Es ist genau zwei Jahre her, als die Mitglieder der Gemeindevertretung für fünf (5) Jahre gewählt wurden. Das ist Gesetz. Aber ebenso gibt es eine Mitwirkungspflicht. Dem glaubt ein Teil der Gemeindevertreter schon zu entsprechen, in dem sie an den monatlichen Sitzungen teilnehmen. Dafür bekommen sie ja auch eine Art Sitzungsgeld. Aber als gäbe es auch eine Schweigepflicht, nehmen sie an Diskussionen, die selten genug vorkommen, überhaupt nicht teil. Oder sie ersticken jedes Argument, jeden Vorschlag, uns sei er noch so vernünftig im Keim. Es geht nicht um die Sache, sondern um Befindlichkeiten. SPD und CDU spielen große Koalition. Die Linken erweisen sich christdemokratisch, die AfD findet zum Glück nicht statt und die AWG ist der Schulmeister.
Die wichtigste Aufgabe der
Gemeindevertretung ist und bleibt, auch das ist Gesetz, die Kontrolle der
Verwaltung. Doch wehe ein Gemeindevertreter, eigentlich sind es immer nur die
Ahrensfelder Unabhängigen, wagt es, dieser Pflicht nachzukommen. Schon schlägt
ihm ein Sturm der Entrüstung entgegen, auch, weil viele Mitglieder dieses
Gremiums nicht einmal die elementarsten Dokumente, also auch nicht die
Kommunalverfassung des Landes, kennen. Der Hauptverwaltungsbeamte und seine
leitenden Mitarbeiter sowie ihre
Entscheidungen, so fragwürdig sie vielleicht
auch scheinen mögen, genießen so etwas wie parlamentarische, freiwillige und
vorauseilende Immunität. Dabei sind die Mitglieder der Gemeindevertretung nicht
der Verwaltung, sondern dem Gemeinwohl verpflichtet und das heißt ihren
Wählern, den Bürgern der Großgemeinde Ahrensfelde. Und die Mehrheit will nun
einmal nicht das Berliner Wohnungsproblem lösen und für den Zuzug Felder, Wiesen
und Auen zubetonieren lassen, Lebensqualität opfern.
Und so verteidigen die Abgeordneten
die Verwaltung, deren Repräsentanten sich bei jeder Frage, die zur Aufgabe der
Kontrollpflicht gehört, ganz persönlich angegriffen fühlen, so auch der
Bürgermeister. Es geht aber um Lösungen in Diskussionen und im Disput, der aber
kaum stattfindet, sondern von "Freunden" der Verwaltung manchmal
sogar niedergebrüllt wird, ohne auch den Versuch einer Begründung zu machen.
Eine ernste, sachgerechte Diskussion,
ein Streit der Argumente habe ich als regelmäßiger, interessierter und mit
konstruktiven Vorschlägen auftretender Besucher der Sitzungen unseres
Gemeindeparlaments leider noch nicht erlebt. Das ist traurig und bezeichnend.
Vielleicht ist schon alles in Sack und Tüten und wo und mit wem auch immer pseudodemokratisch
abgesprochen?
Und noch eine interessante Tatsache.
Oft ist, zugegeben, die Tagesordnung vollgepackt mit fälligen Entscheidungen
und Anträgen. Wer nun denkt, dass das Wichtigste zuerst behandelt wird, also
die Fragen zum Leben in der Gemeinde, der irrt. Stattdessen stehen ganz vor die
von der Verwaltung zweifellos gut vorbereitete Auftragsvergaben für Laternen,
Bushäuschen, Straßenpflasterungen oder auch Feuerwachen, die sozusagen
durchgewunken werden, aber Zeit für die ersten Sachthemen stehlen. Ein Antrag
der Ahrensfelder Unabhängigen das zu ändern, also eine sinnvolle Sache, ist
natürlich ohne Begründung abgelehnt worden. Das trifft auch zu für den
Vorschlag, die Bürgerfragestunde nach den Sachthemen einzuordnen, so dass
Besucher der Sitzungen auch dazu ihre Meinung sagen könnten. Abgelehnt.
