Braucht
Ahrensfelde noch ein weiteres gesichts- und charakterloses Wohngebiet
zwischen Ulmenallee und Lindenberger Straße?
Zur Debatte stand am 24.
August in der Tagesordnung die "Städterbauliche Entwicklung Ulmenallee",
ein Projekt der KIM. Kilian-Immobiliengruppe, dass der Chef Jürgen
Kilian höchstpersönlich vorstellte. Ein Entwurf, quadratisch, praktisch,
weniger gut. 130 Reihen- Doppelhäuser und Mehrzweckhäuser für fast
1.000 Einwohner, gedacht als Erbbaupacht auf dem Eigentum der
evangelischen Kirche EKBO.
Was hier vorgelegt wurde, kritisierte ich
schon in der Besucherfragestunde. Das Projekt war ein gesichts- und
charakterloser Entwurf 08/15. Den Entwicklern, die auf ihre Erfahrungen
im Wohnungsbau in Berlin-Spandau verwiesen, fehlte jedes
Einfühlungsvermögen in ländliches Bauen.
Im Achsenkonzept Ahrensfelde -
Werneuchen wird darauf verwiesen, dass bei der baulichen Verdichtung der
Ortskerne Nutzerzufriedenheit, Behaglichkeit und Gesundheit der
Einwohner einen hohen Stellenwert haben. Das spielte bei dem Projekt
keine Rolle, hier ging es mehr um Profit, ungeachtet der Belastung der
Umwelt.
Die Lindenberger Straße ist schon heute nach der Dorfstraße am
meisten durch den Verkehr belastet. Ein neues Wohngebiet dieser Größe
brächte, wenn 2024 der Halbstundentakt der R 25 kommt, nicht nur mehr
Stau, sondern ein Chaos und damit eine erhebliche Belastung der Umwelt.
Das Baugelände, die ehemalige Gärtnerei, ist durch das Brachliegen zu
einem Biotop für geschützte Vögel und Luche der Roten Liste geworden.
Nach
dem Achsenkonzept Ahrensfelde - Werneuchen nimmt in Ahrensfelde die
Zahl der über 65jährigen von 2016 bis 2030 um sage und schreibe 83,7
Prozent zu. Dieses Gelände wäre ein idealer Standort für ein ruhiges
Seniorenheim für betreutes Wohnen oder rund um die Uhrpflege für
hilfsbedürftige Senioren, die an ihrem Wohnort und in vertrauter
Umgebung ihren Lebensabend verbringen wollen und die wir heute in
Hoppegarten, Bernau, Werneuchen oder Altlandsberg unterbringen müssen.
Ich habe nur diese beiden Fakten in der Bürgerfragestunde in die
anschließende recht lebhafte Diskussion eingeworfen. Der
Meinungsaustausch der Ortsbeiratsmitglieder war von Bedenken und
kritischen Anmerkungen geprägt. Da spielte die prekäre Verkehrssituation
eine Rolle wie auch die zukünftige bauliche Entwicklung der Gemeinde,
wo das Gelände ein guter Standort für betreutes Wohnen als auch eine
weitere notwendige Schule wäre. Das Fehlen von seniorengerechter
Gestaltung wurde bemängelt, wie das Fehlen von Spiel- und Grillplätzen,
von kleinen Cafés oder von Begegnungsstätten, ganz abgesehen von
Parkplätzen für ein Wohngebiet von den Ausmaßen eines mittleren Dorfes.
Alle Mitglieder des Ortsbeirates beteiligten sich mit Hinweisen
und Kritik an dem lebhaften Meinungsaustausch und als die ablehnende
Tendenz sich abzeichnete, versuchten die Projek-tanten die Meinung
umzustimmen und darauf hinzuweisen, dass in Berlin Wohnungsnot
herrschte. Dafür, so die sachkundige Antwort der Verwaltung, sei Berlin
selbst durch seine Politik verantwortlich und Ahrensfelde sei ein
aufschlussreicher Partner Berlins, denn rund 80 Prozent der Neubürger
der Gemeinde ziehen aus der Hauptstadt zu.
Zum Schluss der langen und
inhalts-reichen Diskussion, in der sich Bürgermeister Gehrke in
ungewohnter Weise zurückhielt, schließlich hatten sich die Projektanten
vorab mit ihm über was und wie bei dem Projekt informiert, war die
Abstimmung klar.
Der einstimmig angenommene Beschluss lautete auch im
Interesse der Ahrensfelder Bürger: Der Ortsbeirat ist dagegen, dass im
Augenblick in dem Gelände Ulmenallee - Lindenberger Straße gebaut wird!
Hartmut Moreike
Ahrensfelde
Ein ausgezeichneter Beitrag, der unsere Vorstellungen von städtebaulicher Entwicklung für das Gemeinwohl auf den Punkt bringt!
AntwortenLöschenEs wurde höchste Zeit, dass die anwesenden Gemeindevertreter, solch einzig auf Profit orientierte Bauvorhaben abgewatscht haben!
Weiter so mit dem unverantwortlichen Großprojekt Neu-Lindenberg!
Dass der investorenfreundliche Gehrke als Opportunist in der sich im Ortsbeirat aufbauenden Ablehnung des Vorhabens, sich auffallend zurück hielt, war zu erwarten! Mit dem Gegenwind hat er mit Sicherheit nicht gerechnet!
Nun wäre es sinnvoll, die Gemeinde würde über Erbbaupacht sich das Baugelände sichern, statt ein direkt an der B 158 gelegenes Grundstück in Blumberg zu kaufen!
Wir Ahrensfelder Unabhängige werden genau so auch in den Ausschüssen und in der Gemeindevertretung stimmen.
AntwortenLöschenSchön, dass sich alle Mitglieder des Ortsbeirates Ihrer Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger bewusst sind. Danke an alle Mitglieder, die gegen das Vorhaben gestimmt haben.
Ideen und Vorschläge gefragt
AntwortenLöschenDas Achsenkonzept Ahrensfelde - Werneuchen heißt auf den Punkt gebracht:
Wie wollen wir morgen und in naher Zukunft in Ahrensfelde, Blumberg, Eiche und Neu Lindenberg wohnen und leben?
Und das darf keine Angelegenheit von Experten und Planungsbüros, von Beamten und Verwaltungen sein, sondern in erster Linien die ureigendste Herzenssache aller Einwohner der Gemeinde Ahrensfelde.
Reichen Sie ihre Ideen, Anregungen, Vorstellungen und konkreten Vorschläge ein zu:
Zukunft des Wohnens, Daseinsfürsorge für Jung und Alt, Freiräume für Erholung, Artenvielfalt und Landwirtschaft diekt an den Bürgerdienst in der Gemeindeverwaltung, an achsen-konzept@lokation-s.de oder adhocracy.plus/achsenkonzept.
Liebe Mitbürger, zögern Sie nicht und setzen Sie sich noch heute in Ihrer Familie zusammen und denken Sie nicht, da ändert sich ja doch nichts. Sie haben es in der Hand, dass das Leben in unserer Gemeinde schöner, lebenswerter und interessant wird.
Wir sind heute 17 Uhr bei 160 Seitenaufrufen!
AntwortenLöschenDas Thema "Bauen des Bürgermeisters auf Teufel komm raus" bewegt immer mehr die Bürger. Dem Wahnsinn muss Einhalt geboten werden!
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gehrke nach der Entscheidung/Empfehlung des Ortsbeirates nicht müde wird, im Zusammenspiel mit dem Investor und seinen Anhängern dem Bauausschuss und der Gemeindevertretung eine investorenfreundliche Lösung zu präsentieren!
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