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Samstag, 17. Juli 2021

Eine Wirtschaft mit der Wirtschaft oder wach auf „Bauausschuss“!

Der Ausschuss heißt Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt. Obwohl ich meine, dass sich jedenfalls bisher in Ahrensfelde Natur und Umwelt sowie Bauwesen ausschließen und es Zeit wäre, für sie einen neuen Ausschuss zu beschließen, ähneln sie sich in der Behandlung. Denn genau so rar, wie die Tagesordnungspunkte zu Themen der Natur und Umwelt sieht es mit der Wirtschaft aus.

Industrie- und Gewerbeflächen nehmen mit über 6.000 km² derzeit 18,5 % der Siedlungsfläche in Deutschland ein. In den letzten Jahren kam es auch in Ahrensfelde zu einem erheblichen Flächenverbrauch, indem neue Standorte für Industrie- und Gewerbe ausgewiesen wurden. Leider nicht immer zum Nutzen der Gemeinde, nicht für neue Arbeitsplätze, nicht für mehr Dienstleistungen für die Ahrensfelder. Widersinnige Storagen-Batterien für Berliner, also hässliche Hallen mit Lagerräumen, wie in Eiche und auf dem Rehan gehören dazu. Das ist Bockmist und eine Verschwendung von Flächen, die für Mensch und Natur eine eminent wichtige Ressource sind, mit der höchst sorgsam umgegangen werden muss. Unseren Kindern und Kindeskindern muss auch noch Entwicklungsfläche übrigbleiben, denn Boden ist nun einmal nicht vermehrbar!

Aber zukunftsgerechte und intelligente Flächenpolitik sind in Ahrensfelde sowohl in Verwaltung als auch in der Gemeindevertretung Fremdwörter. Nun sieht das Achsenkonzept vor, bevor neue Flächen erschlossen werden, müssen bestehende Gewerbegebiete neu überplant und modernisiert werden.

Dazu würden auch die beiden Gewerbegebiete in Lindenberg gehören, wo noch Erweiterung bis zur Autobahn möglich wären, der Rehan, wo mit den Storagen, also Lagerhallen in Vermietung, wertvolle Flächen verschenkt wurden, die keinen einzigen Arbeitsplatz für Ahrensfelder schaffen. Auch der Unsinn, dass ein Lidl-Logistik-Center zahlreiche qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und damit das Pendeln nach Berlin einschränken würde, ist eine Werbemärchen von Lidl, das von der Verwaltung, aus welchem Grunde auch immer, nachgeplappert wird. Vor etwa 20 Jahren war das Verhältnis von Arbeitsplätzen zur arbeitenden Wohnbevölkerung hier in guter Balance, die Zahl der Ein- und Auspendler hielt sich fast die Waage. Seitdem sind tausende Bürger nach Ahrensfelde gezogen, die ihren Arbeitsplatz an einem anderen Ort haben.

Der Kaufpark Eiche ist als Gewerbefläche aus anderem Holz geschnitzt, beinahe könnte man ihm die scheußlichen Lagerhallen verzeihen. Da wird ein Teil der Parkfläche des Centers zur Frankfurter Chaussee mit Wohnungen und kleineren Dienstleistern sowie viel Grün überbaut. Ein Projekt, das sich sehen lassen kann. Kleinere Dienstleister, darunter Cafés, Hofläden, ruhiges Handwerk, ein Dreiseiten-Künstler- und Kulturhof und damit die Belebung der Ortszentren waren Hauptwünsche bei den Beiträgen der Ahrensfelder zum Achsenkonzept. Kurze Wege, so der Tenor, erhöhen die Lebensqualität. Und noch etwas: Vor jeder Erweiterung und Verdichtung der Gewerbegebiete oder ein neuer, in Blumberg für Kleingewerbe und Handwerk, steht die Hauptsache: die Infrastruktur dafür, also die Umgehungsstraßen für Blumberg, Lindenberg und Ahrensfelde, endlich zu bauen.

Sei es, wie es sei, höchste Zeit, dass sich der „Bauausschuss“ einmal mit seinem ureigensten Sachgebiet Wirtschaft zukunftsbewusst beschäftigt.

 

Hartmut Moreike

 

4 Kommentare:

  1. Versagen da, Versagen hier! 17 Jahre unter politischer Verantwortung von Gehrke!

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  2. Aus der aktuellen Flutkatastrophen-Lage in vielen Teilen Deutschlands könnte man vermuten, dass dies den bauwütigen Bürgermeister und seine ihm hörige Verwaltung sowie die Ahrensfelder "Denkfabrik", auch Gemeindevertretung genannt, zu Überlegungen, wie und wo denn in unserer Gemeinde gebaut werden soll, veranlassen könnte....

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  3. Stattdessen stehen die Investoren bei Gehrke Schlange, um noch möglichst viele Hektar zu bebauen, also versiegeln zu können...Mehr als 200 Hektar sollen es werden in den Ortsteilen Ahrensfeldes !!! Gab es da nicht ehedem überflutete Straßen in Ahrensfelde, weil nichts abfließen konnte, teuer beseitigt dann wohl. Aber damals gabs noch keine Unwetter wie jetzt. Doch das stört Gehrke und Kumpane offenbar nicht ! Die machen weiter so wie bisher !!!

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  4. Wann erstellt Gehrke mit Fachleuten einen Plan, wo und wie überall Hochwasser oder zumindest Starkregen mit 80 bis mehr als 100 Liter auf den Quadratmeter mit welchen eventuellen Schäden auftreten kann..
    DAS ist die wichtigste Aufgabe der Daseinsfürsorge des Bürgermeisters in diesen Zeiten und nicht Ahrensfelde komplett mit immer neuen Baugebieten zu versiegeln...Dieses Thema MUSS das wichtigste Thema der Sitzung der Gemeindevertretung am 16.August sein !!! Von AWG-Stock ist da absolut nichts zu erwarten, der lässt den Hauptausschuß im August wie so oft wieder mal ausfallen...

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