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Donnerstag, 20. Januar 2022

Einige Anmerkungen zu den Vorsätzen unseres Bürgermeisters 2022

Unser Bürgermeister hat sich, wie andere auch, zum Jahreswechsel in der Märkischen Oderzeitung geäußert. Ein größerer Artikel steht noch aus. 
Er sagte: „Ganz persönlich nehme ich mir vor, die Diskussionskultur in unseren gemeindlichen Gremien dahingehend weiter zu verbessern, dass sie von Höflichkeit, Achtsamkeit und Respekt geprägt sind. Ich werde mich noch mehr auf das Miteinander, das Zuhören und die Solidarität konzentrieren und Egoismus und Narzissmus bei der Lösung der vielen Probleme in der Gemeinde nicht zulassen.“
 
Bei allem Respekt vor dem Amt. Jedoch leitet erstens der Bürgermeister kein gesellschaftliches, ehrenamtliches Gremium und könnte nur als Mitglied mit besonderen Rechten mit gutem Beispiel vorangehen. Aber er kann nichts gestatten oder zulassen. Das ist ein wenig anmaßend, finde ich und hat ein wenig Narzisstisches an sich, aber dazu später mehr.
 
Nehmen wir also zweitens den Bürgermeister beim Wort: Diskussionskultur verbessern! Ja, das wäre wünschenswert und ist nötig. Vor allem aber geht es darum, erst überhaupt Diskussionen um die besten Lösungen zu fördern, ja zu provozieren. Die meisten, auch strittigen Tagesordnungspunkte sowohl in den Ausschüssen als auch in der Gemeindevertretung finden ohne jede Aussprache statt, werden abgenickt. Statt die Verwaltung, wie es die Kommunalverfassung fordert, zu kontrollieren und zu befähigen, ziehen es viele Abgeordnete vor, auf der Welle des Wohlwollens des Bürgermeisters zu schwimmen.

Natürlich ist ein Jahreswechsel nicht die Zeit, selbstkritisch zu sein. Andererseits können in den Vorhaben die neue Schule und das Eichener Feuerwehrdepot nicht alles für 2022 mit dem Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde – Werneuchen sein, ein Mammutprojekt.
Aber wer drittens Nazismus im Munde führt, sollte wissen, dass dieses Verhalten mit überhöhtem Ich-Anspruch einhergeht. Und Bürgermeister Gehrke, so beobachte ich das, nimmt jede sachliche Kritik an Vorlagen und Projekten stets als persönlichen Angriff auf den Hauptverwaltungsbeamten wahr. 
Selbstkritik ist der Verwaltungsspitze fremd, wie etwa nach der Ausschreibung des 24-Millionen-Projekts neue Schule lediglich im Amtsblatt, obwohl das europaweit ausgeschrieben werden muss. Das ist heute Allgemeinwissen und bei vier Juristen in der Verwaltung ein dickes Ding, da das auch zu Verzögerungen in der Realisierung des Schulneubaus führte. Der Wohnsiedlungsbau in Lindenberg auf kontaminiertem Boden einer ehemaligen Schweinemastanlage ohne Umweltprüfung war auch keine Glanzleistung. 
Doch weiter mit Narzissmus. Der ist in seiner Erscheinung ein Konflikt zwischen der Wahrnehmung von außen und der Selbsteinschätzung. Nicht die sind Narzissten, die Vorlagen durcharbeiten und dazu Recherchen anstellen, Vergleiche aus anderen Kommunen heranziehen oder Zweifel anmelden. Denn Zweifel sind Ausdruck des Denkens. Und Narzissten, das sollte man bei der Verwendung des Begriffs bedenken, das sage ich diplomierter Journalist, der die Pflege der Sprache als eine seiner Hauptaufgaben sieht, sind jedoch, wie die jüngere Forschung aufgewiesen hat, emotional stabil, mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden und an ihre Lebenssituation und im Beruf gut angepasst. Kein Grund für sie also in der Gemeindevertretung um Beifall zu hecheln, sondern auf solider Basis andere zum Nachdenken anzuregen, zu überzeugen und Probleme nicht im Schweinsgalopp abzuhandeln.
 
Ehrenamtliche, gewählte Abgeordnete in unseren Gremien bedeuten souveränes bürgerschaftliches Engagement, engagiert und natürlich auch emotional für die Verbesserung der Lebensqualität aller Bürger. Dazu gehört auch der Respekt vor dem politischen Gegner und nicht nur für die eigene Meinung. So sehe ich das, völlig emotionsfrei und vielleicht etwas narzisstisch.

Hartmut Moreike

 

 

21 Kommentare:

  1. Prima die Reaktion auf die teils selbstherrlichen und anmaßenden Vorsätze des Bürgermeisters!

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    1. Es werden wieder einmal Beiträge gelöscht, die nicht der Meinung der Blogbetreiber entsprechen. Herrlich...

