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Freitag, 5. Mai 2023

Wir, die Ahrensfelder müssen uns bewegen

Wenn sich die Gemeindevertretung und die Verwaltung nicht bewegen, müssen wir Bürger es tun. Obwohl eine Mehrheit der befragten Einwohner sich gegen das Wohnbauprojekt der evangelischen Kirche in der Lindenberger Straße/Ulmenallee ausgesprochen hatte, soll es auf den Weg gebracht werden. Wie aber können die sollten wir detailliert und nachdrücklich von dem Recht Gebrauch machen, gegen diese und jede weitere Bebauung zu protestieren, die eine wesentliche Einschränkung unserer Mitglieder der Gemeindevertretung noch so weiter machen wie bisher und den Bürgerwillen einfach ignorieren? Bisher jedenfalls haben sie keine Schlüsse daraus gezogen und haben wohl auch nicht die Absicht. Schade!

Nun ist formal jeder Bürger aufgerufen worden, zum Bauvorhaben seine Stellungnahme abzugeben. Die Pläne liegen bis 23. Mai im Rathaus aus. Offensichtlich rechnen die Verantwortlichen wieder mit der Vergesslichkeit oder Trägheit der Ahrensfelder oder mit der Verdrossenheit, hier in der Gemeinde doch nichts ändern zu können. Denn obwohl viele Bürger gegen eine Bebauung von landwirtschaftlicher Fläche sind, obwohl hunderte Einwände gegen Bauprojekte abgegeben wurden, entschied die Verwaltung stets gegen ihre Bürger, dass bisher alle, ausnahmslos alle Bürgereinwände nicht relevant wären.

Das sind wir ja von der Verwaltung mittlerweile gewöhnt, dass Bürgerwillen nicht gerade die Sehnsucht von Bürgermeister Gehrke und seinem Leitungsteam sind. Aber gerade deshalb Lebensqualität bedeuten und ökologischen Unsinn darstellt.

Jeder hat seine Gründe für oder gegen das Projekt. Ich mache es schriftlich und öffentlich und ich stehe dazu: Meine persönliche Stellungnahme zum Vorentwurf des Bebauungsplans Ulmenallee

Als Anwohner des Wohngebietes Dichterviertel bin ich direkt betroffen und spreche mich nachdrücklich gegen eine Bebauung der geplanten Fläche von15,3 Hektar der EKBO mit einer Wohnsiedlung in jeder Form aus.

1. Jeder Mensch hat nach der Europäischen Charta für Menschenrechte das Recht, in einer gesunden und geschützten Umwelt zu leben. Das Wohngebiet Lindenberger Str./Ulmenallee würde nach seiner Fertigstellung dazu beitragen, dass noch mehr Ressoursen an Wasser verbraucht werden, so dass die stabile Versorgung mit Trinkwasser nicht immer gewährleistet werden kann.

2. Durch den Halbstundentakt des R25 Regionalbahn kommt es zur Verdoppelung der Schrankenschließzeiten und damit zum zeitlich erheblichen Dauerstau auf der Lindenberger Straße. Das birgt ein beträchtliches  Risiko für Rettungsfahrzeuge, die nicht in der geplanten Normzeit zum Beispiel Menschen mit Herzinfarkt oder Schlaganfall erreichen können, um Sofortmaßnahmen einzuleiten. Das kann zu einem erhöhtem Sterberisiko bei den Anwohnern in den schon bestehenden Wohngebieten links der Lindenberger Straße führen, das nicht und von niemanden zu verantworten ist.

3. Durch die etwa 1.000 Bewohner des neuen Wohngebietes Ulmenallee/Lindenberger Straße, die nur über die stark frequentierte Lindenberger Straße in alle Richtungen ausfahren können, wird die Belästigung der Anwohner durch Lärm und Feinstaub zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko.

4. Das geplante Baugebiet war größtenteils über Jahre eine Brache, auf der sich zahlreiche geschützte Arten von Insekten (Libellen und Großschmetterlinge), Reptilien (Zauneidechsen, Blindschleichen), Vögel (z.B. Goldammer, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen) und Fledermäuse (fast alle europäischen Arten) angesiedelt haben. Ihr Habitat wird zerstört. Dieser Eingriff in die Natur ist nicht verhältnismäßig und kann auch nicht durch Ausgleichmaßnahmen ausgeglichen werden.

Ahrensfelde, den 4. Mai 2023






  


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