Einige Ausschüsse der Gemeindevertretung fallen immer wieder einmal aus. Ich dachte im Hauptausschuss laut darüber nach, es wäre bedingt dadurch, dass die Vorsitzenden krank gewesen wären. Aber Herr Swen Schwarz belehrte mich, es ist übrigens eine seiner Tugenden, dieses Belehren, dass noch nie ein Ausschuss krankheitsbedingt ausgefallen wäre. Nun, ob er das so genau weiß, bleibt dahingestellt. Aber weshalb sind die Beratungen des Hauptausschusses 2021 im Januar, Mai, August, Oktober und Dezember, also fünf Mal ausgefallen?
Auch gäbe es
stellvertretenden Ausschussvorsitzende, wie es § 43 der Kommunalverfassung des
Landes und § 12 des Kommunalwahlgesetzes anbieten. Zumindest ist das im
Ratsinformationssystem nicht ersichtlich. Also warum fallen die Beratungen der
Ausschüsse aus? Dass das Fakt ist und die Bürger interessiert, belegt, dass ein
Beitrag von mir im Blog 903-mal hochgeladen und 94-mal durchaus kontrovers
diskutiert wurde.
Die kollektive
Antwort von Bürgermeister Gehrke und Herrn Schwarz mit dem Hinweis, dass die
Ausschussmitglieder ja alle ehrenamtlich arbeiten, dass
es hin und wieder keine Notwendigkeit gäbe und dann keine Themen anlägen!
Diese Erwiderung hat mich fast vom Stuhl gehauen. Denn das war eine der kurzsichtigsten,
blamablen und unintelligentesten Antworten, die ich erwartet hätte. Vielleicht
hatte die Verwaltung keine Themen, aber sie liegen für die Bürger der Gemeinde
Ahrensfelde auf der Hand.
Zwar war die
Antwort in einem Falle richtig, dass die Kommunalverfassung besagt, dass die
Ausschüsse je nach Geschäftslage, das ist ein weites Feld, einberufen werden
können. Aber lassen wir das. Ich habe, als ein sachkundiger Einwohner des
Ausschusses für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt, schon oft beklagt, dass genau wie in der Gemeindevertretung die Zeit und
vielleicht auch der Wille fehlt, über notwendige Probleme konstruktiv und gut
vorbereitet zu beraten und sich eine vielleicht kollektive Meinung zu bilden.
Nehmen wir nur
einmal die Auslastung unserer Gewerbegebiete, die Akquise von modernen,
zukunftssicheren Unternehmen, um das Pendeln zwischen Wohn- und Arbeitsort zu
verringern und damit den Eltern mehr Zeit für die Familie und zur Erholung
einzuräumen. Vom Umweltaspekt ganz zu schweigen.
Es wäre zweitens
zeitgemäß, einen perspektivischen Umwelt- und Naturschutzplan begleitend zum
Achsenentwicklungskonzept nach schöpferischer Diskussion zu erarbeiten. Ein
weiteres Thema wäre drittens, wie gehen wir mit der Ressource Wasser um? Das
werde ich bald in einem Beitrag an einem Beispiel aus Lindenberg näher
betrachten.
Welche Art Kita
brauchen wir viertens, welche Spiel- und Freizeiteinrichtungen sind notwendig,
um die Gemeinde noch attraktiver für junge, gut ausgebildete Familien zu machen?
Ein weiteres Thema wäre fünftens, ob unsere Bürgerbeteiligung noch in die Zeit
passt, denn sie entspricht gerade einmal den Minimalanforderungen der
Kommunalverfassung. Es gibt inzwischen dutzende neue Formen der Mitwirkung der
Einwohner am Gemeinwohl, die die Bundesregierung schon vor drei Jahren vorgestellt
hatte. Auch dazu bald mehr im Blog, wenn die Einwohnerbefragung auf den Weg
gebracht wird. Bürgerbeteiligung übrigens ein Thema, dass sich alle Fraktionen
vor der Wahl in ihre Flyer geschrieben hatten und wieder schreiben werden für
2024. Aber Papier ist bekanntlich geduldig.
Ich will es bei
diesen Beispielen belassen. Ich glaube, dass teilweise
intelligente und unterforderte Ehrenamtler in die Ausschüsse und die
Gemeindevertretung gewählt wurden, die durchaus in der Lage sind, weitere
Themen zu nennen, die sie und die Bürger bewegen und die gern daran mitwirken
würden, sie zu beraten und für die Verbesserung der Lebensqualität umzusetzen.
Und noch etwas.
Aus mir unerfindlichen Gründen wird seitens der Fraktionen zu sehr
gegeneinander gearbeitet, was weder dem Bürgerwillen entsprechen dürfte noch
für die Entwicklung der Gemeinde sinnvoll ist. Vielleicht kommt auch deshalb keine
konstruktive Diskussion zu interessanten Themen stattfinden. Schließlich letzte
Gedanken: Die Verwaltung macht eine gute Arbeit, ohne Frage. Aber nicht sie bestimmt die Entwicklung der Gemeinde
Ahrensfelde, sondern die Ortsbeiräte, die Ausschüsse und die Gemeindeverwaltung
als gewählte Organe der Bürger sind hier gefordert, natürlich mit Unterstützung
einer arbeitsfähigen, klug strukturierten Verwaltung. Ich bin gewohnt, ganzheitlich,
also auch pro und contra, für heute und übermorgen zu denken und erwarte das
auch vom Bürgermeister und den Mandatsträgern.