Die Bürgerfragestunden sind jeweils
auf dreißig (30) Minuten begrenzt. Das ist in Ordnung. Nur antworten zumeist
nicht, eigentlich nie Gemeinderatsmitglieder, die eigentlich das Sagen haben,
sondern ausschweifend und nicht selten belehrend der Bürgermeister und seine
Stellvertreter. Und seltsamer Weise erscheinen die Fragen der Bürger selbst auf
Verlagen und die Antworten in letzter Zeit kaum im Protokoll.
All das und noch mehr macht mir Kopfschmerzen
über die gewählten Mitglieder der Gemeindevertretung und ich frage mich, sind
die richtigen Leute am richtigen Platz?
Hartmut Moreike
Wenn die Gemeindevertreter den Mund nicht aufbekommen, sollten die Ahrensfelder Bürger einfach den Basdorfern nacheifern. Die Megabebauung ihres Dorfes, gewollt von Bürgermeister Wonke, der auch Wandlitz zubetoniert und gemütlich sein eigenes Grundstück dabei verkauft, wird dort durch eine Bürgerinitiative so hoffe ich gestoppt. Aber hier , wie dort, die Verwaltung und immer voran der jeweilige Bürgermeister knallen Alles zu und fragen erst später, wie die Infrastruktur nachzieht. Frei nach dem Motto: "Wir schaffen das".
AntwortenLöschenAufstand der Bürger in Basdorf!
AntwortenLöschenÄhnlich wie bei uns in Ahrensfelde soll hier der Ortsteil zubetoniert werden. Ganz im Sinne des Wandlitzer Bürgermeisters Borchert, der zunehmend mit seiner Bauwut in der Kritik der Bürger und wohl auch der Mehrheit der Gemeindevertreter steht. Ähnlich sehe ich die Situation hier in Ahrensfelde. Auch Gehrke ist absehbar von einer Bauwut besessen! Die Unabhängigen haben mehrfach darauf hingewiesen und dafür auch den Blog benutzt. Im Unterschied zu Wandlitz/Basdorf kommt seitens der Ahrensfelder öffentlich kaum Kritik auf. Nicht anders sieht es bei den Gemeindevertretern aus! Gehrke hat die Mehrzahl mit seinem "bekannten Führungsstil und Machtgehabe" noch immer im Griff!
Bezogen auch auf den:
MOZ Beitrag vom 13.10.21 "Deutliche Kritik an Neubauplänen in Basdorf".
Es ist nicht zu begreifen, wie ein Diplomlandwirt wie Bürgermeister Gehrke sich vehement dafür einsetzt, das landwirtschaftliche Nutzflächen durch gewinnstrebende Investoren zubetoniert werden ohne Rücksicht auf lebenswertes Umfeld, auf Tier- und Pflanzenwelt.
AntwortenLöschenSie haben recht, Anonym - Diplomlandwirt war Gehrke ehemals, jetzt ist er Hiwi der Bau-Investoren - und die Frage ist wieso dies so ist...was hat Gehrke davon ? Mehr Einwohner = mehr Gehalt ist wohl seine Formel...und es gibt Leute, die argwöhnen, dass sich Gehrke seine Bauwut ganz direkt sehr gut bezahlen lässt...Ein Schelm, wer dabei Böses vermutet...
AntwortenLöschenOffenes Geheimnis der Gemeindevertreter ist die Nicht-Wahrnehmung ihrer Pflicht auf die Kontrolle der Verwaltungstätigkeit! Das soll bekanntlich über schriftliche und mündliche Anfragen an die Verwaltung und dessen Oberhaupt erfolgen. Von schriftlichen Anfragen keine Spur! Ähnlich sieht es mit den mündlichen Anfragen in den Sitzungen der Gemeindevertretung aus. Nachlesbar in den Protokollen zu den Sitzungen. Da ist kaum was zu finden und wenn, dann eher Belangloses! Besser kann es für Gehrke nicht laufen!
AntwortenLöschenIn Werneuchen gab es diesbezüglich eine deftige Auseinandersetzung zwischen dem Bürgermeister Kulicke und dem Fraktionsvorsitzenden der Linken. Die Kontrolltätigkeit des Herrn Horn und die Veröffentlichung des Ergebnisses ging dem Bürgermeister so gegen den Strich, dass er Strafanzeige gegen den Fraktionsvorsitzenden erstattete. Ja, Transparenz kann weh tun! Die Anzeige lief begrüßenswert ins Leere.
Und die Linken in Ahrensfelde in dieser Tätigkeit? Reden wir lieber nicht darüber!