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    2. Sie können sich auch gerne in Lobhudelei in Sachen Bürgermeister äußern! Der wird sich als Blogleser sehr darüber freuen.

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  2. Mein erster Gedanke dazu. Vielen Dank für diesen Beitrag.

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  3. Der Kommentar wurde von mir gelöscht, weil weder der Bürgermeister noch der Autor ein Hund ist. Wir dulden im Blog weder Unflätigkeiten, noch strafbare Beleidigungen, auch nicht von anonymen Kommentatoren. Das hat nichts mit Meinungen zu tun, im Blog herrscht absolute Meinungsfreiheit, sachlich und kultiviert.

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    1. Hr. Moreike, da warte ich aber auch ehrlicherweise mal auf eine öffentliche ( also hier lesbare ) Verwarnung an Hr. Dr. Unger. Ansonsten lösen sich die Forderungen und schönen Worte in Schall und Rauch auf.

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  4. Oha,da sollte sich mal der Herr Dr. UNGER dran halten. Dieser beleidigt doch immer wieder die Mitarbeiter der Verwaltung.

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    1. Wenn kritische Meinungen zu verfehlten Handlungen von Verwaltungsspitzen und Gemeindevertretern in schulischen und städtebaulichen Planungen als Beleidigungen bei Anonym zählen, dann bitte sehr. Bei mir ist das keine Beleidigung, wenn ich Herrn Anonym schon mehrmals aufgefordert habe, in seinen Kommentaren bitte auf Sachthemen zur Entwicklung der Gemeinde einzugehen. Und da er dem nicht folgt, muss ich annehmen, dass er dazu aus welchen Gründen auch immer, wohl nicht fähig.

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    2. Hr. Dr. Unger... Sie haben es nicht 1 mal in diesem Blog geschafft, sachlich und fundiert über Themen in der Gemeinde zu diskutieren. Sie haben ihre Meinung kund getan. Einwände dazu wurden immer beleidigend und auf gleicher Weise beantwortet. " sind wohl nicht fähig" scheint die Standardantwort zu sein. Eigentlich traurig für einen gebildeten Mann.

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  5. Wolfgang Unger hat noch nie die fleißigen und engagierten Mitarbeiter der Verwaltung beleidigt, sondern nur den Faulen, den Selbstherrlichen, den Selbstgerechte, also einigen Verwaltungsspitzen den Spiegel vorgehalten, sicher emotional, sicher auch scharf und böse, aber niemals ohne Grund und offen mit seinem Namen. Hingegen ist Anonymität, aber meine Meinung dazu ist bekannt, kläglicher Mut gegen Wehrlose, eine verächtliche Art von Feigheit, wie es Theophrast schon vor über 2000 Jahren bemerkte.

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    1. Niemals ohne Grund?Soll das eine Rechtfertigung sein für die gefühlte Denunziation? Es werden Leute beschimpft und mit den verbalen Finger angezeigt, weil man einen Sündenbock für Alles sucht und suchte?
      Das ist mir persönlich viel zu einfach. Leider wird auch nicht wirklich eine Lösung angeboten. Es ist ja eine Sache, Fehler aufzudecken. Eine andere diese dann sinnvoll!! zu beheben. Das fehlt einfach.
      Eine wirkliche gleichberechtigte Diskussion findet nicht statt. Man hat oft das Gefühl von den Unabhängigen nur "belehrt" zu werden.
      Respekt kann man einfordern. Sollte man sich aber eher verdienen!

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  6. Auffällig ist, dass Gehrke in seinen Vorsätzen für 2022 nicht auf Sachthemen zur Entwicklung der Gemeinde eingeht. Er lässt sich aber nicht zufällig zum Diskussionsniveau in der Gemeinde aus! Das hat sich bei Eintritt der Unabhängigen in die Gemeindevertreung mit deren Diskussionsbedarf um Vorhaben der Verwaltung und eigenen Entwicklungs- und Gestaltungsvorschlägen wesentlich verändert. Und daran stößt sich der zumeist selbst ideenlose und Kritik nicht vertragende Gehrke! Das kannte er bis dahin nicht. Das "Regieren" und die Gemeindevertretung auf seine Spur bringen, fiel ihm leichter, lief geräuschloser ab!

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  7. In Ahrensfelde wird zu viel Althergebrachtes verwaltet und zu wenig geändert.

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  8. Mag alles sein.Es ist immer noch der Herr Gehrke. Sie wollen doch auch immer mit Herr Dr Unger angeredet werden. War jedenfalls immer in Ihrer Zeit der GV so.
    So viel Etikette sollte doch ein fast Schulrat besitzen. Denn wie es in den Wald reinruft, so schallt es auch wieder raus. Überlassen Sie doch Herrn Holpert oder Frau Freytag das Schreiben,oder auch Herrn Moreike.Diese 3 argumentieren sachlich und kompetent.

