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Samstag, 14. August 2021

Ahrensfelde und das Achsenentwicklungskonzept - ein Problemfall?

Was gibt das Achsenentwicklungskonzept vor und wie steht es damit in Ahrensfelde? Das wird man doch fragen und vergleichen dürfen. Ein ganz persönliches und doch vielfach bestätigtes Meinungsbild:

Lebendige Orte mit „eigenem Gesicht"? - In Ahrensfelde Fehlanzeige. Es entstanden und entstehen Wohnsiedlungen 08/15 wie das große  Ahrensfelder Dreieck oder die Wohnquartiere Schillerstraße und jetzt kommt noch der Moloch Kirschenallee hinzu. Alle ohne Zentrum, ohne Spielplatz oder Platz zum Klönen, der Begegnung oder gar mit einem Café.

Lindenberg fasert aus an den Rändern, im Dorf tote Hose, am Rand ein Discounter und schon fällt der Wunsch von Ackerlandbesitzern bei der Verwaltung um Bürgermeister Gehrke auf fruchtbaren Boden, neben Neu-Lindenberg noch eine neue Wohnsiedlung an der Birkholzer Allee, fern des Ortskernes mit der Kirche und dem Dorfteich aus dem Feld zu stampfen, wo heue noch Raps und Mais stehen.  Bis auf Mehrow und Blumberg haben die einstigen Dörfer kein Gesicht mehr, sondern sind städtebauliche Grimassen.

Flächenschonende Entwicklung im Bestand und Neubau durch Stärkung der Ortskerne in Funktion, Gestaltqualität und als Identifikationsorte. Also ich kann mir beim Anblick des öden Platzes hinter dem Rathaus, bei Blick auf das Ahrensfelder Dreieck und bei dem Bauplan Kirschenallee beim besten Willen nicht vorstellen, da irgendeine Freude zu empfinden.

Maßvolle Neubauflächenentwicklung in Quantität und Qualität, vielfältigem Wohnangebot. Wo sind denn bezahlbare Wohnungen für junge Singles, modern mit Komfort oder altersgerecht und zentrumsnah?

Maßvoll? Massierte öffentliche Kritik am Bauprojekt Kirschenallee als überdimensioniert, umweltschädlich, dem dörflichen Charakter hohnsprechend. Und schon träumt man in der Verwaltung von der Fortsetzung der Betonierung von der Agip-Tankstelle bis zur Straße am Walde. Das ist doch bekloppt!

Geordnete städtebauliche Entwicklung und vor allem innerörtliche Verdichtung - also übersetzt, dem dörflichen Charakter entsprechend, maßvoll für mehr Lebensqualität und nicht in den Außenbereichen hinklotzen. Auch hier wurde jahrelang nicht dem mehrheitlichen Wunsch der Bürger, sondern mehr der Begierde der Investoren entsprochen und der Flächen-nutzungsplan immer wieder über den Haufen geworfen, na ja „angepasst“.

Stärkung umweltfreundliche Mobilität fußläufige Erreichbarkeit aller wichtigen Versor-gunseinrichtungen und Radwegeausbau. Also von der Schillerstraße bis zum nächsten Lebensmittelladen in der Dorfstraße ist es mit dem Rolator schon eine Herausforderung. Von Neu-Lindenberg bis über die B 2 zum Discounter sogar schon eine kleine Fahrradtour. Und die Radwege von Ahrensfelde nach Eiche und Mehrow werden wohl am Sankt-Nimmerleinstag Realität, jedenfalls nicht vor der "Ortsumgehung" für die B 158. Von Blumberg nach Bernau, eine jahrelange traurige Geschichte oder von Neu-Lindenberg nach Blumberg ist ein Radweg nicht einmal geplant.

Klimaschutz, Stärkung der inner- und überörtlichen Freiraumqualitäten - ökologische, soziale, klimatische sowie Erholungsfunktion für Einwohner und Gäste. Da ist in der Gemeinde seit Jahren absolut Nichts. Mit Geld für den Lenné-Park kann sich die Gemeinde da nicht freikaufen. Selbst im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt ist da, bis auf das kürzlich vorgestellte kluge wie raumübergreifende Radwegekonzept von der Barnimer Feldmarkt, keine eigene Idee, keine Initiative, kein Engagement. Aber das ist ein Thema für sich und einen eigenen Beitrag wert.

Fazit: Die Bürger der Großgemeinde Ahrensfelde erleben seit Jahren ein ungesundes Wachstum durch maßlosen Zuzug und gesichtslosen, kapitalorientierten Wohnungsbau sowie eine Mischung aus Versagen, Beschönigen, Aufschieben und Sturheit.

Hartmut Moreike

 

4 Kommentare:

  1. Fachlich versiert und besorgter um die "städtebauliche Entwicklung der Gemeinde" geht kaum! Dafür besten Dank Herr Moreike! Ich wünschte mir, ihren Vorstellungen würden sich viele Gemeindevertreter und Ahrensfelder Bürger mit Wort und Tat anschließen, um rechtzeitig weitere Fehlentwicklungen zu vermeiden!

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  2. Wir Unabhängigen werden ähnlich wie auf die chaotische Schulplanung mit einem eigenen Vorschlag als Alternative auf den von uns als inakzeptabel bewerteten von der Verwaltung vorgelegten Entwurf reagieren.
    Letztlich steht hier bei dem die Entwicklung der Gemeinde äußerst stark beeinflussenden Planungsprojekt die Frage der direkten Bürger über einen Bürgerentscheid!

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  3. Über Werneuchen steht in der MOZ nahezu täglich etwas zum Achsenkonzept. Letztens erst wieder die Forderung aus der Stadtverordnetenversammlung zu mehr direkter Bürgerbeteiligung! Von Ahrensfelde und dem Achsenkonzept hört man nehezu in der MOZ nichts; offensichtlich vom Gehrke gewollt! Das bringt eben wenig Unruhe und die Verwaltung kann wurschteln wie geplant! Heute hat die Verwaltung einen großen Beitrag in der MOZ angezettelt zur Auszeichnung von Jugendtrainern vom Ahrensfelder Sportverein. Auch das muss sein! Lenkt allerdings von den hausgemachten echten Problemen in der Gemeinde wohl gewollt ab!

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  4. Heute am 25.8. lädt der Achsenpartner Werneuchen Gäste zu einem Gesundheitsforum ein. Unter den honorigen Gästen kein Gehrke! Worum geht in dem Forum? Der Werneuchener Bürgermeister:"Ich sehe mich in der Verantwortung für die Daseinsfürsorge und dazu zähle ich auch die ärztliche Versorgung". Also im Forum geht es um ein Modellprojekt, dass dem Facharztmangel im ländlichen Raum entgegenwirken kann; konkret um die Einrichtung eines Facharztzentrums unter kommunaler Trägerschaft! Eine zu begrüßende Idee! Beim Ahrensfelder Bürgermeister nicht oder kaum Interesse, denn sonst hätte er bei der Vergabe der kommunalen Fläche Kirschenallee als "Vorkämpfer" für diese Art Modellprojekt ärztlicher Versorgung tätig werden können! Wir Unabhängigen haben ihn mehrmals dazu aufgefordert! Nichts dergleichen, die kommunale Fläche wurde an den Baulöwen Bonava für den privaten Wohnungsbau verhökert! Ja, so sieht es um die Verwaltungsspitze um Gehrke und seine Anhänger in der Gemeindevertretung in dieser Gemeinde aus!

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