Hartmut Moreike
Ich halte das Ausfallen der politischen Gremien unserer Gemeinde für ein Armutszeugnis praktizierter Demokratie! Schuld daran, haben vor allem die Vorsitzenden und Mitglieder der politischen Gremien selbst, deren Qualität sich so natürlich infrage stellt!
AntwortenLöschenWar das zu ihrer aktiven Zeit als GV den besser?
LöschenHerr Manthey, leider nein!
LöschenDem kann man nur beipflichten. Moreike hat das ja noch höflich ausgedrückt, wenn er schreibt, das teilweise intelligente Bürger in die Gremien gewählt wurden. Viele, ob nun aus SPD, CDU oder Linke handeln beileibe nicht im Geist, nach dem Willen und der Überzeugung ihrer Mitglieder. Und ich bin zu den nächsten Wahlen 2024 nicht all zu optimistisch.
AntwortenLöschenMensch Hr. Moreike... irgendwie wird man den Eindruck nicht los das sie einfach nicht glücklich werden können in unser Gemeinde.
AntwortenLöschenStellen sie sich bitte zu Wahl.... meine Stimme hätten sie.
Das ist doch schon ein Angebot. Aber in meinem fortgeschrittenem Alter muss ich entscheiden, was wichtiger ist. So bleibe ich ein kritischer, optimistischer und bürgernaher Blog-Begleiter der gewählten Abgeordneten und der Ahrensfelder besonders in Ahrensfelde und in Blumberg, das, wie Sie selbst wissen, mir sehr am Herzen liegt, weil ich dort bei Docemus für mein Engagement für die Kunsterziehung im Ehrenbuch stehe, Blumberg immer noch ein Ort mit dörflichem Charakter ist, eine bedeutende Kirche und einen national bedeutenden Park hat. Daneben gehe ich ja noch meinem Beruf nach, bis ich die Feder endgültig aus meine Hand legen muss.
AntwortenLöschenNa in Blumberg,hätten sie bestimmt Verbündete. Die Blumberger wollen den Charakter ihres Dorfes behalten.
AntwortenLöschenIch bin aber auch dafür, dass Mehrow und der Kern von Eiche seinen Dörflichen Charakter erhält. Mir reicht diese Groß-Schlafsiedlung Ahrensfelde. Als ich aus der Mitte Berlins hierher gezogen bin, habe ich nicht gedacht, dass die CDU geführte Gemeindevertretung und Bürgermeister Gehrke Ahrensfelde binnen kurzer Zeit es fertig brächten, Ahrensfelde , das erste Dorf vor Berlin, so in seinem Charakter zu verschandeln. Wohngebiet Schillerstr., Wohngebiete kleines und großes Ahrensfelder Dreieck, Wohngebiet Goethestr., Wohngebiet rund um die Tulpenstr und Ahrensfelder Obstwiesen Kirschenallee. Nichts gegen die Häuslebauer, aber der dörfliche Charakter ist dem Streben nach Größe und Bedeutung und als Zentrale von Dörfern, deren Einwohnern den Zusammenschluss nicht wollten, geopfert worden. Na, dann feiern wir fröhlich den 3. Juni, den 20. Jahrestag der Gemeinde Ahrensfelde.
AntwortenLöschenAber selbst in genau so ein Wohngebiet zugezogen. Das sagt alles!
AntwortenLöschenNa das hat er doch auch geschrieben, denn andere Möglichkeiten gab es nicht, als diese Gebiete. Aber da standen in der Lindenberger noch Bäume und um von der Straßenbahn bis zum Bahnhof Friedhof zu kommen, brauchte man noch Gummistiefel, wenn es geregnet hatte. Und was sagt dieser Kommentar? Dass Anonym vom 18. um 2.10 Uhr nicht einmal lesen kann und keine Zeile verstanden hat. Ich finde es stark, dass es in Mehrow und in Blumberg Leute gibt, die sich um des Erhalt ihres dörflichen Charakter kümmern. Und mit 14.226 Einwohner ist unsere Gemeinde schon größer als sehr viele Städte.
AntwortenLöschenAndere Möglichkeiten gibt es heute für junge Familien ebenfalls nicht. In der Lindenberg Straße stehen Bäume und ich finde es gut, dass die Straßen ausgebaut wurden.
LöschenEs bleibt dabei, dass Moreike selbst in ein Reihenhaus in einem Plangebiet zugezogen ist. Genau dieses gönnt er nun anderen jungen Familien nicht, die ebenfalls von einem Häuschen träumen.
Die ablehnenden Gründe sind für mich nur Scheinargumente, weil er sich ein schlechtes Grundstück unmittelbar am bestenden Sportplatz ausgesucht hat. Der Sportplatzlärm scheint den Mann im zunehmenden Alter mehr und mehr zu belasten. Es wirkt alles sehr verbittert.