Wir sollen nicht so viel Gewese machen, wurde ich aufgefordert, Ahrensfelde ist, was Bodenschätze, Gewerbe und Natur und kaum genannt. Das ist richtig und dennoch ist unsere Gemeinde immer angesprochen, wenn es um Gewerbegebiete, Boden, Wasser und Naturschutz, um Fauna und Flora, um Freiräume, um Siedlungsgebiete, Schutz von Boden und Wald geht. Gemessen an der weithin dünn besiedelten Uckermark ist Ahrensfelde ein Klecks im untersten Zipfel aller Karten, aber auch ein Problemgebiet nahe der Hauptstadt.
Hier gibt es wenig zu holen, was Rohstoffe betrifft, außer dem Wind. Das Windeignungsgebiet 37 (WEG 37) Blumberg hat es in sich. Es ist mit 202 Hektar eines der größten im Plan, denn 29 WEG sind kleiner. Der Abstand zur Siedlung, hier ist vor allem Blumberg gemeint, beträgt oft mehr als die gesetzlich in Brandenburg vorgeschriebenen 1.000 Meter. Die gefährdeten Fledermausvorkommen oder auch der ansässige Rotmilan, die festgestellt wurden, auf sie hätten die Windräder keine erheblichen Umweltauswirkungen. Bei Teilen der Windenergie-Branche stellte der Naturschutzbund (NABU) die mangelnde Bereitschaft fest, ein real existierendes Artenschutzproblem anzuerkennen. Zu beachten sei nur ein regional bedeutsamer Wald, sind Flugsicherungsbelange für die Hubschrauberstaffel der Bundespolizei und einige technische Infrastrukturen. Selbst die schalltechnischen Messungen, der Infraschall spielt hier keine Rolle, geben keinen Grund, weitere Windkraftanlagen in diesem Gebiet, was ja auch geschieht, zu errichten.
Und die Gemeinde profitiert von der Errichtung und dem Betreiben solcher Anlagen, um, so heißt es, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Aber bis dato sind noch keine Gelder geflossen oder zustehende Mittel eingezogen worden, die, so wird wegen der Akzeptanz vorgeschlagen, für kulturelle und soziale Belange ausgegeben werden sollten.
Bei den
Gewerbegebieten wird am Gasturbinenkraftwerk Ahrensfelde eine Nachnutzung
bestehender Infrastrukturen durch das Wasserstoffgewerbe angestrebt. Dagegen
ist nichts zu sagen.
Nach den Karten
ist so gut wie nichts an Pflanzen und Tieren in beachtlichem Maße bei uns
schutzwürdig und auch die flächigen Bodendenkmale sind nicht von mehr als von regionaler
Bedeutung. Wie ein dunkelgrünes Fleckchen sticht der Lenné-Park als Garten- und
Flächendenkmal aus der Karte hervor. Dass das ein Grund sein könnte, den
Abstand der Windräder noch zu vergrößern, ich glaube nicht daran.
Das
Landesentwicklungsprogramm (LEP) Berlin-Brandenburg gibt zur Freiraumentwicklung
als Grundsatz der Raumordnung vor: Die Naturgüter
Boden, Wasser, Luft, Pflanzen- und Tierwelt sollen in ihrer Funktions- und
Regenerationsfähigkeit sowie ihrem Zusammenwirken gesichert und entwickelt
werden. Das gilt ohne Frage auch, und deshalb habe ich es für alle
Gemeindevertreter und Ortsbeiräte hervorgehoben, für künftige Planungen in der Gemeinde.
Denn, um noch einmal auf den geschützten Rotmilan zurückzukommen, weniger als
die Windkraftanlagen ist es der Verlust von Grünland durch Bebauung, der diesen
stolzen Raubvogel aus Brandenburg und auch Blumberg vertreibt. Und nicht
deshalb setzen sich die Ahrensfelder Unabhängigen vehement gegen weitere
Bebauung von Grün- und Ackerland außerhalb der Ortsteile der gemeinde ein.
Im Steckbrief Boden - Wasser - Klima des integrierten Regionalplanes gibt es nur westlich von Lindenberg und der B2 ertragreiche Böden und auch ein Arial etwas südlich. Interessant aber, dass nördlich von Ahrensfelde entlang auf beiden Seiten der B 158 Frischluftflächen ausgewiesen wurden, genau da, wo das Achsenentwicklungskonzept und Planer in der Gemeinde im Anschluss an das BONAVA-Baugebiet „In den Obstwiesen“ eine potenzielle Fläche für den Siedlungsbau sehen. Dort, wo vor zwei Jahren jung und alt die Mohnblüte bewunderten, filmten und fotografierten. Aber es geht ja nicht um Romantik und dem Siedlungsbau und seinen Kriterien widme ich demnächst einen eigenen Beitrag.
Hartmut
Moreike
Kopie der Karte aus dem Entwurf des Regionalplanes Uckermark-Barnim/Umweltbericht
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