Diesmal ein
Beitrag in eigener Sache, aber nicht nur, und deshalb auch in diesem Blog! Ich
wurde dafür kritisiert, weil ich geschrieben hatte, dass Bürgermeister Gehrke
statt immer das gleiche Ritual des Berichtes des Bürgermeisters zu verlesen,
vielleicht lieber bei seinen Kühen wäre. Eine schöne Vorstellung für mich. Aber: Erstens ist die Gemeindevertretung das wichtigste Organ der
Selbstverwaltung, das ich schätze und in dem ich als Bürger, so oft ich kann,
anwesend bin und mich einbringe.
Zweitens
ist der Bericht des Bürgermeisters in der Kommunalverfassung vorgeschrieben. Er
ist, so er wichtige Neuigkeiten enthält, Aktivitäten des Bürgermeisters in
seiner Funktion in den Gremien des Mittelbereiches, im Austausch mit anderen Kommunen,
des Kreises und sogar des Landes beinhalten würde, unverzichtbar.
Drittens kam
ich zu dem Gedanken, dass es sinnvoller wäre, sich mit den Rindern zu
beschäftigen, weil viele Informationen aus dem Bericht den Abgeordneten
vorliegen und einige von ihnen etwas unaufmerksam erscheinen und sich lieber mit
ihrem Smartphon während des Berichtes beschäftigen. Es wird zwar danach gefragt, ob es zu dem Bericht Fragen
gäbe. Das ist meistens nicht der Fall und wenn, dann klingen sie beinahe so,
als wären sie bestellt.
Viertens ist
der Satz nicht abwertend oder gar beleidigend auszulegen, denn der Bürgermeister
hat Kühe, was viele vielleicht nicht wissen. Er ist als Diplom-Agrar-Ingenieur mit
ganzer Seele Landwirt, gelernter Zootechniker und sagt von sich selbst: "Ich kümmere
ich mich gerne um „Haus und Hof“ und kann mich bei der Haltung einer kleinen
Rinderherde und Hühnern entspannen."
Fünftens ist die
Annahme, dass er manchmal vielleicht lieber bei seinen Rindern wäre, vielleicht
darauf zurückzuführen, dass sich die Verwaltungsbeamten, so sehe ich das, mehr
Mitarbeit, Unterstützung, Ideen oder auch begründeten Widerspruch in der
Gemeindevertretung wünschten, weil auch sie Anregungen, Vorschläge, ja
Bestätigung für ihre Arbeit im Dienst der Bürger brauchen wie das tägliche Brot.
Und da gibt es noch gewaltige Reserven! Das ist nicht nur
meine Meinung, das ist eine Tatsache. Denn die Kommunalverfassung ist für
einige ein Buch mit sieben Siegeln, oft werden Vorlagen von einigen erst
während der Beratung das erste Mal angesehen und Hintergrundinformationen zu
den behandelten Themen, die jedem erschließbar wären, sind Mangelware.
Also ist sechstens der kritisierte Satz keine
Beleidigung, sondern vor allem eine Aufforderung, den Bericht des
Bürgermeisters inhaltsreicher zu gestalten und vor allem eine Forderung an die
Mitglieder der Gemeindevertretung, mit dem Hauptverwaltungsbeamten Wilfried
Gehrke und seinen Mitarbeitern in einen schöpferischen Austausch zu treten, sie
in ihrer täglichen Arbeit ideenreich zu unterstützen, mit ihm im
Achsenentwicklungskonzept wirklich neue Wege zu gehen.
Das und nichts anderes steht siebentens hinter
diesem Satz und wer lesen kann und nicht Verschwörungen vermutet, der liest das
genauso.
Hartmut Moreike