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Samstag, 5. November 2022

Ein Zeitungsartikel, der viele Fragen aufwirft

Die Märkische Oderzeitung (MOZ), unser Regionalblatt, beschäftigt sich weit weniger mit dem, was in Ahrensfele berichtenswert wäre, als es die Ahrensfelder selbst wünschten. Und wenn, so reicht einigen Journalisten der Weg ins Rathaus. Bis auf einen mit dem Kürzel KuK, für den stets ein Stuhl bei den Besuchern in der Gemeindevertretung reserviert ist.. Am 4. November erschien nun wieder einmal ein Beitrag in der MOZ unter der für die Lokalredaktion wohl reißerischen Überschrift "Zuzügler kritisieren Zuzug". Nun, es sind nicht nur Zuzügler, die ein weiteres, ausuferndes Wachstum ohne den Ausbau der Infrastruktur kritisieren, sondern auch Alteingesessene. Sie erkennen ihr Dorf schon längs nicht mehr wieder und werden im Lärm taub, husten im Feinstaub. Außerdem sind alle Ahrensfelder einmal zugezogen, Wilfried Gehrke 1964. So ist die Überschrift unsinnig und nicht besonders originell.

Aber wie kommt die Journalistin auf die Idee mit dieser Überschrift? Ganz einfach: Unser Bürgermeister stand geistig Pate, hat er doch gesagt: "Es gibt Bedenken  bei der Ansiedlung - hauptsächlich aber von Bürgern, die selber noch vor kurzem hierher herausgezogen sind." Hat er nicht vor seiner Wahl gesagt, dass er der Bürgermeister aller Ahrensfelder sein will?

Dann sagt unser Bürgermeister, dass er die Kritik einiger Bürger an dem weiteren Ausbau von Wohnsiedlungen kennt. Unterschlägt er da bewusst den Bürgerwillen, der ihm auch durch die Bürgerinitiative "Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde" bekannt ist, denn dieser Wille wurde in rund 1.200 Unterschriften dokumentiert. Das ist kein irregeleitetes Häufchen neu Zugezogener, das sind konkret seine Bürger mit Namen und Adresse und nicht die von ihm nebulös Zitierten, wenn er sagt: "Die Entwicklung wollen die meisten Bürger."

Entwicklung ja, aber dem dörflichen Charakter entsprechend mit Ausbau der Infrastruktur, mit wirklicher Umgehungsstraße, eine bessere ärztliche Versorgung, Radwege, die die Ortsteile verbinden, kleinere Kindertagesstätten, Kinderspielplätze in jeder größeren Siedlung, grüne Inseln nicht für die Senioren zum Verweilen, kleine Cafés und auch eine Seniorenresidenz, um nur einige Wünsche zu nennen.

Und das entspräche doch eigentlich auch dem Anliegen von Bürgermeister Wilfried Gehrke, den er selbst einmal formuliert hatte: "Ich möchte die Entwicklung unserer Gemeinde mit seinen 5 Ortsteilen weiter vorantreiben, aber darauf achten, dass die Orte ihre Identität bewahren können."

Ich finde es impertinent vom Bürgermeister, uns Zugezogenen zu unterstellen, wir würden uns nicht für die Geschichte der Gemeinde interessieren, nur weil wir den Flächennutzungsplan nicht kennen würden. Ja, der ist ein Buch mit sieben Siegeln, weil er schon so oft fortgeschrieben wurde. Aber er ist eine graphische Geländekarte und nirgendwo steht in der Legende geschrieben, dass er für 17.000 Einwohner ausgelegt ist. "Die wollen wir haben", sagte aber Bürgermeister Gehrke und ich füge hinzu, koste es was es wolle und wenn es die Lebensqualität vieler Einwohner beeinträchtigt.

Sicher ist der Zuzugsdruck aus Berlin, auf den sich der Bürgermeister oft beruft, enorm. Aber wir sind nicht dazu da, die Folgen der katastrophalen Wohnungspolitik des Senats, auch unter seinem CDU-Parteifreund Diepgen mit all den Bauskandalen, zu korrigieren. Man kann auch Zuzug herbeireden und Investoren Tür und Tor öffnen, wie bei Bonava mit den "Ahrensfelder Obstwiesen", die so weder die Bürger, besonders die Anlieger und der Ortsbeirat Ahrensfelde wollten, ganz abgesehen von Natur- und Umweltschutzverbänden. Nicht zu reden davon, dass das ein geeigneter Standort für die Grundschule gewesen wäre, der da recht preiswert verkauft wurde.

