, Blumberg, Eiche, Lindenberg und Mehrow aussehen und aussehen werden, haben wir, jeder Bürger, selbst in der Hand. Wir müssen es nur wollen und noch wichtiger, man muss uns wollen lassen.
Hartmut Moreike
Nun geht das Haushaltsjahr 21 dem Ende zu und es gilt in Augenschein zu nehmen, wie es um die Realisierung von Vorhaben steht. Die schwere Panne um den Schulneubau haben wir im Blog mehrmals dokumentiert! Und nun steht heute in der MOZ, dass Gehrke in der GV zugibt, dass der geplante und großspurig verkündete Radwegebau für 2021 Blumberger Weg (Blumberg bis Autobahnbrücke) nicht einmal angefangen wird. "Detailfragen" wären noch zu klären, so Gehrke. Was konkret, lässt er offen, so nach dem Motto, brauchen die Gemeindevertreter nicht zu wissen! Nachfragen sind dann wohl auch ausgeblieben. Die für den Bau in Aussicht gestellten Fördergelder würden auch 2022 zur Verfügung stehen.
AntwortenLöschenUnd das war es dann "zum Unvermögen Radwegebau der Verwaltung".
Das kennen wir ja schon, wird jetzt der Blogleser in Erinnerung an den "Radwegebau Blumberg - Elisenau" sagen!
Lang, lang ist es her, da Fontane noch schreiben konnte, als er auch durch Blumberg reiste:
AntwortenLöschen"Ich bin die Heimat durchzogen,
und ich habe sie reicher gefunden,
als ich zu hoffen gewagt hatte."
Was an der Ahrensfelder CDU christlich sein soll, erschließt sich mir nicht. In Neu-lindenberg sollen 31 + 8 Hektar Landwirtschaftsfläche zubetoniert werden.
AntwortenLöschenFür mich stellen sich folgende Fragen:
Gehören diese Flächen vollständig oder zum Teil dem Landwirt Jürgen Heinecke (ebenfalls CDU-Mitglied)?
Welche Rolle spielt bei dieser gigantischen Landvernichtung der Lindenberger Ortsvorsteher Frank Meuschke (CDU)?
Was hat der Lindenberger Bauunternehmer Thomas Winter (WiBau mbH) mit der geplanten Vernichtung der Landwirtschaftsfläche zu tun und warum ist Bürgermeister Wilfried Gehrke (CDU) bei diesem Thema plötzlich so wortkarg?
Wir sagen: Keine Versiegelung mehr von Landwirtschaftsflächen, auch nicht in Neu-Lindenberg.