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Donnerstag, 26. Januar 2023

Ein Pilotprojekt für die Silbergeneration

Ich gehöre bereits einige Jahrzehnte zu den silbernen Panthern und so nahm ich an der Ortsbeiratssitzung in Lindenberg teil, wo ein Projekt für selbstbestimmtes Leben auf dem Grundstück Birkholzer Allee 99 vorgestellt wurde. Überhaupt nehme ich mein Ehrenamt im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Natur und Umwelt sehr ernst und werde, soweit ich kann, überall in den Gremien zu Gast sein, wo es um Bauen, Natur und Umwelt geht, um hier darüber aus meiner Sicht natürlich zu berichten.

Zuerst das viele, überwiegende  Positive. In einer älter werdenden Gesellschaft ist die Sorge um Großmütter und -väter eine schöne wie notwendige  staatliche also auch kommunale, soziale Aufgabe. Aber machen wir uns nichts vor, es ist auch vielerorten ein ersprießliches Geschäftsmodell. Im Lindenberger Ortsbeirat stellte nun die Smart Living & Health Center. GmbH durch ihren Geschäftsführer ein Pilotprojekt vor, das ermöglicht, sowohl älteren Menschen als auch Jüngeren mit Handicap selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Der Wunsch nach solchen Einrichtungen ist in unserer Gemeinde vorhanden. Ich habe selbst schon für später darüber nachgedacht.

Dazu sollen auf einem 1.126 Quadratmeter großen Grundstück in Klarahöh 16 Wohnungen von rund 50 Quadratmetern entstehen. Wohlgemerkt, Mietwohnungen so um die - vorsichtig geschätzt - 800 Euro, die nach modernen wissenschaftlichen Vorgaben so gestaltet sind, dass sie jeglichen Ansprüchen der künftigen Bewohner genügen. Barrierefrei natürlich, mit Handläufen, wo nötig, unterfahrbare Kücheneinrichtung, elektronische Ausstattung mit Sensoren von der Türöffnung vom Bett bis zu einem Deckensensor, der sogar das Bild aus der Wohnung an die Kinder schicken kann und vieles andere mehr. Das gab es bisher nur in einer Modellwohnung in Marzahn und bei uns soll diese Idee Gestalt annehmen. 

Davon träumen so manche Senioren, denen ihr Haus in Ahrensfelde zu groß geworden ist und die in der Gemeinde, im vertrauten Umfeld ihren Lebensabend verbringen möchten. Die Zustimmung war allgemein und der Ortsvorsteher gestattete sogar außerhalb der Einwohnerfragestunde Fragen und Anregungen. 

Und nun das wenige Negative. Auch ich machte vom Fragerecht Gebrauch und hatte nur einen einzigen, aber für mich doch entscheidenden Einwand. Die Lage des Grundstücks in Klarahöh. Ich machte geltend, dass nicht nur im Regionalplan Uckermark-Barnim festgelegt wurde, dass sinnvoller Weise besonders für diese Bürger die Lagegunst ein entscheidendes Merkmal gerade für solche dringend notwendigen Bauprojekte sein sollte, die ich ausdrücklich begrüßte. Also sollte fußläufig, so erinnerte ich Bürgermeister Gehrke daran, in fünfzehn MInuten die nächste Verkaufsstelle für Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs sowie die Praxis eines Allgemeinmediziners erreichbar sein. Fußläufig, auch mit einem Rollator zu Fuß! Und was erwiderte unser Bürgermeister. Die Bushaltestelle befände sich genau vor dem Objekt.

Und da wundern sich noch Bürger, warum ich mit den Hauptverwaltungsbeamten Gehrke keine gemeinsame Sprache finde? Ich fragte zudem, ob es für dieses notwendige Objekt, wie zum Beispiel das ähnliche Bauprojekt in der Dorfstraße Ahrensfelde, wo alle günstige Umstände gegeben und alle die Anforderungen erfüllt sind, kein anderer Platz im Portefeuille der Gemeinde vorhanden wäre. Denn in Klarahöh gibt es rein nichts, außer private Nachbarhäuser, einen Abschleppdienst, eine Pferdeanlage sowie eine private Zimmervermietung und eben die Bushaltestelle.

Nun, weitere Objekte, so auch in Ahrensfelde, würden geprüft. Also Licht am Horizont für alle Ahrensfelder, die heute schon darauf angewiesen sind oder es morgen sein werden auf ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter, sicher, komfortabel, behütet und hoffentlich zu erschwinglichen Preisen.. Ich gehöre dazu.

Hartmut Moreike

4 Kommentare:

  1. Dank Dir Hartmut für die vielen Aktivitäten. Ich bin sicher, die werden weiter über kurz oder lang Früchte tragen. Unsere Bemühungen um Senioreneinrichtungen in der Gemeinde haben offensichtlich nach und nach Erfolg. Leider wohl nicht in Lindenberg Süd, da es sich hier wohl nur um Eigentumswohnungen handeln wird.
    Ich halte den anvisierten Standort Klarahöh für nicht geeignet. Herr Moreike begründet das entsprechend. Gehrke und der den Standort befürwortende Ortsbeirat verstehe ich nicht! Lindenberg hat in der Karl- Marx- Str. 48/49, also im Dorfzentrum, ein seit Jahren leer stehendes kommunales Gebäude/Grundstück, dass sicher besser geeignet wäre.

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  2. Ich muss Sie korrigieren, Herr Dr. Unger: der Ortsbeirat hat sich NICHT für diesen Standort ausgesprochen. Sie möchten vor einer Entscheidung die Pläne und Berechnungen des Investors vorgelegt bekommen und sich länger als nur einige Minuten mit dem Thema beschäftigen. Auch wurde vom Beirat Kritik am Standort Klarahöh geäußert.

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  3. Also ich war auch da und die Wahrheit ist, dass sich nicht seitens der Beiratsmitglieder gegen den Standort ausgesprochen wurde, wohl aber gegen die geplanten 3 Etagen, fehlende Parkplätze und anderes mehr. Das Projekt wurde allgemein von allen Drei im Ortsbeirat begrüßt, nur baten sich die Ortsbeiratsmitglieder aus, sich die Sache zu überlegen und gründlich zu prüfen, was natürlich in der Präsentation nicht möglich war. Der Bürgermeister hat sich für den Standort ausgesprochen, wie Moreike schrieb, vielleicht, weil auch sein 85-jähriger Vater, wie er sagte, so eine selbstbestimmtes Wohnen möchte. Auch die Anwesenden Lindenberger und Moreike waren sich einig, dass das Projekt eine gute Sache ist.

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  4. Ich habe nicht behauptet, dass sich GEGEN den Standort ausgesprochen wurde, es wurde sich überhaupt nicht für oder gegen diesen Standort ausgesprochzen. Wohl aber wurde angemerkt, dass ein 3 Geschosser nicht so wirklich in das Siedlungsgebiet passen würde.

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