Hat unser Bürgermeister nicht vor seiner Wahl versprochen: "Eine größtmögliche Transparenz in allen Entscheidungen der Verwaltung, Verständnis und Offenheit sind wichtige Prämissen der Arbeit des Bürgermeisters. 

Dieser Zeitungsartikel und noch mehr, wie hier Zwietracht zwischen Alt-Ahrensfeldern und Neubürgern, die wesentlich zur kulturellen, sportlichen und sozialen Lebensqualität betragen, hat mich empört. Auch die Ignoranz des Bürgerwillens, den die Ahrensfelder Unabhängigen seit Jahren vertreten und der mit der Bürgerinitiative "Lebenswerte Gemeinde Ahrensfelde" eine neue Qualität der Öffentlichkeit erreicht hat. Und die Überheblichkeit, mit der Herr Gehrke unser aller und auch mein Engagement in der Gemeinde mit seinen Aussagen geringschätzt, hat mich persönlich beleidigt.

Hartmut Moreike

(Diplom-Journalist)

28 Kommentare:

  1. Na bei Beleidigung ,kann man doch eine Anzeige machen.

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  2. Das Gerede des Herrn Gehrke vom Zuzugsdruck aus Berlin klingt wie eine alte Schallplatte, die irgendwo hängen geblieben ist. Was schert ihn Berlin, dass sich, siehe Umgehungsstraße, einen Dreck um uns schert. Für mich war der Artikel insofern peinlich wegen der penetranten Rechthaberei des Bürgermeisters und dem öffentlich vor sich hingetragenen Selbstglauben, allein alles immer gut und richtig gemacht zu haben.

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    1. "Für mich war der Artikel insofern peinlich wegen der penetranten Rechthaberei des Bürgermeisters und dem öffentlich vor sich hingetragenen Selbstglauben, allein alles immer gut und richtig gemacht zu haben."
      Besser kann man das ständig selbstgerechte Auftreten des Bürgermeisters kaum beschreiben!
      Von selbst wird der seinen Posten nicht aufgeben!

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  3. Ich habe da mal ne Frage. Hängt eigentlich das Gehalt des Bürgermeisters von der Einwohnerzahl ab, also gibs mehr Kohle bei 17000 Einwohner?Weiß das wer?

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    1. Ja: bis 15. 0000 Einwohnern A16 dann bis 25.000 B irgendwas.

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  4. Bin kein Fan von Gehrke, ich frage mich aber immer wieder...Wenn der so schlechte Arbeit macht, warum gab es nur ihn als Kandidaten.
    Warum ist kein Unabhängiger gegen ihn angetreten.
    Meckern ist immer leicht,den Job würde ich auch für 100tausend im Monat nicht machen wollen.

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    1. Wenn sie kein Fan von Gehrke sind, dann liegt es u.a. wohl auch daran, dass sie mit seinem Auftreten, seiner unzureichenden Bürgerbeteiligung und Arbeit unzufrieden sind. Dann sollten sie auch einen Rücktritt und eine Abwahl befürworten können! Ich bin sicher, bei einer anschließenden ordentlichen Ausschreibung finden sich genügend Interessenten für dieses Amt.

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    2. Im Übrigen kann Gehrke auch über einen Abwahlantrag in der Gemeindevertretung abgewählt werden. Ist der Antrag erfolgreich, kann Gehrke den Rücktritt ablehnen. Dann ist die Abwahl Gehrkes noch über einen Bürgerentscheid denkbar. Bei Erfolg ist Gehrkes Ausscheiden vom Amt dann endgültig.

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    3. Da kennt sich aber einer mit Abwahlen aus...

      aus als Bezirksstadtrat,
      raus aus der BVV,
      raus aus der SPD...
      raus aus der Gemeindevertretung...

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    4. Gut, dass sie verlogener, hinterhältiger Unbekannter mich an "meine vielen Abwahlen" erinnern! Ich hatte sie schon vergessen. Sie haben mit "dieser ihrer Wahrheit" wesentlich zum Blog beigetragen. Die Leser und Leserinnen werden ihre Kommentare entsprechend einordnen! Derart zu kommentieren wird manchen Leser an vergangenen Zeiten erinnern.

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    5. Oha,ist ja mal interessant, wo sie alles drin WAREN

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  5. Hallo, was heißt hier meckern? Das ist Unsinn, weil es ein persönlicher Beitrag und Fakten zu einem Zeitungsartikel ist, in dem der Bürgermeister sich die Sache zu leicht macht und nicht glücklich mit seinen Aussagen sein dürfte, die nicht immer der Realität entsprechen.

