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Samstag, 21. August 2021

Die B 158 und die Ortsumfahrung - auch ein Possenspiel

 


Jedenfalls für manche, obwohl es bitterernst ist. In der August-sitzung der Gemeindevertretung wurde der Tagesordnungspunkt 7 verschoben und stattdessen holte die Ahrensfelder Wähler-vereinigung – AWG - wie Kai aus der Kiste den Vorschlag, die Abgeordneten sollten sich im Sinne der einreichen Vorlage zur Umgehungsstraße B 158 positionieren. Dass der Antrag auch von privatem Interesse getragen war, ist all denen klar gewesen, die den Trassenverlauf der Variante II kennen. Dass die Gemein-devertretung im laufenden Verfahren ihre Einwände und Hinweise längst bei den zuständigen Behörden ebenso wie die Bürger abgegeben hatten, die nun abgearbeitet werden, das focht die Wählergruppe nicht an.

Sicher ist, dass diese geplante Variante nicht den optimalen, ja kaum den minimalen Wünschen vieler Ahrensfelder entspricht. Eigentlich ist es auch keine echte Ortsumfahrung, sondern nur ein mehrspuriger Bogen um die von Lärm, Stau und Abgase geplagte Dorfstraße, auf der Berechnungen zufolge 2024 etwa 40.000 Autos in 24 Stunden rollen werden. Diese "Umgehung" ist bedauerlich, aber wohl kaum mehr zu ändern.

Denn auch Proteste der Ahrensfelder, wie Demos auf der Dorfstraße, haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass das Verfahren immer wieder verzögert und teilweise eingestellt wurde. Seit 1992 steht die Ortsumfahrung Ahrensfelde als „Maßnahme des vordringlichen Bedarfs im Bundesverkehrswegeplan“. Stolpe sagte: Das ist Chefsache!

Nun haben sich die Länder Berlin und Brandenburg geeinigt, auch finanziell. Beide teilen sich die 12 Millionen Euro und der Bund schießt großzügig für die 4,6 Kilometer 45 Millionen dazu. Und da es sowieso Ländersache ist, war es eine schöne Geste, dazu, was baurechtlich wohl nicht einmal notwendig ist, die Ahrensfelder zu hören. Und noch ein Pferdefuß hatte der Antrag der Wählergruppe. Sie wollten wissen, ob die Gemeindevertreter das ruhende Planfeststellungsverfahren fortsetzen oder einstellen wollten. Erstens ist das keineswegs eine Sache der Gemeindevertretung und zweitens ruht das Verfahren ja nicht, auch weil Berlin die Umgehungsstraße dringend braucht, um für sein Marzahn-Silicon-Valley die notwendigen Investoren zu akquirieren.

Eine Einstellung würde nicht nur die Hundertausende aufgewendeten Planungskosten in den Wind schreiben, sondern vielleicht noch einmal zehn oder zwanzig Jahre auf eine Lösung zu warten. Das ist unzumutbar für die Ahrensfelder, deren Interessen zu vertreten, die Ahrensfelder Wählervereinigung stets vorgibt. Meine und die des Wohnparks Goethestraße so berechtigt und sinnvoll sie auch sind, jedenfalls nie!

Und zur Erinnerung: Schon in der DDR war geplant, dass der Blumberger Damm nicht im Nirgendwo endet, sondern, wie sein Name sagt, irgendwo vor Blumberg oder direkt am Berliner Ring. Aber warum das nicht realisiert wurde, das ist eine andere Geschichte.

Hartmut Moreike

6 Kommentare:

  1. Das hat aber auch gedauert, bis Feuerwerker Joachim und Ausfaller Stock die 158 für ihren AWG-Verein wieder entdeckt haben...Die eigentliche Initiatorin dieses Vorhabens aber ist sicher Frau Formazin, denn die ist schon immer gegen die derzeitige Variante, weil die direkt vor ihrem Wohn-/Geschäftshaus verliefe...ein Schelm, wem also Böses bei dieser (aufgewärmten) AWG-"Idee" in den Sinn kommt...
    Nebenbei bemerkt, die Anwohner der Ahrensfelder Dorfstraße machen seit Monaten ihrem Protest gegen eine " vierspurige Autobahn" mit beschrifteten Bett-Tüchern an ihren Zäunen deutlich...ausserdem sprechen einige Anwohner den "Politikern jede Kenntnis vom Strassenbau" (wörtlich) ab...
    Und da just heute Starkregen mit bis zu 100 Liter auf den Quadratmeter für die nächsten Stunden bis Sonntagmittag progostiziert wird - die Formazin-158n soll die Havemannstraße entlang bis zu deren Ende und dann im Wuhletal entlang verlaufen...wie soll das denn bei Hochwasser funktionieren ?