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    1. "Denn wie es in den Wald reinruft, so schallt es auch wieder raus". Das sollte wohl insbesondere für den Bürgermeister und seine unverschämte Narzissmuszuuordnung (hier gemeint die Unabhängigen) gelten! Korrektur! Wenn sie Anonym mehr Sachverstand hätten, würden sie wissen, dass ich ehemals sechs Jahre erfolgreich Bezirksstadtrat für Bildung und Sport und "nicht fast Schulrat" in Marzahn gewesen bin. Wann endlich kommt von ihnen mal etwas zu hier in den Blogbeiträgen diskutierten gemeindlichen Sachthemen? Es scheint fast so, als wären sie dazu nicht in der Lage!

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    2. Erfolgreich Bezirksstadtrat für Bildung und Sport... Das ist Ihre eigene Interpretation dieser Zeit. Sich so selbstverliebt und selbstherrlich zu präsentieren ist wohl auch eine Art von Narzismus

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    3. Legen sie endlich ihre Scheuklappen ab und wenden sich in Kommentaren Themenbeiträge zur Gestaltung und Entwicklung der Gemeinde zu. Da das bisher noch nie geschehen ist, kommt man leicht auf den Gedanken, dass sie dazu wohl aus fachlichen Gründen nicht fähig sind! Hier im Blog sind genügend Positionen zur städtebaulicher Entwicklung, zur Schulplanung, zu Klima- und Umweltschutz zur Diskussion angeboten worden. Sie müssen nur zugreifen!

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    4. Ich soll meine Scheuklappen ablegen?
      Sie haben ständig das gleiche Konzept. Andere sind immer unfähig und gar nicht in der Lage mitzureden. Sie antworten nicht auf andere Meinungsbeiträge bzw. beteiligen sich an einer Diskussion.
      Ich Fachkompetenz haben Sie bis jetzt auch noch nicht wirklich bewiesen.

      Wie ist den eigentlich der aktuelle Stand bei ihren Herzensprojekten?

      - Schallschutzwand GW Ahrensfelde
      - Wasserspender im Gemeindegebiet
      - Fahrradweg Mehrow-Ahrensfelde
      - Fahrradweg Blumberg-Bernau
      - Busstellenhäuschen
      - Online-Bürgerportal BVB/Freie Wähler
      - Mehrow 21 -> Erhalt der Naturflächen in Mehrow

      Da wollten Sie sich einsetzen/stark machen. Was wurde erreicht?

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    5. Mensch Manthey, Ihre Nichtteilnahme an den Beratungen der Gemeindevertretung (GV) führt zu einem Informationsdefizit. Es gibt ein Radwegekonzept, der Fahrradweg Blumberg - Bernau ist endlich dank der Initiative von Bernau in der Planung, weil das Landesamt keine Kapazität vorgibt. In dem Konzept sind nicht nur der Radweg Mehrow - Ahrensfelde, sondern auch Ahrensfelde - Eiche enthalten. Doch das Radwegekonzept wurde in der GV nur zur Kenntnis genommen, ohne ernsthafte Schlussfolgerungen zu ziehen und konkrete Maßnahmen einzuleiten. Leider. Eine Alibi-Schallschutzwall wurde erstellt, aber leider nur so hoch, dass die Fußballspieler hinter ihm jetzt vom Sportplatz ungesehen ihre Notdurft verrichten können. Beim Plan sicherer Schulweg wurden nur Radwege betrachtet, aber Sie haben Recht, der Schulweg beginnt auch am Bus-Wartehäuschen, doch die Gemeinde habe dafür, so heißt es, kein Geld. Schließlich wird die neue Schule wesentlich teurer als die geplanten 24 Mio. Euro. Und statt der 800.000 Euro für die Sanierung der Fahrradwege zur Schule auf der Lindenberger Straße und der Umbau der Kreuzung Birkholzer Allee/Lindenberger Str. schätzen die Projektanten die Kosten auf das Dreifache. Also Vieles, was nicht nur die Ahrensfelder Unabhängigen, sondern auch viele Bürger fordern und bewegt, ist eingebracht worden, doch verwaltet die Gemeindevertretung Mangel und Althergebrachtes, statt ideenreich zu gestalten. Übrigens ist der Blog, wo Sie erfreulicher Weise Leser und Kommentator mit freier Meinungsäußerung sind, doch auch ein Online-Portal, oder nicht?

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  9. Meinte natürlich Herr Hilpert.

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  10. Herr Anonym: Frau Freitag fühlt sich durch sie jetzt bestimmt aufgefordert, als Ausschussmitglied im Sozialausschuss zu dort behandelten Themen einen Blogbeitrag beizusteuern. Warten wir drauf. Herr Dr. Pöltelt wird sich das als Ahrensfelder Ortsbeiratsmitglied zu den wichtigen Themen am Montag auch nicht nehmen lassen!

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