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  6. Wenn es so einfach ist,warum stellen denn die Unabhängigen diesen Antrag auf Abwahl Gehrkes nicht in der Gemeindevertretung...

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    1. Die Abwahl über die Gemeindevertretung halte ich für schwierig. Gehrkes alte Seilschaften - Anhänger in der GV funktionieren noch. Sollte so eine Abwahl dennoch gelingen, ist mit seiner Ablehnung des Wahlergebnisses zu rechnen und damit ein Festhalten am Posten. Die Stimmung in der Gemeinde verspricht eher einen Erfolg über den Bürgerentscheid. 1200 Stimmen sind sicher dafür zu haben.

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    2. Wie sehen denn die Alternativen aus? Wer macht es denn Ihrer Meinung nach besser? Bitte Namen. Ich wüsste nicht, wer momentan dazu in der Lage ist. Bei der letzten Wahl gab es ja nicht mal einen Gegenkandidaten.

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    3. Bei "ordentlicher Ausschreibung" des Bürgermeisteramtes wird sich mit Sicherheit unter den Bewerbern um das Amt ein kompetenter Kandidat oder Kandidatin finden!

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    4. Es war eine ordentliche Ausschreibung bzw öffentliche Wahl,da haben die Unabhängigen gekniffen. Wie ord3ntluch soll denn diese Ausschreibung sein......

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  7. Da gibt es so viele schöne Sprichworte: "Wem die Jacke passt, der zieht sie sich an" oder "Getroffen H...... bellen"
    Der Bürgermeister wird doch mal seine Sicht der Dinge darstellen. Ich persönlich finde das er damit auch Recht hat. Die Formulierung ist vielleicht etwas unglücklich.
    Der meiste Gegenwind kommt von den vor kurzem zugezogen "Neubürgern". Wobei man das "vor kurzem" definieren müsste.
    Wenn man seiner Sache sicher ist, braucht man sich doch durch solche Aussagen nicht angegriffen fühlen.
    1200 Unterschriften sind eine Menge Stimmen. Spiegeln Sie aber die wirkliche Meinung wieder?
    Die Gemeinde ist doch mit der Befragung auf einen guten Weg.

    Zur Abwahl des Bürgermeisters..... Vielleicht nicht nur drüber sinnieren und sprechen. Einfach machen, wenn man sich so sicher ist. Ansonsten vielleicht den Amt an sich etwas Respekt zollen.
    Wer austeilt sollte auch einstecken können.

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  8. Ich hoffe nicht, dass Sie mich meinen oder überhaupt jemanden, denn mit Vergleichen mit Tieren ist das so eine Sache. ich zolle Personen Respekt und ihren Leistungen und wenn ich mich so umhöre, auch unter den Alteingesessenen, dann ist in Ahrensfelde in den letzten zehn, fünfzehn Jahren allerhand schief gelaufen. Besonders was das Bauen anbelangt. Ahrensfelde, Lindenberg und zu Teilen auch Eiche sind doch längst keine Dörfer mehr. Und Ahrensfelde wird böswillig vom Deutschlandfunk als triste Schlafsiedlung bezeichnet. Peinlich, aber es ist Fakt, dass ca. 95 Prozent der arbeitenden Einwohner irgendwo außerhalb Lohn und Brot suchen und finden, also mit der Schlafsiedlung ist das nicht einmal so fern.

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  9. Das erinnert mich an unsere Regierung, verdrehen, verdummen und klug tun. Ich spreche mit vielen Leuten und besonders jenen, die was zu sagen haben. Sie offensichtlich nicht zum Thema und zum MOZ-Artikel.. Und die Schallschutzwand zum Sportplatz war sogar mit 60.000 ich glaube es waren schon Euro eingeplant. Aber Verwaltung und Ortsbeirat und Bürgermeister, Ehrenbürger Hackbart haben das erst verschoben mit der Hoffnung, dass es in Vergessenheit gerät und dann bestritten. LTG hätte es nach Aussagen des Geschäftsführer gemacht, aber die Seilschaft hat es so lange hinausgeschoben, bis der Sportplatz erneuert war und durch die Kipper ruiniert worden wäre. Das ist die Wahrheit. Nun habe ich ein weitgehendes Verbot der Beschallung durchgesetzt, so wie es in der Bauplanung festgelegt ist, denn ohne Beschallung werden die Grenzwerte auch schon in Spitzen erreicht. Und beim zweiten Kunstrasenplatz wurde ein Wall aufgeschüttet und musste aufgeforstet werden, also hat es doch etwas genützt, was 172 Anwohner, und das sind nicht immer die gleichen Leute, mit denen ich rede, gefordert hatten.

