Es war eine themengeladene Tagesordnung der Septemberberatung der Gemeindevertretung. Ich will zunächst nur den Integrierten Regionalplan Uckermark - Barnim herausgreifen, zu dem ich hier drei Beiträge geschrieben hatte. Allein das zeigt, dass sich die Ahrensfelder Unabhängigen intensiv mit dem Thema und dem Planentwurf im Sinne der Bürger beschäftigt haben. Es standen also der Entwurf einer Stellungnahme der Verwaltung und die erweiterte Stellungnahme der Ahrensfelder Unabhängigen als Tischvorlage auf der Tagesordnung.
Und obwohl Herr
Joachim (AWG) überfordert war, eine Stellungnahme zur Tischvorlage in der Kürze
der Zeit abzugeben, befand Frau Emmrich (Linke) viele Ergänzungen der Ahrensfelder
Unabhängigen für vernünftig, durchaus sinnvoll und mit kleinen Änderungen
annehmbar. Bis auf die Ergänzung zur
Siedlungsentwicklung, gegen die die Verwaltung vehement und mit bekannten
Argumenten zu Felde zog, einigte sich das Gremium einstimmig nach langer
Diskussion und Erläuterung durch unseren Fraktionsvorsitzenden Patrick Seiler
für die geänderte Vorlage der Ahrensfelder Unabhängigen. Ein schöner Erfolg und
ein Beweis, dass sich intensive Arbeit am integrierten Regionalplan Uckermark -
Barnim bezahlt macht. Wir setzen uns weiterhin konsequent dafür ein,
keine weiteren Äcker und Wiesen zu bebauen. Ahrensfelde hat seinen Beitrag zum
Wohnungsbau auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen seit 1990 geleistet.
Was die
bekannten Argumente der Verwaltung zur Siedlungsentwicklung betraf, so führte Fachbereichsleiter
Schwarz wieder aus, dass bindend nur das Landesentwicklungsprogramm
Hauptstadtregion wäre und dieser Regionalplan dem untergeordnet werden müsse.
Nun ist der Deutsche im Allgemeinen so gestrickt, dass etwas, was einmal in
irgendeinem Plan ohne Widerspruch steht, sehr ernst genommen wird. Deshalb
unsere Meinung, raus mit den eingezeichneten Standorten außerhalb der Ortsteile
auf Ackerland und außerhalb der Lagegunstzonen.
Obwohl Herr
Joachim (AWG) letztlich für unseren Vorschlag stimmte, polterte er doch gegen
die Feststellung von Patrick Seiler, der nur nüchtern, aber zufrieden feststellte,
dass die Unabhängigen als einzige Fraktion eine Änderung und Ergänzung zu
Stellungsnahme einbrachten. Und das war ja Fakt. Vielleicht war den anderen
Fraktionen der Entwurf der Verwaltung ausreichend. Das kann ja sein. Seilers sachliche
Feststellung war also keinesfalls ein Vorwurf, wie Herr Joachim verstehen
wollte, dass die anderen Fraktionen dieses Dokument nicht aufmerksam gelesen und
durchgearbeitet hätten.
Nach diesem Auftritt des Ortsvorstehers von Ahrensfelde, Herrn Jochim, bin ich der Meinung, dass der sich dynamisch entwickelnde Ortsteil Ahrensfelde hat einen besseren Vorsteher verdient. Ein Gefühl, das auch durch den Fakt gefestigt wurde, dass Herr Joachim jetzt, Ende September, eine Vorlage zum Schülerbusverkehr und den Schulanfangszeiten eingebrachte. Das war dreifach verwunderlich, dass die Ahrensfelder Wählergemeinschaft nun endlich auf einen Bus aufsprang, den unser Fraktionsvorsitzende Patrick Seiler und Bürgermeister Wilfried Gehrke schon seit Schulbeginn im August ins Rollen gebracht hatten und der schon dem Ziel nahe ist. Eine von der Barnimer Busgesellschaft neu eingerichtete Buslinie wird die Erstklässler demnächst so zur Grundschule Lindenberg fahren, dass sie ihren Unterricht pünktlich erreichen und nicht bereits fast eine Stunde früher da sind. Außerdem werden gemeinsam mit Verwaltung, den Schulleitungen, der Barnimer Busgesellschaft und dem Kreistag die Unterrichtsanfangszeiten dem Fahrplan leicht angepasst.
Das hatte Herr Knop, der stellvertretende Bürgermeister, auch in seinem Bericht dem Gremium mitgeteilt. Also was sollte da noch der Antrag „die Verwaltung der Gemeinde Ahrensfelde zu beauftragen, die Gesamtkonferenz der Grundschule Lindenberg aufzufordern, die Unterrichtsanfangszeit an den Schülerbusverkehr anzupassen?“
Zudem erhielt der von Herrn Joachim eingereichte Antrag
zwei gravierende Fehler. Erstens gibt es nach dem Brandenburgischen Gesetz über
die Schulen keine Gesamtkonferenz, sondern neben der Lehrer- und
Elternkonferenz nur eine ein Schulkonferenz (§ 90). Und zweitens ist die
Schulkonferenz das wichtigste autarke, demokratische Gremium, das niemanden
unterstellt ist und nicht von der Gemeinde aufgefordert werden kann (§ 91),
etwas zu tun oder zu lassen. Es kam, wie es kommen musste, der Antrag war
sinnlos, weil überholt und in der Sache falsch, so blieb Herrn Joachim nichts
weiter übrig, als diesen Antrag zurückzuziehen. War es ihm nicht peinlich,
diese Wissenslücke, wo Herr Joachim doch seit Jahrzehnten im Schuldienst tätig
ist.
Das mit der Schulkonferenz statt Gesamtkonferenz ist
keine Wortklauberei wie Herr Joachim anführte, sondern erstens geht es um die
ernste Beschäftigung mit dem Schulgesetz in unserem Land und zweitens um die
Missachtung der demokratischen Institution Schulkonferenz. Da wird man doch
hinterfragen dürfen, warum so etwas ein Lehrer nicht begreift?
Natürlich waren meine Fragen dazu in der Einwohnerfragefragestunde,
ganz ehrlich, keine Aktion gegen die Ahrensfelder Wählergemeinschaft, sondern allgemein: Vorlagen für die
Gemeindevertretung, also unser aller Parlament, auch wenn Parlament etwas
anmaßend klingt, sind eine ernste Sache und sie erfordern ernstes Arbeiten in
der Vorbereitung und in der Diskussion.
Hartmut Moreike