Viele Ahrensfelder sind empört, nicht ausreichend über die Pläne informiert zu sein, die das Baugebiet entlang der Lindenberger Straße und der Ulmenallee betrifft. Die evangelische Kirche will dort Häuser für etwa 1.000 Bewohner bauen. Der Ortsbeirat Ahrensfelde tat sich schwer mit dieser Absicht, stimmte aber schließlich zu, wenn besagte Kirche der Gemeinde einen Teil der Fläche für ein längst fälliges und gewünschtes Gymnasium verkauft.
Der Pferdefuß
bei der Sache ist jedoch, es ist nicht sicher, ob dort jemals eine Schule
gebaut werden kann. Denn Werneuchen, das durch das Achsenkonzept mit
Ahrensfelde eher verbunden als konkurrierend ist, plant ebenfalls in Seefeld
ein Gymnasium. Ziemlich genau in der Mitte zwischen beiden Kommunen. Aber nur
eine Bildungsstätte wird vom Kreis genehmigt werden, der auch über den Standort
entscheidet.
Sowohl die
Gemeinde Ahrensfelde als auch die Stadt Werneuchen haben gute Argumente, die
erweiterte Schule bei sich zu wünschen. Sie sind also nun Gegner in einem
Prozess, in dem sie gezwungenen Maßen im Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde
- Werneuchen bis 2035 zusammenwirken müssen. Dass der Zankapfel Schule dabei
nicht gerade förderlich ist, kann sich jeder an fünf Fingern abzählen. Auch
weil Ahrensfelde eine Kooperation mit der Werneuchener Wohnungsbaugesellschaft
anstrebt, um selbst Baumaßnahmen in der Gemeinde in eigener Regie durchführen
zu können. Einen Plan B, wenn sich der Kreistag für Seefeldt entscheiden würde,
gibt es in der Gemeinde Ahrensfelde bisher nicht.
Bürgermeister Gehrke hatte kürzlich im Ortsbeirat Ahrensfelde auf den Protest der Anwohner darauf verwiesen, dass die Fläche größtenteils längst als Baugebiet im Flächennutzungsplan ausgewiesen ist. Das stimmt! Nur die zusätzlichen gewünschten Hektar Baufläche sind wieder einmal Grünland. Die Anwohner der Lindenberger Straße machten geltend, dass der Verkehr aus dem geplanten Wohngebiet mit geschätzten 400 privaten PKW nur auf die heute schon im Berufsverkehr überlastete Straße abfließen kann. Ein Argument, das Ortsvorsteher Joachim einmal ins Feld führte, um eine geplantes 31 Hektar große neue Siedlung am Rande von Neu-Lindenberg entrüstet abzulehnen. So ändern sich die Zeiten!
Die Bürger
mahnten an, dass die Infrastruktur und ihre Erweiterung längst dem Bau neuer
Wohnsiedlungen hinterher hingt. Auch wenn dem Bürgermeister Gehrke dem mit
Fakten widersprochen hat, jedenfalls empfinden das viele Bürger und partiell
haben sie Recht. Die Lindenberger Straße ist heute schon ein Hotspot und wenn
der Halbstundentakt der Heidekrautbahn zwischen Ostkreuz und Werneuchen kommt,
ist Stau und Stopp and Go stinkender Alltag.
Gründe, die die Verwaltung so wohlwollend zur Kenntnis nahm, mit dem Hinweis, dass ja, sobald die konkreten Baupläne vorliegen, eine Informationsveranstaltung stattfinden würde, wie der Bürgermeister versprochen hat. Außerdem habe jeder Bürger das Recht, entsprechen Baugesetzbuch, dazu Beschwerden, Vorschläge und Anmerkungen einzureichen.
Anmerkung des Autors: Bei jedem Bauvorhaben in den letzten Jahren
in der Gemeinde wurden bisher alle, also genau 100 Prozent, aller Einwände der
Bürger wie auch die von Naturschutzorganisationen als nicht relevant abgewiesen.
Hartmut Moreike