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  10. Also unser Bürgermeister macht sein Amt aus Berufung. Wenn wir mehr als 15.001 Einwohner haben, erhöht sich sein Gehalt nur um schnöde 1.758,32 €. Also ihm zu unterstellen, dass er deshalb 17.000 Einwohner will, ist doch lächerlich.

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  11. Wahrlich lächerlich.Gehrke kann mit seinen Einnahmen aus dem Amt und Nebeneinnahmen mehr als gut leben. Schnöde wären 1758,32€ monatlich mehr allerdings nicht. Für manch Einwohner wären diese monatlich 1758,32€ wie ein Doppelwumm an!
    Ein "Regierungswechsel" ist notwendig, um weiteren Schaden u.a. von der städtebaulichen Entwicklung der Gemeinde abzuwenden.
    Mittwoch 16 Uhr aus Richtung Lindenberg kommend, Stau auf der Lindenberger Straße ab Gaswerk! Und hier angrenzend an diese Straße ist für die nächsten Jahre u.a. eine Wohnbebauung auf 31ha und 11ha angedacht!

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    1. Sehr geehrter Herr Unger,

      angrenzend an die Lindenberger Straße soll für nächstens Jahr eine Wohnbebauung auf 31 ha angedacht sein? Woher haben Sie diese Information. Oder ist es nur wieder eine ihrer dramatischen Lügen um Aufmerksamkeit zu erhaschen?

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    2. Das hat Herr Unger aus dem Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde - Werneuchen, wo das als Potentialfläche enthalten ist. Im Vorjahr hat Bürgermeister Gehrke sich für dieses Projekt der 31 ha an der Birkholzer Allee im Ortsbeirat Lindenberg stark gemacht, wofür er massive Kritik der Einwohner einstecken musste und schließlich und endlich ist das als von der Gemeinde als vorrangig eingestufte Projekt so im Integrierten Regionalplan Uckermark - Barnim enthalten, über den ich im September hier geschrieben habe. Das konnte jeder, der wollte, auch dort finden. Und ehe dümmlich hier irgendwer andere Lügen bezichtigt, sollte er sich in öffentlich zugängigen Dokumenten schlau machen oder im Ortsbeirat Lindenberg nachfragen. Fakten sind eben stärker als Unterstellungen.

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    3. Richtig, Herr Moreike! Hier haben wir wieder einen Dummquatscher und hässlichen Provokateur, dem auch meine wiederholte Veröffentlichung zur angedachten massiven Bebauung von 31ha in Neu Lindenberg wohl mächtig unangenehm ist! Ich bin sicher, in aller Stille wird am Vorhaben schon fleißig gearbeitet!

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    4. Noch mal! Der bekannte Investor und die Verwaltung samt Bürgermeister und Ortsvorsteher Meuschke sind mit großer Wahrscheinlichkeit am Vorhaben 31ha Ackerland Neu Lindenberg (Lindenber Straße) dran. Ich rate der Bürgerinitiative sowie den Ahrensfeldern nicht zu schlafen. Der Drops ist schnell gegessen und das Ding steht. Jeder sollte wissen, die Bürgerbefragung der BI hat bei positiven Ergebnis letztlich keine Rechtswirksamkeit. Das wissen die, die dort "auf Teufel kaum raus" bauen wollen. Und schon die nun vom Bürgermeister in ihrer Komplexität angesträngte Bürgerbefragung verwässert die Zielstellung der Bürgerinitiative. Wacht auf ihr Ahrensfelder, engagiert euch und organisiert einen Bürgerbescheid/Bürgerbegehren, wenn ihr mit Erfolg und Rechtswirksamkeit diese monströse Bauvorhaben an der Lindenberger Straße verhindern wollt!

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    5. Zu Lindenberg Süd (31 ha Ackerland) so wird das Projekt geführt, schreibe ich in den nächsten Tagen (19./20.11.) zur besseren Information einen eigenen Beitrag.

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  12. Ja, wenn dann noch der Halbstundentakt der Heidekrautbahn kommt, geht nichts mehr. Dann kann der Bürgermeister auch nicht mehr mit dem Auto ins Rathaus kommen. B 158 Stau, B 2 Stau, Dorfstraße dicht und auch die Lindenberger. Da hilft nur eine Brücke über oder ein Tunnel unter die Bahn in der Lindenberger. Jetzt rächt sich wieder, dass es kein komplexes Gesamtverkehrskonzept gibt für Fußgänger, Radfahrer, Autoverkehr, Busse und Bahn. Kurzsichtigkeit ist nicht nur eine Augen- sondern auch eine Verwaltungskrankheit.

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