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  2. Possenspiel der AWG - Herren Stock und Joachim, angestachelt dazu von der befangenen Frau Formazin! Genau die richtige Bezeichnung für diese populistische Aktion dieser Herren und der Dame! Ein Planfestellungsverfahren, dass nun unverständlich leider Jahre läuft, aber ausfinanziert ist und Hoffnung auf angekündigte Umsetzung in den nächsten 2 oder 3 Jahren lässt, soll auf Forderung der Gemeindevertretung gekippt werden! Dümmer AWG, geht es nimmer°

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  3. So ein Zufall aber auch...steht doch jetzt in der MOZ ein interessanter Artikel von Herrn Krakau über die neue Idee zur B 158 - jetzt weiß jedenfalls ganz Brandenburg. was in der "besten Gemeinde Deutschlands" CDUMotto) so abgeht...

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  4. Jeder mit gesundem Menschenverstand dürfte doch erkennen, dass nach Überarbeitung des Planfesttellungsverfahrens zur B158n sowie die geplante erneute Auslegung die Messe gesungen ist! Nur die Ahrensfelder AWG (Alle für Gehrke) mit Stock, Joachim und Formazin aus oben angeführten Gründen nicht. Frau Formazin kündigt heute in der MOZ sogar großspurig eine Klage an. Ich meine, die kann es sich leisten die anstehenden gewaltigen Kosten bei Prozessverlust aus ihren Gewinnen aus den vielen Bau-Gemeindeaufträgen seit Jahren locker zu begleichen! Sie nimmt mit der angekündigten Klage bewusst auch für die Mehrzahl der Ahrensfelder eine unverantwortliche Zeitverzögerung und Belastung um mindestens weitere 10 bis 15 Jahre sowie eine massive Steuerverschwendung in Kauf!

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  5. Wie lange geben die Verantwortlichen dieser Gemeinde sich noch hartleibig ? Nach dem neuesten Verkehrswegeplan gibt es andere Prioritäten als diesen Ortsumfahrungs-Schwachsinn ! Jeder 5 Autobahn-Kilometer in Deutschland ist sanierungsbedürftig, 3000 Brücken sind von ihrer Substanz her gefährlich - und, anderen Baustelle, Deutschland hat 81,5 MILLIARDEN Minus bei den Staatsausgaben infolge Chorona...Aber das interessiert doch offenbar die Verantwortlichen Gehrke und seine Hiwis oder die AWG-Spinner Joachim, Stock und Formazin einen feuchten Dreck und was die Einwohner wollen ohnehin überhaupt nicht...Abwählen !!!

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  6. Das nächste Possenspiel in der Gemeindevertretung! Die Gemeindevertretung hat sich bekanntlich für die Wiederbelebung der Wriezener Bahn ausgesprochen und ist dem tragenden Verein beigetreten. Nun galt es in der letzten GV-Sitzung zwei Vertreter für den Verein zu benennen. Verständlich, dass der Bürgermeister einer davon ist. Nun ging es um den Stellvertreter. Und jetzt kommt es dick und schäbig! Jeder in der GV weiß, dass ausgesprochener Fachmann in Sachen Schienenverkehr Klaus Hilpert von den Unabhängigen ist. Die R25 hat es ihm mehr als einmal öffentlich angetan! Unser Fraktionsvorsitzender hat ihn im guten Glauben daher als Stellvertreter vorgeschlagen. Doch wie immer hat Gehrke mit Anhängerschar offensichtlich schon im Vorfeld die völlig unbedarfte CDU - Gemeindevertreterin Laqua dafür aufgestellt und wählen lassen. Wie muss Gehrke nur die unabhängige Opposition hassen, dass er sich immer wieder zu einem solch unwürdigen Possenspiel hergibt?

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